News Archiv 2017 März
„Danke an die FPÖ OÖ für diesen Beitrag zur politischen Bildung!“ schreibt Renate Brunnbauer, ÖLI und Vorsitzende kuli-UG, in einem Rundschreiben an ihre Kolleg/innen. Denn die
Einrichtung dieser Meldestelle sollte unbedingt im Unterricht aufgegriffen werden. Der Grundsatzerlass für das Unterrichtsprinzip Politische Bildung fordert es von uns LehrerInnen: Wir sollen
aktuelle politische Bezüge herstellen.
Eine Meldestelle für vermeintliche Anti-Partei-Werbung an Schulen? Das hatten wir schon einmal. Kinder wurden aufgefordert, ihre Eltern zu melden, wenn sie Kritik am Nationalsozialismus geäußert
haben. Die „Meldestelle für parteipolitische Beeinflussung an Schulen“ ist offenbar für jene gedacht, die Äußerungen gegen die FPÖ melden wollen.
Für Politische Bildung gibt es aber kein „Neutralitätsgebot“, wie die Herren von der FPÖ behaupten. Der Unterricht hat vielmehr kontrovers zu verlaufen, das ist ein wesentlicher Unterschied. Es
beinhaltet das Abbilden von Kontroversen aus Politik und Gesellschaft im Unterricht ebenso, wie auch das Zulassen und Fördern von Gegenpositionen und deren Begründung – mitunter auch die
Offenlegung persönlicher Meinung. Der Grundsatzerlass für politische Bildung regelt das explizit: Kontroversitätsgebot, Überwältigungsverbot und TeilnehmerInnenorientiertheit sind die
altbekannten Grundprinzipien für den Unterricht.
Als Vorsitzende der unabhängigen PflichtschullehrerInnen in OÖ kann ich KollgegInnen, die denunziert werden, die volle Unterstützung der unabhängigen PersonalvertreterInnen zusichern.
31.03.2017
Die Österreichische Lehrer/innen Initiative ÖLI-UG hat über die neue Regelung der steuerlichen Berücksichtigung des Gewerkschaftsbeitrages an die GÖD im Rahmen der Arbeitnehmer/innenveranlagung/Einkommenssteuer-erklärung schon vor längerem informiert.
Zur Erinnerung:
Wenn Beiträge zu Gewerkschaften (zum Bsp. an die UBG) oder anderen Berufsverbänden und Interessensvertretungen (zum Bsp. an die ÖLI-UG) neben den Beiträgengen an die GÖD bezahlt wurden, müssen jetzt auch die GÖD-Beiträge in der Arbeitnehmer/innenveranlagung/Einkommenssteuererkärung angegeben werden.
Hier zur nochmaligen Information das aktuelle Rundschreiben der GÖD.
30.03.2017
Wie der Standard.at berichtet, will die Regierung bis zum kommenden Jahr 20.000 Stellen für Menschen über 50
schaffen, die keine Arbeit finden. Sie könnten in Schulen helfen oder Parks bewachen, heißt es. Es sei ein gewaltiges Projekt, meinen ihre Erfinder. Derzeit sei aber sowieso noch so gut wie alles
unklar. So weiß man nicht, ob überhaupt solche Jobs angeboten werden können, weil erst einmal geprüft werden müsse, wo es Bedarf an Jobs gibt, für die im Moment noch kein Geld da ist,
nicht klar ist, für wie lange die Stellen subventioniert werden, wer für die Kosten z.B. für eine eventuell erforderliche Schulung aufkommt und rechtlichen Details erst
geklärtert werden müssen.
"Großes Interesse kommt etwa aus den Schulen", sagt Fritz Meißl, Chef des Wiener Arbeitnehmer/innen Förderungsfonds (Waff). "Arbeitslose könnten Lehrer/innen unterstützen und
sie von administrativen Aufgaben entlasten", sagt er. Außerdem müssten sie vorher noch ausreichend für ihren neuen Jobt vorbereitet werden. "Bis zu einem Monat werden wir die Leute schon
schulen müssen", sagt die Wiener AMS-Chefin Petra Draxl und begründet dies stichhaltig: "Wenn ich in einen Kindergarten gehe, muss ich Grundprinzipien der Pädagogik lernen, wer in einer
Schule hilft, muss sich mit der EDV auskennen."
Kommentar dazu von Gerhard Pušnik: "Da macht das „Autonomiepaket“ doch noch Sinn."
Wer weiterlesen möchte: http://derstandard.at/2000054920587/Arbeitslose-als-Parkwaechter-und-Lehrergehilfen
27.03.2017
Andreas Schleicher, Direktor für Bildung der OECD und Bildungsexperte, möchte zwar die „digitale Kompetenz“ der Schüler/innen fördern, aber ist gegen Programmieren und Informatik als
Schulfach.
Laut anderen Experten, wie zum Beispiel Stephan Noller, Mitgründer des Calliope-Projektes, sollte dringend
Informatik und Programmieren in den Grundschulen in den Lehrplan aufgenommen werden. Und zwar als eigenes Pflichtfach.
In der April-Ausgabe der Zeitschrift Technology Review konnten
Andreas Schleicher und Stephan Noller ihre gegensätzlichen Positionen in einem Streitgespräch argumentieren. Für Schleicher bildet ein Schulfach Informatik „die Kinder für unsere Vergangenheit
aus und nicht für ihre Zukunft". Wichtiger sei die Förderung der „digitalen Kompetenz“, die dürfe aber nicht „nur in ein weiteres Schulfach ausgelagert“ werden.
Noller entgegnet, dass bei einem Verzicht auf das Schulfach „Informatik“, dann eben „in der siebten Klasse ein Informatikführerschein eingeführt“ wird – „und das war’s“.
Noller warnt vor dem großen Wandel. "Stellen Sie sich vor, es ist industrielle Revolution, aber Ihre Kinder lernen verschiedene Formen des Ackerbaus. Viele Eltern denken heute noch: Na ja, dann
wird sie eben Anwältin oder Medizinerin, das wird doch ein sicherer Job bleiben." Viele dächten immer noch, dass nur Fabrikarbeiter unter Druck kommen werden. "Aber wir werden vielleicht keine
Ärzte mehr haben. Diese Dimension des Problems muss man den Menschen nahebringen."
Schleichers Haltung zum Thema Informatikunterricht und Programmieren darf in Anbetracht des Faktums, dass wir uns nach der Ära der Informationstechnologie am Beginn des Informationszeitalters
befinden, in der Tat als reichlich antiquiert bewertet werden. Abgesehen davon, fördert gerade Programmieren weit mehr andere und wahrscheinlich wichtigere Kompetenzen als die „digitale
Kompetenz“.
26.03.2017
Das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) führte im Auftrag der Österreichischen Waldorfschulen eine Sonderauswertung der PISA-Ergebnisse durch.
Laut diePresse.com sind die Ergebnisse der Waldorfschüler/innen im Vergleich zu den anderen 15- bzw. 16-Jährigen Schüler/innen in der PISA-Studie 2015 in Lesen und Naturwissenschaften signifikant besser, aber in Mathematik schneiden sie schlechter ab.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass bei der untersuchten Gruppe (149 Waldorfschüler/innen) der Akademikeranteil mit 78% mehr als doppelt so hoch ist, als der Durchschnitt aller PISA-Getesteten. Außerdem gäbe es in den Waldorfschulen sowohl weniger Risiko- als auch Spitzenschüler/innen.
Dass trotzdem die Waldorfschüler/innen nicht noch besser abschneiden und in Mathematik sogar schlechter sind, liege an der speziellen Ausrichtung der Schulen, in denen die ganzheitliche
Entwicklung der Schüler im Fokus stehe und einen deutlich stärkeren bildnerischen Zweig haben.
25.03.2017
OTS: Der Direktor der Volkshilfe Österreich, Erich Fenninger, übt heftige
Kritik an den geplanten Sparmaßnahmen beim Familienlastenausgleichfond FLAF durch die Familienministerin: „Kürzungen für Frauen und Familien hätten fatale Folgen“, denn Einsparungen sehen
Kürzungen des Wochengeldes für arbeitslose schwangere Mütter. eine geringere Anpassung der Pensionsbeiträge für Kindererziehung sowie eine Abschaffung der Beihilfe zum Kinderbetreuungsgeld
für einkommensschwache Eltern. Fenninger: „Bereits jetzt besteht für Arbeitslose und für Alleinerziehende eine höhere Armutsgefährdung. Zudem bedeuten längere Kinderbetreuungszeiten
ebenfalls schon jetzt Einbußen in Bezug auf Pensionen, gerade für Frauen“.
… dem sukzessiven Abbau des Sozialstaates entgegenwirken!
Fenninger sieht durch die Einsparungspläne der Familienministerin ein weiterer Schritt beim Abbau des Sozialstaates, weil sie vor allem die Situationen der ohnehin schon Benachteiligten
verschlechtert. So würde zum Beispiel eine geringere Anpassung der Pensionsbeiträge für die Kindererziehung die Altersarmut von Frauen, die bereits heute größte Gruppe mit Mindestpensionen, noch
vergrößern. Dramatische Auswirkungen auf die Betroffenen hätten die Kürzung des Wochengeldes für arbeitslose, schwangere Mütter und die Abschaffung der Beihilfe zum Kinderbetreuungsgeld für
einkommensschwache Eltern: „Das würde nicht prinzipiell Familien treffen, sondern – um es auf den Punkt zu bringen – einkommensschwache und armutsgefährdete Familien und Frauen. Also wieder
jene, die keine Lobby haben“.
… einkommensstärkere Haushalte profitieren von steuerlichen Vergünstigungen
Die Kinderbetreuungshilfe dient der teilweisen Abgeltung der Kinderbetreuungskosten. Damit soll die Erwerbstätigkeit der Eltern, insbesondere der Frauen, gefördert werden.
Für Fenninger ist es unerträglich, dass bei jenen der Sparstift angesetzt wird, die ohnehin benachteiligt sind. Immerhin profitieren einkommensstärkere Haushalte von steuerlichen
Vergünstigungen, wie beispielsweise Kinderfreibetrag oder Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten.
24.03.2017
Editorial von Gerhard Pušnik
Es war wohl eine schwere Geburt, schon lange angekündigt und immer wieder verschoben: Eineinhalb Jahre hat es gedauert und 2 Ministerinnen für Bildung waren nötig um das, was das Ministerium nun
unter dem Titel „Update: Schule“ und dem beigefügten Kapitel „Schulautonomie: selbstbestimmt, zukunftsorientiert, leistungsfördernd“ in einer PDF-Broschüre bewirbt. Dieses sogenannte
„Schulautonomiepaket“ hat über lange Zeit wieder einmal bei dutzenden Personen – ministeriumsseitig, aber auch auf Seiten der 5 LehrerInnengewerkschaften, die in der ARGE-LehrerInnen gemeinsam
auf der Gegenseite agierten – Zeit, Nerven und Energie gebunden.
Ob die, die tatsächlich darüber entscheiden auch wirklich am Tisch saßen, darf bezweifelt werden. Das ungeklärte Verhältnis Bund-Länder wird auch weiter bestehen und in Zukunft in
Bildungsdirektionen (als Mischbehörde) abgebildet. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, hat auch Zweifel als Begleiter. Doch das wollen wir nicht alleine entscheiden. Der Begutachtungsentwurf hat
endlich das Licht der Welt erblickt und wir ersuchen alle, ihre Einwände und Alternativvorschläge in diese Begutachtungsphase zu werfen. Wo die Knackpunkte sind und welche Vorstellungen und
kritischen Punkte wir als ÖLI sehen, können Sie in diesem Heft auf den Seiten 9 und 10 nachlesen.
Diese Ausgabe ist auch Beleg dafür, dass das „Autonomiepaket“ das geringere Problem in dem an Problemen nicht armen Bildungsbereich ist. Eine Verwaltungsreform, schon gar nicht die hier
vorliegende, wird die brennenden schulischen Schwierigkeiten nicht beseitigen und die fehlenden Ressourcen für pädagogische, psychologische und sozialarbeiterische Unterstützung oder für
Lernunterstützung bei Fördernotwendigkeiten nicht herbeizaubern.
Als Zeitschrift der parteiunabhängigen LehrerInnen versuchen wir Sprachrohr zu sein, relevante Themen zu platzieren, diskursive Auseinandersetzung zu fördern und wünschen uns KollegInnen, die
selbstbewusst ihre Interessen in die Hand nehmen. Wenn sie uns dann auch eine Rückmeldung geben, wäre das schön.
>>> Download aktueller Kreidekreis 2/2017
23.03.2017
derStandard.at berichtet von der Pressekonferenz der ÖLI-UG und UGÖD:
Noch bis 20. April soll die Begutachtung zum Bildungsreformpaket laufen, Einwände kommen nun auch von den Unabhängigen Gewerkschaftern im Öffentlichen Dienst (UGÖD). Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien wiesen sie einmal mehr auf die Unterfinanzierung des Bildungssystems hin.
Wenn am Gegenargument von Unterrichtsministerin Hammerschmid: "Wir haben eines der teuersten Schulsysteme im OECD-Vergleich, schneiden bei internationalen Testungen aber maximal durchschnittlich ab. Das zeigt ganz klar, dass das Problem nicht am Mangel an finanziellen Mitteln liegt. Es ist keine Ressourcenfrage, sondern es geht vielmehr um moderne Pädagogik, die flächendeckend in Österreichs Klassenzimmer ankommen muss", wirklich etwas dran ist, muss dringend diskutiert werden, weshalb in diesem Fall alle, wirklich alle Schulen seit zwei Jahrzehnten mit einer notorischen Unterfinanzierung zu kämpfen haben.
Ein anderer Kritikpunkt der unabhängigen Lehrervertreter betrifft die Schulclusterbildung. Zwar sei diese Möglichkeit grundsätzlich positiv, schade sei aber, dass sich in den Clustern entweder Pflichtschulen – also Volksschulen, Neue Mittelschulen (NMS) und polytechnische Schulen – oder Bundesschulen (AHS und berufsbildende höhere Schulen) zusammenschließen können. Gemischte Cluster sind nicht möglich.
Keine gemeinsame Schule
Da im Reformpaket auch keine Modellregionen für eine gemeinsame Schule vorgesehen sind, werde es gerade in Ballungszentren zu weiteren Herausforderungen kommen. "Die soziale Schieflage zu bereinigen schafft das Autonomiepaket nicht", sagt Sellner. Solange es ein Nebeneinander von Gymnasien und NMS gebe, ändere sich an den Problemen in Ballungszentren nichts.
Kritik äußern die unabhängigen Personalvertreter auch gegenüber der Besetzung der Clusterleiter oder der Schulleiter. Entpolitisierung finde nicht statt. Für die Ernennung sei eine Kommission, bestehend aus zwei Dienstgebervertretern (Bildungsdirektor und zuständige Schulaufsicht) und zwei Dienstnehmervertretern, zuständig. Hier fordert Sellner, dass nicht Personen aus den politisch besetzten Zentralausschüssen der Personalvertretungen teilnehmen, sondern Mitglieder der an Schulen verankerten Personalvertretungen.
Siehe auch:
www.kleinezeitung: Lehrervertreter gegen Kostenneutralität bei Schulreform
21.03.2017
Wien (APA) zur Pressekonferenz der ÖLI-UG und UGÖD zum
Autonomiepaket
Schulautonomie funktioniert nur mit ausreichender Finanzierung, also zum Beispiel Zusatzpersonal für autonome Schwerpunkte. Sonst müssen Integration, Inklusion, Sprachgruppen etc. oder jede
weitere kleinere Lerngruppe und jedes Zusatzangebot durch Verzicht auf Klassenteilungen "finanziert" werden.
Deshalb kritisiert Reinhart Sellner: "Es ist verantwortungslos, eine Schulreform zu machen, ohne die Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen“. Die Unabhängigen Lehrergewerkschafter fordern
deshalb zusätzliche Ressourcen, die nach der sozialen Zusammensetzung der Standorte (Umgangssprache, Bildung und berufliche Stellung der Eltern etc.) vergeben werden sollen.
Die GÖD müsse jetzt aktiv auf ausreichende Finanzierung für die geplante Reform drängen und außerdem "stärker an die Interessen der Kollegen an den Schulen denken", ergänzt Sellner und hofft
dabei auch auf die Verhandlungen der Regierung mit den Grünen, um die für zahlreiche Reformpunkte notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament zu bekommen. Denn neben der fehlenden Finanzierung,
sei die Entpolitisierung durch die geplante Reform noch keinesfalls gewährleistet, weil zum Beispiel bei der Leiterbestellung nicht die Lehrer der betreffenden Schulen, sondern Vertreter der
politisch besetzten Zentralausschüsse mitentscheiden. Es dürften auch nicht einseitig die Rechte der Direktor/innen gestärkt werden, ohne die der Lehrer/innen zu erweitern.
Kritisch sehen die Unabhängigen Lehrervertreter außerdem, dass vorerst gemeinsame Cluster aus Pflichtschulen (v.a. Volks-, Neue Mittelschule/NMS) und Bundesschulen (AHS, BMHS) nicht möglich sein
sollen. Dieses "unverminderte Nebeneinander" sei "eine Bastion gegen Gesamtschul-Modellregionen und jede Zusammenarbeit von Landes- und BundeslehrerInnen an einem Standort".
21.03.2017
Heute luden die Parteiunabhängige LehrerInnen (ÖLI/UG) und Unabhängige GewerkschafterInnen im öffentlichen Dienst und Ausgegliederten Betrieben (UGÖD) zur Pressekonferenz.
Parteiunanhängige LehrerInnen und "Autonomiepaket"
Die wichtigsten Themen:
• Schulentwicklung "von unten", pädagogische Freiräume -Kostenneutralität als gefährliche Drohung
• Cluster - Gleiche Rechte und Möglichkeiten für Landes- und Bundesschulen – APS (Volks-, Hauptschulen/NMS und Poly) haben Aufholbedarf
• Föderalismus, Parteieneinfluss, DirektorInnenernennung und Mitbestimmungsrechte der Betroffenen an Schulen und Schul-Clustern – Demokratie wagen, auch in der
Gewerkschaft
• Partei-/Standespolitik und das fortgesetzte Verhindern von Modellregionen - für eine gemeinsame Pflichtschule, für eine gemeinsame Bundesschulverwaltung und
• Wer sind „die LehrerInnen“ – wer verhindert was?
Es informierten und beantworteten die Fragen der Journalist/innen:
Gary Fuchsbauer (BMHS, Verhandlungsteilnehmer), Renate Brunnbauer (APS), Uschi Göltl (AHS) und
Reinhart Sellner (GÖD-Vorstand, Referent für gewerkschaftliche Bildungsförderung)
21.03.2017
BILDUNGSREFORMGESETZ 2017 - SCHULRECHT:
Jede Person und jede Institution kann STELLUNGNAHMEN zum Autonomiepaket abgeben.*
Beginn der Begutachtungsfrist ist der 20.03.2017 und Ende der Begutachtungsfrist ist der 30.04.2017
Für eine Stellungnahme zu Bildungsreformgesetz – Schulautonomiepaket bitte beachten:
1. Stellungnahme immer an diese beiden (!) folgenden Adressen schicken. Bei der Stellungnahme an das Parlament zusöätzlich immer mit dem angeführten Zusatz schicken:
An das
Bundesministerium für Bildung, mittels E-Mail: begutachtung@bmb.gv.at
An das
Österreichische Parlament, mittels E-Mail: begutachtungsverfahren@parlament.gv.at
MIT DER VERÖFFENTLICHUNG DER STELLUNGNAHME AUF DER PARLAMENTSHOMEPAGE ERKLÄRE ICH MICH AUSDRÜCKLICH EINVERSTANDEN.
2.) Betreff und Bezug nicht vergessen:
Betrifft: Stellungnahme zum Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz, das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 hinsichtlich des Schulwesens, das
Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre, das Unvereinbarkeits- und Transparenz-Gesetz, das Verwaltungsgerichtsverfahrensgesetz und das
Verwaltungsgerichtshofgesetz 1985 geändert werden, ein Bundesgesetz über die Einrichtung von Bildungsdirektionen in den Ländern erlassen wird, das Ausschreibungsgesetz 1989, das
Schulorganisationsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Bundesschulgesetz, das Pflichtschulerhaltungs-Grundsatzgesetz, das Schulzeitgesetz 1985, das Minderheiten-Schulgesetz für das
Burgenland, das Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten, das Bundesgesetz BGBl. Nr. 420/1990, das Schulunterrichtsgesetz, das Schulunterrichtsgesetz für Berufstätige, Kollegs und
Vorbereitungslehrgänge, das Hochschulgesetz 2005, das Schulpflichtgesetz 1985, das
Berufsreifeprüfungsgesetz, das Pflichtschulabschluss-Prüfungs-Gesetz, das Schülerbeihilfengesetz 1983, das Privatschulgesetz, das Religionsunterrichtsgesetz, das Bildungsdokumentationsgesetz, das
Schülervertretungengesetz, das BIFIE-Gesetz 2008 sowie das Bildungsinvestitionsgesetz geändert werden und das BundesSchulaufsichtsgesetz aufgehoben wird (Bildungsreformgesetz 2017 – Schulrecht);
Begutachtungs- und Konsultationsverfahren
Bezug: AZ BMB-12.660/0001-Präs.10/2017
Zum Begutachtungsentwurf Bildungsreformgesetz 2017 – Schulrecht und den entsprechenden Dokumenten:
* Information entnommen aus: BILDUNG IST ZUKUNFT - FÜR ALLE MENSCHEN IN ÖSTERREICH! von Johannes-Maria Lex
21.03.2017
Gary Fuchsbauer, Stv. Vorsitzender GÖD BMHS und Dienst-, Besoldungs- und Pensionsrechtsexperte der ÖLI-UG
informiert über die wichtigsten Punkte im Schulautonomiepaket, analysiert und erläutert die Auswirkungen der neuen Regelungen und gibt eine Gesamtsicht. Das Schulautonomiepaket ist derzeit in Begutachtung. Siehe auch Informationen zum Schulautonomiepaket auf diese HP.
20.03.2017
Lehrer leisten über fünf Mio. bezahlte Überstunden pro Jahr, ist der Titel eines heutigen orf.at –
Beitrages.
Im Schuljahr 2015/16 wurden von den Lehrer/innen rund 5,4 Millionen bezahlte Überstunden geleistet. Das erfuhr das Team Stronach auf diesbezügliche parlamentarische Anfrage. Was daran so
interessant sein soll, dass es dem ORF ein Bericht wert ist, ist wohl als Hinweis zu verstehen, dass am heutigen Sonntagvormittag medial eher „tote Hose“ ist.
Interessant dagegen ist die Faktenanalyse und ein wenig Zahlenspielerei von Gary Fuchsbauer:
Denn was der Artikel nicht macht, ist zum Beispiel die Umrechnung auf Stunden pro Lehrer/in.
5,4 Mill. Überstunden pro Jahr sind bei 120.000 Lehrer/innen und etwas über 36 Unterrichtswochen, in denen die gehaltenen Überstunden auch meist bezahlt werden, 1,3 Überstunden pro Lehrer/in
pro Woche. (An den Pflichtschulen eine 3/4 Stunde, an den Bundesschulen 2,2 Stunden/Woche.)
Aber ich gebe zu: 1,3 Überstunden pro Woche würden wohl zu keinem orf.at-Beitrag führen.
Und dass ca. 1 Stunde pro Woche dann auch noch gratis suppliert werden muss, wird zwar im Artikel angedeutet, aber nicht mit Zahlen belegt.
Und dass bei den LehrerInnen (als wohl einziger Berufsgruppe) die Überstunden um ein Drittel schlechter bezahlt werden, als die Normalstunden, braucht in diesem Zusammenhang wohl auch nicht
erwähnt werden. Würde ja wohl nur dazu führen, dass die Leser/innen sich denken: „Recht gschiacht eahna!“
19.03.2017
Wie fair ist unser Bildungssystem?
Vortrag von Dr. Claudia Schreiner (BIFIE) am Mittwoch, 22. März 2017 | 20.00 h im ORF Dornbirn | Publikumssaal
Workshop mit Dr. Claudia Schreiner Mittwoch, 22. März 2017 | 14.00 h GYS Feldkirch | Schillerstraße 13 Feldkirch
Eine Verannstaltung der UBG
19.03.2017
Die Industriellenvereinigung informiert über ihre Plattform NEUSTART SCHULE ihre Analyse des Schulautonomiepaketes und ihre Sicht, was das für
Österreichs Schulen bedeutet.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der geplanten Reform der Schulautonomie,
die kurze Analyse der IV:
Wir von NEUSTART SCHULE freuen uns vor allem über den geplanten Freiraum in der Unterrichtsgestaltung sowie die Entscheidungskompetenz der Schuldirektionen bei der Bestellung von Lehrpersonal
und der Auswahl von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Mit dem Autonomiepaket kann ein erster wichtiger Schritt in Richtung echter Autonomie gesetzt werden. Dennoch besteht die Gefahr, dass die
neue Behördenorganisation durch die Einführung der Bildungsdirektionen die bestehenden Strukturen fortsetzt. Es bleibt zu hoffen, dass das Reformvorhaben in seiner Umsetzung praktikabel ist
und von den PädagogInnen mitgetragen wird. Um „echte“ Autonomie für Österreichs Schulen zu schaffen, bedarf es unbedingt weniger Bürokratie und politische Einflussnahme am Schulstandort
sowie finanzielle Autonomie.
Wie man sieht, ist die Hauptsorge der IV, dass der Bürokratieabbau durch die Einführung der Bildungsdirektionen doch nicht so funktionieren könnte, wie sie sich das wünschen. Diese Befürchtung
teil die IV mit dem ehemaligen Rechnungshofchef Moser, der in der in der Bund-Länder Zwitterbehörde eine Zunahme der Bürokratie ausmacht.
Welche Vorteile die immer noch kompromisslos neoliberal orientierte IV in mehr finanzieller Autonomie und weniger politischer Einflussnahme am Schulstandort für sich erkennen mag, sollte dringend
diskutiert werden.
Jedenfalls stellt die Österreichische Lehrer/initiative in ihrer gestrigen OTS klar:
Genug geheim-verhandelt: ÖLI-UG fordert volle Information der KollegInnen über den Gesetzesentwurf und Beginn des Begutachtungsverfahrens!
OTS ÖLI:
Die Österreichische Lehrer/innen Initiative ÖLI-UG in der ARGE LehrerInnen und den GÖD-Teilgewerkschaften APS, AHS, BMHS und BS unterstützen alle Bemühungen der GÖD, die dazu beitragen, dass das seit Dezember verhandelte „Autonomiepaket“ endlich in die Begutachtung geht. Es ist höchste Zeit, dass die KollegInnen an den Schulen über den Gesetzesentwurf informiert werden und dass alle Betroffenen, auch die Österreichische LehrerInnen Initiative und die Unabhängigen GewerkschafterInnen, den Abgeordneten im Parlament und der Bundesregierung ihre Stellungnahmen und Vorschläge übermitteln können.
18.03.2017
Die Presseunterlagen zur heutigen Pressekonferenz der Bildungsministerin Hammerschmid ist eine übersichtlich geordnete und informative Zusammenstellung des Schulautonomiepaketes.
Deshalb und weil die Unterlagen nicht wie seit Beginn der Verhandlungen fast alle Informationen, mit dem Siegel der strengen Vertraulichkeit versehen sind, stehen sie (diesmal ganz offiziell) auf
oeliug.at zum Download zur Verfügung.
Also bitte daraus zitieren, darüber diskutieren und kritisch kommentieren und weitergeben.
Autonomiepaket bietet sicherlich Chancen für positive Entwicklungen
Insgesamt bietet dieses Gesetzespaket sicherlich Chancen für positive Entwicklungen und wurden Gefahren in den Verhandlungen der letzten 3 Monate beseitigt.
Aber eines ist klar: Diesem Paket muss bald ein weiteres folgen, das dann nicht unter dem Diktat der Budgetknappheit stehen darf, wenn endlich über das notwendige pädagogische und sozialpsychologische Personal, über mehr Mittel zur Sprachförderung, Integration, Individualisierung, spezielle Förderung weniger oder mehr Begabter, etc. verhandelt wird. Aber das geht erst, wenn Finanzminister und gesamte Regierung und Nationalrat einsehen: Bildung kostet. Und: nur eines kostet noch mehr als Bildung: keine Bildung, zu wenig Geld für Bildung.
Und dazu reicht es nicht, in Sonntags- und Wahlreden zu betonen, wie gut investiert jeder Euro in Bildung ist, aber in der Realität den Anteil des Bildungsbudgets am BIP seit Jahren sinken zu lassen.
Wir werden weiterhin immer wieder auf öliug.at informieren und einzelne Punkte zur Sprache bringen.
Auf parlament.gv.at/PAKT/MESN werden bald die aktuellen Begutachtungsentwürfe abrufbar sein. Die Gesetzesentwürfe werden im Ministerium nun endredigiert und gehen angeblich am Montag in Begutachtung. Sobald das geschieht, werden wir hier informieren.
Bitte schickt dann eure Stellungnahmen an begutachtungsverfahren@parlament.gv.at und
eure Lehrer/innengewerkschaft.
17.03.2017
Die Bundesministerin, Sonja Hammerschmid, hat sich heute an die österreichischen Lehrer/innen als PädagogInnen gewandt und auf eine Broschüre des bmb hingewiesen.
Sehr, sehr viele Schlagworte ...
Leider finden sich darin sehr, sehr viele Schlagworte, die in den Gesetzestexten nicht wirklich vorkommen oder auch schon bisher möglich gewesen sind - aber sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Zukunft ohne jeglichen Spielraum bei den finanziellen und zeitlichen Ressourcen (zB die Zahl der SchülerInnen in Klassen und Gruppen kann schulautonom festgelegt werden, aber jede Verkleinerung einer Lerngruppe muss durch die Vergrößerung einer anderen wettgemacht werden; jede individuelle Fördermaßnahme, die ein/e Lehrer/in setzt, muss aus dem persönlichen Zeitreservoir entnommen werden).
... die (unnötig) Angst machen ...
Leider finden sich darin Schlagworte, die LehrerInnen (unnötig) Angst machen, zB "Flexible Dauer von Unterrichtseinheiten" und "Flexible Öffnungszeit" führen laut Gesetzesbegutachtungstext zu keiner Erhöhung der Lehrverpflichtung oder Zwang zu weiterer Anwesenheit an der Schule außerhalb der Unterrichtszeit.
... mit mangelnder Ambivalenz ...
Die Ambivalenz mancher Schlagworte ist nicht leicht zu erkennen, zB "Auswahl der Lehrkräfte durch die Leitung der Schule". Dies ist einerseits nur möglich, wenn es für eine ausgeschriebene Stelle mehrere BerweberInnen gibt, die die Anstellungserfordernisse erfüllen. Es bedeutet aber andererseits, dass künftig zB soziale Kriterien oder Wartezeit bei der Auswahl von BewerberInnen keine Rolle mehr spielen und dass Schulen in der "Peripherie" künftig wohl gegenüber "attraktiven" Standorten massiv benachteiligt sein werden.
Manches wird (leider wieder einmal) an (finanziellen) Details scheitern, zB: "Schulinterne Fortbildungen werden ausgebaut", aber die Budgets der Schulen nicht erhöht.
... und fehlenden Inhalten ...
Andere Schlagworte sind bisher noch nicht mit Inhalten gefüllt: "Einheitliches Auswahlverfahren für Leitungen von Schule": Es ist zwar klar, dass nicht mehr die dann abgeschafften Kollegien der LSR/SSR die Dreiervorschläge erstellen, sondern eine Viererkommission (Bildungsdirektionsentsandter, Schulinspektion, Zentralausschuss- und GÖD-Entsandter) samt einigen BeraterInnen (darunter niemand aus dem betroffenen Lehrkörper!). Aber ob künftig (weiterhin) zB wie in OÖ seit Jahrzehnten Hearings der BewerberInnen an den Schulen samt Abstimmungen durch die LehrerInnen und Eltern-(SchülerInnen-/Verwaltungspersonal-)VertreterInnen vorgelagert sein werden, ist völlig offen.
Wir werden weiterhin immer wieder auf öliug.at informieren und einzelne Punkte zur Sprache bringen.
Auf parlament.gv.at/PAKT/MESN werden bald die aktuellen Begutachtungsentwürfe abrufbar sein.
Bitte schickt dann eure Stellungnahmen an begutachtungsverfahren@parlament.gv.at und eure Lehrer/innengewerkschaft: UBG und GÖD (APS, AHS, BMHS, BS).
17.03.2017
Universitätsrektor Gerald Bast übte in einer Presseaussendung scharfe Kritik an der Lehrer/innengewerkschaft
im Zusammenhang mit den Verhandlungen zum Schulautonomiepaket.Leider zeigt sich, dass der Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien wohl falsch informiert ist. Es ist allerdings
anzunehmen, dass er ausspricht, was viele Menschen im Lande auch denken. Dabei werden die eklatante Fehlinformation über diese Schulreform deutlich sowie der eigentliche Bedarf an Reform.
Die insultierende Wortwahl des Professors ist wohl seiner Enttäuschung über eine weitere geplatzte Hoffnung auf ein zeitgemäßes und effizientes Schulsystem zu schulden - Die Beleidigungen
weisen wir zurück- denn, an uns gerichtet, geht sie am Ziel vorbei.
Gary Fuchsbauer antwortet Rektor Bast auf seine Kritik an der Lehrer/innengewerkschaft.
Lieber Gerald!
Ich kenne dich seit Uni-ÖH-Zeiten von vor knapp 40 Jahren und hab mich immer wieder mal über das gefreut, was ich von dir gehört habe.
Von deiner heutigen Aussendung kann ich das allerdings nicht in vollem Umfang sagen.
Ich stimme vielen deiner Aussagen zu, etwa dass es um
- "Lehrerinnen und Lehrer" geht, von denen "unsere Kinder und Jugendlichen zu 'verantwortungsbewussten Gliedern der Gesellschaft und Bürgern der demokratischen und bundesstaatlichen Republik
Österreich herangebildet werden'",
- Ignoranz der "tatsächlichen Zukunftsfragen und Probleme im Bereich der Bildung",
- "abstruse Machtkonstellationen bei den neu zu schaffenden Bildungsdirektionen zwischen Bund, Ländern",
- "fächerübergreifendes, problemorientiertes Lernen für eine Welt, in der alles mit allem zusammenhängt",
- "die Vernachlässigung künstlerischer und kreativer Ansätze in den Schulen",
- "notwendige Fähigkeiten", die "durch Beschäftigung mit der Kunst gefördert werden",
- "die Kunst im Schulunterricht", die leider "eine zunehmend marginale Rolle" spielt,
- die Verweigerung der "Berufsfähigkeit und Demokratiefähigkeit für die Gesellschaft und Wirtschaft des 21. Jahrhunderts" fuer die "Schulabgängerinnen und Schulabgänger"
geht.
Aber du bist offenbar über gewisse Abläufe völlig falsch informiert worden.
Du schreibst "die Gewerkschaft der Lehrerinnen und Lehrer zwinge der Republik eine Diskussion über die Verwaltung der Schule auf". Es ist aber umgekehrt gelaufen:
Die RepräsentantInnen der Republik und ihrer Verwaltung haben der Gewerkschaft diese Diskussion aufgezwungen.
Sie nennen es Autonomiepaket, wo es doch nur um Änderung der Verwaltungsstrukturen, einerseits zwischen Bund und Ländern und andererseits zwischen Schulen und Nachbarschulen, geht. Sie reden
von Freiheit für die Schulen und führen eine Stärkung der Direktionen durch. Sie fahren die Mitbestimmung der LehrerInnen zurück, wo doch die LehrerInnen den jungen Menschen die Wichtigkeit der
demokratischen Mitbestimmung nahebringen sollen.
Die Gewerkschaft wollte durchaus über pädagogisches und sozialpsychologisches Personal verhandeln, über Sprachförderung, Integration, etc. Aber das steht bei diesem Paket nicht auf der
Tagesordnung. Wir hoffen, im nächsten Paket geht es darum und um die von dir angesprochenen Themen.
Du merkst kritisch an "Jetzt hat also die Gewerkschaft der Lehrerinnen und Lehrer der Regierung ihre Zustimmung erteilt".
Wenn jedoch die Regierung im letzten Herbst beschlossen hat, dieses Gesetzespaket mit sozialpartnerschaftlicher Zustimmung umzusetzen, kann es wohl nicht der Gewerkschaft als Sozialpartner
vorgeworfen werden, dass sie nun diese Zustimmung erteilt hat. So ist das halt in einer Demokratie.
Lieber Gerald, vielleicht können wir diese Fragen ja einmal persönlich besprechen.
LG Gary
17.03.2017
Genug geheim-verhandelt: ÖLI-UG fordert volle Information der KollegInnen über den Gesetzesentwurf und Beginn des Begutachtungsverfahrens!
OTS ÖLI:
Die Österreichische Lehrer/innen Initiative ÖLI-UG in der ARGE LehrerInnen und den GÖD-Teilgewerkschaften APS, AHS, BMHS und BS unterstützen alle Bemühungen der GÖD, die dazu beitragen, dass das seit Dezember verhandelte „Autonomiepaket“ endlich in die Begutachtung geht. Es ist höchste Zeit, dass die KollegInnen an den Schulen über den Gesetzesentwurf informiert werden und dass alle Betroffenen, auch die Österreichische LehrerInnen Initiative und die Unabhängigen GewerkschafterInnen, den Abgeordneten im Parlament und der Bundesregierung ihre Stellungnahmen und Vorschläge übermitteln können.
TERMINAVISO
Dienstag 21. März 2017, 9 -10 Uhr,
1010, Teinfaltstraße 7, GÖD-Europasaal (Parterre)
Pressegespräch ÖLI-UG und UGÖD - Parteiunabhängiges zum "Autonomiepaket"
• Chancen für Schulentwicklung "von unten" und Kostenneutralität,
• Föderalismus, Parteieneinfluss, DirektorInnenenernennung und Mitbestimmungsrechte der Betroffenen an autonomen Schulen und Schul-Clustern
• Partei-/Standespolitik und Modellregionen für einr gemeinsame Pflichtschule
Wir freu´n uns über Ihr Interesse und auf Ihre Fragen!
Gary Fuchsbauer, Renate Brunnbauer, Uschi Göltl, Reinhart Sellner
16.03.2017
Gary Fuchsbauer, stv. Vorsitzender ZA-BMHS und stv. Vorsitzender BL GÖD-BMHS (ÖLI-UG), erklärt, weshalb die Personalvertreter/innen bereits heuer die Grundlagen für eine ausreichende
Ressourcensicherung für ihre Schule ab dem Schuljahr 2018/19 schaffen sollten.
Da ab dem Schuljahr 2018/19 die Klassen- und Gruppengrößenvorschriften nicht mehr gelten werden, aber die Ressourcenzuteilung gleich bleiben soll, kommt dem Schuljahr 2017/18 gewissermaßen eine
Sicherungsrolle zu. Zwar wird von Dienstgeberseite versichert, dass keine Einsparungen geplant sind, aber die Schulen und die Personalvertretungen müssen gerade jetzt, in der Phase der Planung
des nächsten Schuljahres, darauf achten, dass die nun zum letzten Mal geltenden Bestimmungen über Klassen- und Gruppengrößen (Teilungszahlenverordnung) eingehalten werden. Gemäß
Personalvertretungsgesetz (PVG), § 2 und § 9 (2), hat die PV auf die Einhaltung der zugunsten der Bediensteten geltenden Gesetze und Verordnungen zu achten und ist die Schulleitung verpflichtet
mit der PV das Einvernehmen über die Diensteinteilung herzustellen. Geschieht das nicht, muss die PV die Schulleitung rechtzeitig (und das ist am besten jetzt in der Planungsphase, denn im Herbst
- auch dann kann es erforderlich sein! - wird es bei schon fertigen Stundenplänen schwieriger sein, Änderungen durchzusetzen) aufgefordert werden (PVG § 10), das Nichteinvernehmen an den LSR/SSR
zu melden. Und die PV meldet gleich auch an die Landespersonalvertretung.
Eins ist klar: Was ihr euch 17/18 gefallen lässt, werdet ihr auch in Zukunft bei dann schulautonomen Klassen- und Gruppengrößen akzeptieren müssen. Oder positiv formuliert: Nur wenn die
Ressourcen an LehrerInnenstunden auf entsprechendem Niveau gesichert sind, kann ab 18/19 der schulautonome Gestaltungsspielraum sinnvoll genutzt werden.
16.03.2017
Reinhart Sellner (ÖLI-UG) hat für das Redaktionsteam der oeliug.at die aktuellen Entwürfe zum Schulautonomiepaket (siehe "Begutachtungsphase Autonomiepaket" - 14.03.2017) durchgearbeitet und auf Pro- und Kontraargumente hin analysiert.
Eine Zusammenfassung:
Gründe für eine Ablehnung des Paketes oder positiv formuliert: Forderungen für die Überarbeitungen des Begutachtungsentwurfes
Gründe für den Begutachtungsentwurf zu stimmen
15.03.2017
Grüne warnen vor intensiviertem rot-schwarzen Postenschacher
Presseaussendung von Harald walser (Grüne):
„Die Pläne der Regierung zur Bestellung von Schulleitungsstellen führen zu einem intensivierten rot-schwarzen Postenschacher“, warnt Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen. Er bezieht sich
auf neue Passagen zur Bestellung von Direktorinnen und Direktoren im Schulautonomiepaket: „Die GÖD haben diese Passagen ausschließlich im Sinne eigener Machtinteressen hineinreklamiert.
Ministerin Sonja Hammerschmid ist gefordert, diesem Machtrausch Einhalt zu gebieten.“
Konkret verweist Walser darauf, dass an Stelle der proporzmäßig besetzten Kollegien der LandesschulrätInnen künftig Ernennungskommissionen darüber entscheiden sollen, wer die Leitung einer Schule
übernimmt: „Entscheidend ist, wer in diese Ernennungskommissionen entsandt wird.“
Es sollen jeweils zwei VertreterInnen von Arbeitgeber- und Arbeiternehmerseite in die Kommission entsandt werden. Entgegen dem ursprünglichen Entwurf der Regierung hat die Lehrergewerkschaft aber
offensichtlich durchgesetzt, dass nicht der Fachausschuss in den jeweiligen Bundesländern entsendet, sondern die Machtzentrale der GÖD in Wien: „Damit verfolgt die Lehrergewerkschaft primär
parteipolitische Interessen. Denn in den Zentralausschüssen der Lehrkräfte, den Dachorganisationen der Personalvertretung der Lehrkräfte, entscheidet allein die ÖVP. Wir brauchen aber die Besten
in Leitungspositionen, nicht stramme Parteisoldaten.“
„Wenn es um die Besetzung von Leitungsfunktionen an autonomen Schulen und Clustern geht, ist eine Mitbestimmung der Betroffenen unerlässlich“, macht Walser deutlich: „Statt der Zentralausschüsse
sollen alle Schulpartner mitbestimmen können. Speziell die Dienststellenausschüsse vor Ort sowie die Fachausschüsse sind in die Bestellungskommissionen einzubeziehen. Sie wissen am besten, wer
für die Leitung der jeweiligen Schule, bzw. eines Clusters die nötigen Qualifikationen mitbringt.“
15.03.2017
Die offiziellen Sozialpartner-Verhandlungen zum Schulautonomiepaket sind abgeschlossen. Derzeit laufen noch politische Gespräche. Es liegt zwar noch kein offizieller Gesetzestextentwurf vor, aber es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass das sogenannte Autonomiepaket noch am Freitag dieser Woche bis Anfang Mai in Begutachtung sein wird.
Die aktuellen Entwürfe des bmb für die Begutachtung stehen als Download zur Verfügung.
Umfassende und aktuelle Informationen findet ihr immer auf der ÖLI-Homepage und auf parlament.gv.at/PAKT/MESN (bald) die aktuellen Begutachtungsentwürfe. Die Gesetzesentwuerfe werden im Ministerium nun
endredigiert und gehen angeblich am Montag in Begutachtung. Sobald das geschieht, werden wir hier informieren.
Bitte schickt eure Stellungnahme an begutachtungsverfahren@parlament.gv.at und eure Lehrer/innengewerkschaft:
UBG und GÖD (APS, AHS, BMHS, BS).
In diesem riesigen Gesetzespaket geht es u.a. um folgende Themen:
14.03.2017
Nach dem sonntäglichen zehnstündigen Verhandlungsmarathon dürfte der Begutachtungsentwurf der erforderlichen Gesetze für das Schulautonomiepaket bereits am Freitag dieser Woche
bereitstehen.
Vorher müssen aber die Gremien der vom Reformpaket betroffenen Sektionen der GÖD dem Papier zustimmen. Die entsprechenden Beratungen dürften am Mittwoch, spätestens Donnerstag erfolgen.
Es ist anzunehmen, dass eine Zustimmung der Lehrervertretung nur erfolgt, wenn im Paket wegen der Streichung der Teilungszahlenverordnung und der Klassenschülerhöchstzahlen kein Spareffekt auf
Kosten der Ausbildungsqualität versteckt ist.
Laut Ministerium seien jedenfalls alle offenen Fragen geklärt.
13.03.2017
Massive politische Intervention der FPÖ bei LSR-Präsident Enzenhofer und dem Direktor des BORG Honauerstraße in Linz. Der Grund war ein Vortrag über Extremismus, der den FPÖ-Mannnen nicht
passte.
Was ist passiert?
Ein Vortrag des Rechtsextremismus-Experte Rammerstorfer am BORG Honauerstraße in Linz zum Thema "extremistische Herausforderungen in Österreich" wurde am Mittwoch, den 08. März vom Direktor der
Schule abgebrochen. Der Vortrag handelte unter anderem von Salafisten, Staatsverweigerern, den Grauen Wölfen, Burschenschaften – und der FPÖ. Ein Schüler, wie sein Vater Mitglied einer
Burschenschaft, hatte seinem Vater Fotos von den Folien des Vortrags geschickt. Dieser informierte den FPÖ-Nationalratsabgeordneten Roman Haider, der daraufhin telefonisch beim
Landesschulratspräsidenten Enzenhofer intervenierte. Gleichzeitig wurde auch der Direktor des BORG von FPÖ-Seite bedrängt. Kurz darauf hat der BORG-Direktor Wolfgang Oberndorfer den Vortrag
beendet.
Heute ist endlich geklärt, wie diese politische Intervention abgelaufen ist. „Ein FP Mann ruft beim Schuldirektor an, der andere (FPÖ NR-Abgeordneter Haider) beim Landesschulratspräsidenten –
eine politische Intervention par excellence als Zangenangriff“, fasst der Klubobmann und Bildungssprecher der Grünen OÖ LAbg. Gottfried Hirz das Geschehen in einer APA-Aussendung zusammen. Fest steht, dass Landesschulratspräsident
Enzenhofer der Forderung des FPÖ-Haider nach Abbruch der Veranstaltung nicht gefolgt ist (obwohl er Haiders Meinung teilte). Aber offenbar wurde derart massiver Druck auf das Lehrerpersonal und
den Direktor ausgeübt, dass dieser schließlich den Vortrag abgebrochen hat. „Eines bleibt fix: Diese Intervention muss und wird noch auf mehreren Ebenen Folgen haben", betont Hirz.
Scharfe Kritik an der parteipolitischen Intervention der von FPÖ, vor allem Haiders, übt auch SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann. „Es ist absolut inakzeptabel, wenn Politiker versuchen,
Bildungsinhalte an einer Schule mitzubestimmen oder gar Zensur auszuüben.“ (APA)
11.03.2017
Die Wirtschaft fordert vehement den 12-Stunden-Arbeitstag. Das hat aber gravierende Auswirkungen auf das Privat- und Familienleben der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die
Arbeiterkammer möchte wissen, wie jeder persönlich davon betroffen ist?
Deshalb bittet die Arbeiterkammer Österreich an einer Umfrage über
teilzunehmen. >>>zur AK-Umfrage
10.03.2017
Junglehrer/innen: Lehren und Lernen in Südtirol
Absolvent/innen eines universitären Lehramtsstudiums ohne Unterrichtspraktikum haben die Möglichkeit, am Lehrer/innenvermittlungsprogramm „Lehren und Lernen in Südtirol“ teilzunehmen. Ein Jahr dort wird als UP angerechnet: Info auf welteitunterrichten.at-bmb.gv.at
Interessiert an Erfahrungswerten oder sonstigen Informationen von einem Kollegen, der ein Südtirol-Jahr (als UP-Ersatz) gemacht (SJ 2007/08) und dann noch sechs weitere Jahre in Südtirol drangehängt hat?
Dann schreibe einfach an a@oeli-ug.at - wir leiten deine Fragen an den Kollegen zur Beantwortung weiter.
09.03.2017
Die wichtigsten Links:
Das Kinderbetreuungsgeld (KBG) kann entweder als pauschale (erhalten Eltern unabhängig von einer vor der Geburt des Kindes ausgeübten Erwerbstätigkeit) oder als einkommensabhängige Leistung
bezogen werden:
>>>> weiter zu einer übersichtlichen Zusammenfassung: Dienstrechtsskriptum der ÖLI-UG S 40
09.03.2017
VWA (Vielbesprochener Wahnsinn, Aktuell)
Ein Kommentar von Martha Kniewasser-Alber, MA
Ich bin Mutter. Eines Achtzehnjährigen. Ja, der geht in die 8. Klasse einer gymnasialen Oberstufe. Richtig, Ende vergangener Woche war Abgabe – der sogenannten „Vorwissenschaftlichen Arbeit“ -
kurz VWA.
Ich bin Lehrerin. In einer berufsbildenden höheren Schule – die kürzlich einen neuen Namen bekam. BAfEP – kurz für „Bildungsanstalt für Elementarpädagogik“.
Ich habe vor 2 Jahren meinen Master an einer hiesigen Universität absolviert. Dazu ist eine wissenschaftliche Arbeit abzugeben. An der habe ich also eine Weile gearbeitet und geschrieben.
Das steckt das Feld ab, zu dem ich mich bemüßigt fühle, ein paar meiner Wahrnehmungen zu beschreiben und vielleicht deutlich zu machen, dass es sich um ein Spannungsfeld handelt.
Ich verstehe mich in all meinen Rollen der „Basis“ zugehörig – von da also ein kurzer Bericht:
Meine Masterarbeit war auf eine sehr angenehme, kompetente und freundliche Weise begleitet von der Dekanin und einer Lehrenden an der Uni. Es gab mehrere Termine, ich war von der Themenfindung
über Literaturrecherche, Konkretisierung des Inhaltes bis zur Abgabe und Lesung einzelner Kapitel mit brauchbarem Feedback bis zur Fertigstellung der Arbeit über ein Jahr lang überaus gut
beraten. Ich war heilfroh über „deadlines“ für die Abgabe einzelner Kapitel. Ebenso stellten sich Hänger ein, war es gar nicht einfach sich den Alltag mit Beruf und Familie so einzuteilen, dass
eine gewisse Kontinuität gewährleistet war und brachte ich beileibe nicht immer die Disziplin auf, das anvisierte Pensum zu erreichen. Alles in allem ein nicht leichtes und einiges an
Selbstorganisation verlangendes Unterfangen.
Jugendliche, die eine Matura in unserem Land ablegen wollen, haben seit zwei bis drei Jahren eine sogenannte VWA zu schreiben. Hinter diesen drei Buchstaben verbirgt sich der Versuch, die jungen
Menschen mit den Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut zu machen. Das ist nun beileibe keine einfache Materie: da sind Formalismen einzuhalten, da braucht es eine Annäherung an
bestimmte Methoden, dazu sind Quellen heranzuziehen, die gewisse Kriterien erfüllen müssen, im besten Falle anhand eines kleinen überschaubaren Interessensgebietes, das genug Motivation
bereithält, sich all diesen Lernerfahrungen zu stellen.
So verstehe ich jedenfalls das Attribut „vorwissenschaftlich“.
08.03.2017
Themen in diesem UGÖD-Rundbrief zum Weltfrauentag:
08.03.2017
Die Basis des Schulautonomiepaketes sind die Ministerratsvorträge von BM Heinisch-Hosek und Staatssekretär Mahrer am 17.11.2015 und BM Hammerschmied und Vizekanzler Mitterlehner am 17.11.2016.
„Politisch“ weiterverhandelt wurde das Paket von einer Bund - Ländergruppe seit Dezember 2016. Diese Ergebnisse waren wiederum die Basis für gleichzeitig geführte Verhandlungen
zwischen
• der ARGE LehrerInnen (GÖD) und dem Bildungsministerium / dem Bundeskanzleramt
• und vor allem ÖVP-internen zwischen Bund (Mitterlehner und Mahrer) und den ÖVP-Landesparteien
Laut Kurier.at vom 4. März 2017 soll das Schulreformpaket so gut wie fix
sein.
Im Großen und Ganzen sei die Schulreform ausverhandelt und soll kommende Woche präsentiert werden. Wie man aus Ministeriumskreisen erfährt, müsste aber noch an kleineren Ecken und Kanten
gefeilt werden.
Herzstück der Reform ist die Schulautonomie: Laut Kurier bedeute diese Reform eine massive Aufwertung der Möglichkeiten für den Direktor. Deshalb auch der Titel: Viel mehr Freiheit
für die Schulen, Direktor bekommt (fast) alle Macht. Leicht euphorisch nennt der Kurier im Untertitel die Reform eine Revolution im Schulbetrieb und meint, dass nicht mehr der
Landesschulrat oder das Ministerium den Schulalltag bestimmen wird, sondern der Schulstandort – gemeint ist wahrscheinlich der/die neue „Superdirektor/in“.
Ganz so fix ist das Schulautonomiepaket aber nicht, den am Freitag wird weiterverhandelt. Wir werden sehen, ob noch weitere Verhandlungen folgen.
08.03.2017
Schulnotizen 1 – 2017 S 18: Die
Zeitung der Vorarlberger FSG – Unabhängigen – SLV und VLI
Bildung in der digitalisierten Welt - Schule 4.0
Ein Gastkommentar von LAbg. Gabi
Sprickler-Falschlunger
Für LAbg. Gabi Sprickler-Falschlunger ist klar: die vierte industrielle Revolution – genannt Industrie 4.0 – hat längst begonnen. Sie stelle die Arbeitnehmer/innen vor neue Herausforderungen, auf
die die Schule reagieren müsse – „ob wir es wollen oder nicht“. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schule 4.0 sind für Sprickler-Falschlunger ein Breitbandinternet mit einem
funktionstüchtigen WLAN und „nicht zuletzt“ Lehrer/innen, „die die Kompetenz aufweisen, digitale Medien im Unterricht einsetzen zu können.“
Digitalisierung der Schulen darf nicht weiteres Mittel zur weitere stetige Steigerungen der Selbstoptimierung von den Schüler/innen und Lehrer/innen werden
„Kinder und Jugendliche müssen ihrem Alter entsprechend mit der neuen Kulturtechnik, dem Umgang mit digitalen Medien vertraut gemacht werden“, fordert Sprickler-Falschlunger und geht noch einen
Schritt weiter: „Die großen Chancen sehen Experten in einer möglichen stärkeren Individualisierung des Unterrichts und in der größeren Selbstverantwortlichkeit des Schülers bzw. der Schülerin,
was den Lernfortschritt anbelangt.“ Und genau darin sehen - ebenfalls Experte/innen - die Gefahr, dass die dringend erforderliche Digitalisierung der Schulen, neben der „verordneten
Selbststeuerung“ der Schulentwicklung, Autonomie und Individualisierung, als ein neues und effizientes Vehikel zur Implementierung der "Verwertungslogik" in den Schulen missbraucht wird und damit
weitere stetige Steigerungen der Selbstoptimierung von den Schüler/innen und Lehrer/innen abverlangt werden (siehe dazu den Bericht „Soziale Selektion durch
„Verordnete Selbststeuerung“ der Schulentwicklung, Autonomie und Individualisierung“ – 05.03.2017).
Die Warnungen der Autor/innen des Sammelbands "schule entwickeln. Bildungsforschenden Spielräumen
auf der Spur" rückt die Frage der Vorarlberger SPÖ Landtagsabgeordneten ins Zentrum der Gestaltungsüberlegungen der Schule 4.0: „Fraglich bleibt für mich, was mit jenen Schülern und
Schülerinnen passiert, die diese Anforderungen nicht erfüllen können.“
07.03.2017
Österreichische LehrerInnen Initiative (ÖLI-UG) und Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG), laden alle Kolleg/innen zum heutigen BundeslehrerInnentag ein:
Volkshaus Kleinmünchen, Dauphinestraße 19, 4030 Linz
07.03.2017
Informationsveranstaltung/Workshop
Lehrerdienstrecht-Personalvertretungsrechte
Termin und Ort
Samstag, 18. März 2017
10:00 Uhr – längstens 14:00 Uhr
BRG9, Glasergasse 25, 1090, Festsaal
Zielgruppe
LehrerInnen in AHS, BMHS und BS
Referent
Gary Fuchsbauer
Stv. Vorsitzender der GÖD BMHS und Dienst-, Besoldungs- und Pensionsrechtsexperte der ÖLI-UG
Inhalt
Alles Wissenswerte über Lehrerdienstrecht-Personalvertretungsrechte
Information zur Veranstaltung
Gary Fuchsbauer erläutert das Lehrer/innendienstrecht und die Personalvertretungsrechte anhand praxisrelevanter Beispiele und der Fragen der Teilnehmer/innen
Organisation - Auskunft:
Mag. Ursula Göltl: ursula.goeltl@brg9.at
0,00 €
Gesamtpreis
Versandkostenfrei in folgende Länder: Afghanistan, Albanien, Andorra, Angola, Anguilla, Antarktis, Antigua und Barbuda, Armenien, Niederländische Antillen, Vereinigte Arabische Emirate , Ägypten, Algerien, Amerikanische Jungferninseln, Amerikanisch-Ozeanien, Amerikanisch-Samoa, Äquatorialguinea, Argentinien, Aruba, Aserbaidschan, Äthiopien, Australien, Bahamas, Bahrain, Bangladesch, Barbados, Belarus, Belgien, Belize, Benin, Bermuda, Bhutan, Bolivien, Bosnien und Herzegowina, Botsuana, Bouvetinsel, Brasilien, Britische Jungferninseln, Britisches Territorium im Indischen Ozean, Brunei Darussalam, Bulgarien, Burkina Faso, Burundi, Chile, China, Cookinseln, Costa Rica, Côte d’Ivoire, Dänemark, Demokratische Republik Kongo, Demokratische Volksrepublik Korea, Deutschland, Dominica, Dominikanische Republik, Dschibuti, Ecuador, El Salvador, Eritrea, Estland, Falklandinseln, Färöer, Fidschi, Finnland, Frankreich, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Gabun, Gambia, Georgien, Ghana, Gibraltar, Grenada, Griechenland, Grönland, Guadeloupe, Guam, Guatemala, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Haiti, Heard- und McDonald-Inseln, Honduras, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Irland, Island, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jemen, Jordanien, Kaimaninseln, Kambodscha, Kamerun, Kanada, Kap Verde, Kasachstan, Katar, Kenia, Kirgisistan, Kiribati, Kokosinseln, Kolumbien, Komoren, Kongo, Kroatien, Kuba, Kuwait, Laos, Lesotho, Lettland, Libanon, Liberia, Libyen, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Malaysia, Malediven, Mali, Malta, Marokko, Marshallinseln, Martinique, Mauretanien, Mauritius, Mayotte, Mazedonien, Mexiko, Mikronesien, Monaco, Mongolei, Montenegro, Montserrat, Mosambik, Myanmar, Namibia, Nauru, Nepal, Neukaledonien, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Niger, Nigeria, Niue, Nördliche Marianen, Norfolkinsel, Norwegen, Oman, Österreich, Osttimor, Pakistan, Palästinensische Gebiete, Palau, Panama, Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, Philippinen, Pitcairn, Polen, Portugal, Puerto Rico, Republik Korea, Republik Moldau, Réunion, Ruanda, Rumänien, Russische Föderation, Salomonen, Sambia, Samoa, San Marino, São Tomé und Príncipe, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Senegal, Serbien und Montenegro, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Singapur, Slowakei, Slowenien, Somalia, Sonderverwaltungszone Hongkong, Sonderverwaltungszone Macao, Spanien, Sri Lanka, St. Barthélemy, St. Helena, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Martin, St. Pierre und Miquelon, St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, Sudan, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, Suriname, Svalbard und Jan Mayen, Swasiland, Syrien, Tadschikistan, Taiwan, Tansania, Thailand, Togo, Tokelau, Tonga, Trinidad und Tobago, Tschad, Tschechische Republik, Tunesien, Türkei, Turkmenistan, Turks- und Caicosinseln, Tuvalu, Uganda, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Usbekistan, Vanuatu, Vatikanstadt, Venezuela, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Vietnam, Wallis und Futuna, Weihnachtsinsel, Westsahara, Zentralafrikanische Republik, Zypern Mehr anzeigen Weniger anzeigen
07.03.2017
Informationsveranstaltung/Workshop
Pension-Sabbatical- Zeitkonto-Altersteilzeit
Termin und Ort
Dienstag, 14. März 2017
17:00 Uhr – längstens 21:00 Uhr
Wien, BRG9, Glasergasse 25, 1090, Festsaal
Zielgruppe
LehrerInnen in AHS, BMHS und BS
Referent
Gary Fuchsbauer
Stv. Vorsitzender der GÖD BMHS und Dienst-, Besoldungs- und Pensionsrechtsexperte der ÖLI-UG
Inhalt
Alles Wissenswerte über Pension, Sabbatical, Zeitkonto, Altersteilzeit
Information zur Veranstaltung
Pensionsrecht, Sabbatical, Zeitkonto, Altersteilzeit
In den vergangenen 17 Jahren hat unser Dienstgeber massiv in das Pensionsrecht eingegriffen und zahlreiche nur schwer durchschaubare Regelungen durchgesetzt. In diesem Workshop erfahren die TeilnehmerInnen wie ihre Aussichten stehen.
Organisation - Auskunft:
Mag. Ursula Göltl: ursula.goeltl@brg9.at
0,00 €
Gesamtpreis
Versandkostenfrei in folgende Länder: Afghanistan, Albanien, Andorra, Angola, Anguilla, Antarktis, Antigua und Barbuda, Armenien, Niederländische Antillen, Vereinigte Arabische Emirate , Ägypten, Algerien, Amerikanische Jungferninseln, Amerikanisch-Ozeanien, Amerikanisch-Samoa, Äquatorialguinea, Argentinien, Aruba, Aserbaidschan, Äthiopien, Australien, Bahamas, Bahrain, Bangladesch, Barbados, Belarus, Belgien, Belize, Benin, Bermuda, Bhutan, Bolivien, Bosnien und Herzegowina, Botsuana, Bouvetinsel, Brasilien, Britische Jungferninseln, Britisches Territorium im Indischen Ozean, Brunei Darussalam, Bulgarien, Burkina Faso, Burundi, Chile, China, Cookinseln, Costa Rica, Côte d’Ivoire, Dänemark, Demokratische Republik Kongo, Demokratische Volksrepublik Korea, Deutschland, Dominica, Dominikanische Republik, Dschibuti, Ecuador, El Salvador, Eritrea, Estland, Falklandinseln, Färöer, Fidschi, Finnland, Frankreich, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Gabun, Gambia, Georgien, Ghana, Gibraltar, Grenada, Griechenland, Grönland, Guadeloupe, Guam, Guatemala, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Haiti, Heard- und McDonald-Inseln, Honduras, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Irland, Island, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jemen, Jordanien, Kaimaninseln, Kambodscha, Kamerun, Kanada, Kap Verde, Kasachstan, Katar, Kenia, Kirgisistan, Kiribati, Kokosinseln, Kolumbien, Komoren, Kongo, Kroatien, Kuba, Kuwait, Laos, Lesotho, Lettland, Libanon, Liberia, Libyen, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Malaysia, Malediven, Mali, Malta, Marokko, Marshallinseln, Martinique, Mauretanien, Mauritius, Mayotte, Mazedonien, Mexiko, Mikronesien, Monaco, Mongolei, Montenegro, Montserrat, Mosambik, Myanmar, Namibia, Nauru, Nepal, Neukaledonien, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Niger, Nigeria, Niue, Nördliche Marianen, Norfolkinsel, Norwegen, Oman, Österreich, Osttimor, Pakistan, Palästinensische Gebiete, Palau, Panama, Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, Philippinen, Pitcairn, Polen, Portugal, Puerto Rico, Republik Korea, Republik Moldau, Réunion, Ruanda, Rumänien, Russische Föderation, Salomonen, Sambia, Samoa, San Marino, São Tomé und Príncipe, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Senegal, Serbien und Montenegro, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Singapur, Slowakei, Slowenien, Somalia, Sonderverwaltungszone Hongkong, Sonderverwaltungszone Macao, Spanien, Sri Lanka, St. Barthélemy, St. Helena, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Martin, St. Pierre und Miquelon, St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, Sudan, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, Suriname, Svalbard und Jan Mayen, Swasiland, Syrien, Tadschikistan, Taiwan, Tansania, Thailand, Togo, Tokelau, Tonga, Trinidad und Tobago, Tschad, Tschechische Republik, Tunesien, Türkei, Turkmenistan, Turks- und Caicosinseln, Tuvalu, Uganda, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Usbekistan, Vanuatu, Vatikanstadt, Venezuela, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Vietnam, Wallis und Futuna, Weihnachtsinsel, Westsahara, Zentralafrikanische Republik, Zypern Mehr anzeigen Weniger anzeigen
07.03.2017
Für die deutsche Erziehungswissenschafterin Käte Meyer-Drawe ist die derzeit in Österreich forcierte Autonomie der Schulen nicht wünschenswert. "'Autonomie der Schule` heißt wirklich nichts Anderes, als dass ihr die Finanzierung selbst überlassen bleibt. Der Staat zieht sich wirklich aus allem zurück." (APA)
Auch die Forderung nach Individualisierung ist für Meyer-Drawe weder empirisch noch theoretisch haltbar. Diese sei eine Überschätzung oder Überforderung des Einzelnen und gleichzeitig eine Unterschätzung der Bedeutung von Lehrern. Diese seien eben nicht nur Coaches, es gehe darum, den Schüler dazu zu bringen, dass er mehr erreicht, als er sich selbst zugetraut hätte. Individualisierung führe hingegen zu Isolierung und dazu, dass die Schüler in ihrer eigenen Meinung gefangen blieben. "Wenn man ein Rezept patentieren lassen möchte, wie soziale Herkunft manifestiert werden kann, dann müsste ich sagen: Individualisierung, Individualisierung, Individualisierung."
06.03.2017
Ein APA-Artikel „Kritik an Trends Schulentwicklung, Autonomie,
Individualisierung“ den alle an Bildung Interessierte lesen sollten, zu einem lesenswerten Sammelband „Service: schule entwickeln. Bildungsforschenden Spielräumen auf der Spur“, Hg. Agnieszka
Czejkowska, Tobias Dörler, Julia Seyss-Inquart, Löcker Verlag.
Welche/r Lehrer/in kennt das nicht: Schulentwicklung, Schulautonomie und Individualisierung des Unterrichts ist ein Muss für jede Schule, die etwas auf sich hält und damit eine Steigerung von
Schul- und Unterrichtsqualität erreichen will – oder besser gesagt muss. An den allgemeinbildenden Schulen (v.a. Volks- Neue Mittelschule, AHS) ist Schulentwicklung seit 2013/14 Pflicht, an den
berufsbildenden Schulen läuft schon seit 2004 eine Initiative zur Steigerung von Schul- und Unterrichtsqualität. Ziel ist die Anhebung des Bildungsniveaus, indem Schüler beim eigenständigen
Lernen unterstützt werden.
Ein fairer und offener Diskurs ist unmöglich
Schulentwicklung, Autonomie und Individualisierung liegen in der österreichischen Bildungspolitik seit Jahren im Trend. Es darf bereits von einem Mythos ausgehen. Wer diese Initiative
hinterfragt, die mit ihr meist in einem Atemzug genannten positiven Auswirkungen auf die Schul- und Unterrichtsqualität infrage stellt, es sogar wagt negative Wirkungen der von oben verordneten
Selbststeuerung zu thematisieren, wird nicht nur nicht ernst genommen, sondern nur mitleidig belächelt. Ein fairer und offener Diskurs scheint (noch) unmöglich zu sein.
Das kann sich aber schnell ändern. Die Autor/innen des Sammelbands "schule entwickeln. Bildungsforschenden Spielräumen auf der Spur", warnen davor, Schüler/innen und Lehrer/innen über solche
Prozesse zu Selbstoptimierung zu drängen und soziale Selektion noch zu fördern.
Die Herausgeber/innen Agnieczka Czejkowska, Tobias Dörler und Julia Seyss-Inquart (alle vom Institut für Pädagogische Professionalisierung der Uni Graz) schreiben von einer "verordneten
Selbststeuerung", die unter medialem Druck und deshalb zu rasch und wegen Budgetnot auch noch ohne adäquate Unterstützung der Schlüsselpersonen stattfinden muss. Die Folge: "Lehrer/innen fühlen
sich im vorherrschenden Diskurs in die Rollen von Kostenfaktoren und Innovationswiderständen gedrängt, die nicht freiwillig, sondern verpflichtend und in 'Ergebniskorridoren' arbeiten
sollen."
"Verwertungslogik" führt zu der Etablierung von (neoliberalen) Logiken
Im "Schulentwicklungsuniversum" würden Verantwortung und Motivation für das Lernen zur Sache von Schülern und Lehrern und externe Faktoren weitgehend ausgeblendet. Im Sinne einer
"Verwertungslogik" werde bei dem Prozess auch noch mit Konzepten aus der Organisationsentwicklung gearbeitet. "Schulentwicklungstheorien können daher als Teil der Etablierung von (neoliberalen)
Logiken gesehen werden, die auf die stetige Selbstoptimierung der Schüler/innen und Lehrer/innen abzielen."
Soziale Selektion wird gefördert ….
Die Autor/innen warnen davor, dass Schulentwicklung zu mehr sozialer Selektion führe, weil der Erhalt und die Steigerung der Schülerzahl durch optimale Schulentwicklung zum zentralen
Erfolgsindikator erklärt wird. Die Folge ist, dass die Schulen gezielt um Schüler/innen mit möglichst hoher Schulleistung und hohem Sozialkapital werben und wenn möglich Kinder aus sozial
marginalisierten- bzw. sogenannten 'Risikogruppen/-gemeinden ablehnen. Verstärkt wird dieser Effekt durch die (neoliberale) Forderung nach immer mehr Effektivität von Unterricht, unter ständiger
Ergebniskontrolle, Selbstevaluation und regelmäßiger Berichterstattung. Mehr „Bildungsoutput“ mit immer weniger (finanziellem) Ressourceneinsatz.
Schuleffektivität führe dazu, dass Kinder und Jugendlichen aus sozial schwächeren Gruppen primär als jemand wahrgenommen würden, die die schulische Gesamtleistung, die Position in Schulrankings
oder den Ruf bei Eltern oder in der Öffentlichkeit gefährdet oder aber - per "Sozialindex" für Schulen mit besonders vielen benachteiligten Schülern - zusätzliches Geld einbringt. Soziokulturelle
Erklärungen für unterschiedliche Schülerleistungen würden zunehmend zurückgedrängt, stattdessen werden individuelle Defizite ins Zentrum rücken.
05.03.2017
Wie berichtet (Handyverbot – ein Knallfrosch aus der pädagogischen Mottenkiste – 28.02.2017), herrscht großer Unmut bei den Schüler/innen der HTL in Hallein, weil sie ihre Handys während des Unterrichts in einem Regal deponieren müssen. Damit will der Direktor, Roland Hermanseder, „die Unsitte in seiner Schule“ abstellen, dass die Schüler/innen ständig im Unterricht „ihrem Smartphone mehr Aufmerksamkeit widmen als den Lehrer/innen“. Die Bandbreite der Kommentare in den sozialen Medien reicht wie (fast) immer von Zustimmung bis Ablehnung. Auffallend sind jedoch die außergewöhnlich vielen, meist fehlerfrei formulierten, von zynischem Humor getragenen Anspielungen auf die scheinbar „pädagogische interessante Unterrichtsgestaltung an dieser Schule, die derart uninteressanten Unterrichtsstunden produziere“, dass nur mehr das Wegsperren der Handys als letzte Maßnahme übrigbleibe. An den Lehrer/innen kann es aber nicht liegen, denn die Schüler/innen stellen (zumindest) den meisten Pädagog/innen ein gutes pädagogisches Zeugnis aus. Und in deren Unterricht sei das Handy kein Thema, außer es werde für den Unterricht gebraucht. Die Nutzung des Smartphones für den Unterricht nehme stark zu, twittern und posten die Schüler/innen.
Aber es gibt auch Unterstützung für den Halleiner HTL-Direktor. So zum Beispiel eine Umfrage zum Handyverbot von salzburg24.at sprechen sich 72% für das Handyverbot aus, 16 % wollen eine andere Regelung und nur für
schlappe 12 % gehört das Handy zum Unterricht.
Die Salzburger Nachrichten - salzburg.com haben in anderen
Schulen danach recherchiert, wie sie es mit den Smartphones im Unterricht halten.
Professionell gelassener Umgang
Vorweg: Scheinbar sind Smartphones an allen (von der SN befragten) Schulen in Salzburg kein wirklich gravierendes Problem, denn ein professionell gelassener Umgang mit dem Thema und einfache positive pädagogisch Maßnahmen sind für diese Schulen selbstverständlich. So meint Direktor Winfried: "Das Handy ist ein persönlicher Gegenstand, der Respekt verlangt. Deshalb lassen wir ihn unseren Schülern und versuchen, so gut zu unterrichten, dass den Burschen nicht fad wird." Er gebe viel auf die Selbstverantwortung der Schüler.
In der HAK Neumarkt ist das Smartphone in manchen Fächern sogar wichtig für den Unterricht. „Ein Verbot im Unterricht komme“ für die Direktorin Ingrid Wichtl „nicht infrage“.
Ansonsten gibt es in den meisten Schulen mit den Schulpartnern abgesproche Verhaltensvereinbarungen, wie in der Schule mit den Handys umgegangen werden soll.
Eher der salzburg24-Umfrage entspricht das Resümee zum Handyverbot des Direktors der HTL in Hallein: "Per Mail habe
ich überwältigend viel Zustimmung erhalten." Die Fortbildungsakademie der Zahnärztekammer ließ in Hallein bereits nachfragen, wo Hermanseder die Kästen herhat, in die seine Schüler ihre
Smartphones vor Unterrichtsbeginn legen. Man kenne das Problem mit der Handynutzung im Unterricht gut.
Scheinbar müssen die noch auszubildenden Zahnarztassistent/innen lernen, dass sie nach der Ausbildung, wenn sie „am Lächeln der Menschen arbeiten“ (Original HP Fortbildungsakademie der Zahnärztekammer), ihrem Smartphone nicht mehr Aufmerksamkeit widmen sollten als den Zahnreihen ihrer Patient/innen
05.03.2017
Die Basis des Schulautonomiepaketes sind die Ministerratsvorträge von BM Heinisch-Hosek und Staatssekretär Mahrer am 17.11.2015 und BM Hammerschmied und Vizekanzler Mitterlehner am 17.11.2016.
„Politisch“ weiterverhandelt wurde das Paket von einer Bund - Ländergruppe seit Dezember 2016. Diese Ergebnisse waren wiederum die Basis für gleichzeitig geführte Verhandlungen
zwischen
• der ARGE LehrerInnen (GÖD) und dem Bildungsministerium / dem Bundeskanzleramt
• und vor allem ÖVP-internen zwischen Bund (Mitterlehner und Mahrer) und den ÖVP-Landesparteien
Laut Kurier.at soll das Schulreformpaket so gut wie fix sein.
Im Großen und Ganzen sei die Schulreform ausverhandelt und soll kommende Woche präsentiert werden. Wie man aus Ministeriumskreisen erfährt, müsste aber noch an kleineren Ecken und Kanten
gefeilt werden.
Herzstück der Reform ist die Schulautonomie: Laut Kurier bedeute diese Reform eine massive Aufwertung der Möglichkeiten für den Direktor. Deshalb auch der Titel: Viel mehr Freiheit
für die Schulen, Direktor bekommt (fast) alle Macht. Leicht euphorisch nennt der Kurier im Untertitel die Reform eine Revolution im Schulbetrieb und meint, dass nicht mehr der
Landesschulrat oder das Ministerium den Schulalltag bestimmen wird, sondern der Schulstandort – gemeint ist wahrscheinlich der/die neue „Superdirektor/in“.
Laut Kurier die wichtigsten Punkte des Schulautonomiepaketes:
ÖVP-Länder betonieren
Heftig umkämpft zwischen Bund und Ländern war die Schulverwaltungsreform. Herausgekommen ist eine totale Neuordnung des Systems. Statt den Landesschulräten (in Wien Stadtschulrat), den
politisch besetzten Kollegien, den amtsführenden Landesschulratspräsident/innen und den Vizepräsident/innen, wird in jedem Bundesland eine Bildungsdirektion geschaffen. Chef/in der
Bildungsdirektion ist der/die Bildungsdirektor/in.
Und weil vor allem die ÖVP Länderfürsten ihren Einfluss auf die Landesschulen noch mit allen Mitteln verteidigen, mussten zwei (faule) Kompromisse gefunden werden:
1. Der/die Bildungsdirektor/in ist in Angelegenheiten der Bundesschulen an Weisungen der Bildungsministerin gebunden, bei Landesschulfragen an Weisungen des Landeshauptmanns.
2. Bestellt wird der/die Bildungsdirektorin vorerst für fünf Jahre von einem fünfköpfigen Gremium („Begutachtungskommission“), das aus zwei Bundes- und zwei Landesvertretern und einem
Mitglied, das „im Einvernehmen“ bestellt wird, besteht. So kann weder der Bund die Länder noch vice versa die Länder den Bund überstimmen.
Wesentlich ist dabei, dass künftig sowohl Landeshauptmann als auch die Bildungsministerin Weisungen an den Bildungsdirektor erteilen können. Sollten die Weisungen einander widersprechen, gilt
nur die Weisung aus dem Bund – die Bildungsministerin bleibt also oberstes Organ.
04.03.2017
Die Schüler/innenzahl an den Privatschulen ist in den vergangenen zehn Jahren österreichweit um fast 15% gestiegen. In Österreich besuchen 10 % der Schüler/innen eine Privatschule. In Wien geht
jede/r fünfte Schüler/in in eine Privatschule. Österreichweit sind das rund 116.000 Privatschüler/innen von der Volksschule über die Neue Mittelschule bis zur Matura. Das zeigt eine aktuelle
Zusammenstellung der Statistik Austria für das Ö1-Morgenjournal.
>> zum Nachhören
Ein Viertel der Schüler und Schülerinnen in Österreich spricht im Alltag nicht Deutsch - von der Pause bis zur Freizeitgestaltung. Das erschwere manchmal auch den Unterricht, sagen Lehrer.
Viele Eltern nennen diesen Umstand als einen Grund für den Zustrom zu Privatschulen, darunter viele katholische und evangelische, aber auch nicht konfessionelle Schulen.
In Wien könnten es noch mehr Privatschüler und -schülerinnen sein, das Interesse bei Eltern und Schülern nehme zu, und man wolle hier mehr Raum schaffen, sagte Andrea Pinz, Leiterin des
Schulamts der Erzdiözese Wien, über die 128 katholischen Schulen in der Bundeshauptstadt: „Wir haben an allen Häusern Zuwächse, wir haben Wartelisten. Wir haben Voranmeldungen zum Teil bis 2022.
Wir merken, dass vor allem unsere Neuen Mittelschulen hohe Nachfragen und Zuwächse haben. Wir haben einzelne Standorte, wo wir früher drei erste Klassen haben und jetzt bei fünf oder sechs
sind.“
Das starke Interesse an den Privatschulen sei sicher nicht die Folge von Mängeln an öffentlichen Schulen, wie zum Beispiel die Probleme mit der Unterrichtssprache Deutsch, meint Pinz. Denn auch
sie hätten Schüler/innen, die eine hohe Pluralität widerspiegeln. Ein Plus der Schulen der Erzdiözese sei eine besondere individuelle Förderung der Schüler/innen.
Für Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer seien die öffentlichen Schulen gleich gut wie die Privatschulen. Er sieht aber ein Vertrauensproblem: „Das ist unsere Aufgabe als Stadtschulrat:
dafür zu sorgen, dass auch dieses Vertrauen besteht, dass jedes Kind - auch in einer öffentlichen Schule - dieselben Chancen hat.“
04.03.2017
Traurig und tief betroffen müssen wir uns von unserem lieben Freund und Kollegen
Armin Roßbacher
verabschieden.
Seine offene, freundschaftliche und kollegiale Art,
seine konstruktiv-kritische Haltung und
sein schulpolitisches Engagement
werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Unsere Verbundenheit und Anteilnahme gilt besonders seiner Frau Katharina und seinen Kindern.
Lieber Armin, wir vermissen dich!
03.03.2017
Empfehlenswert:
Die Uni Innsbruck hat ein Onlineportal "Islamportal Österreich" entwickelt, auf dem in
Themen gegliederte wissenschaftlich fundierte Texte zum Islam zu lesen sind, Islam-Experten Fragen beantworten und ein Forum für Fragen und Antworten zum Islam bietet.
Auf der Suche nach Informationen
Laut dem Leitbild des Projektteams „Islamportal“ unter der Leitung von Univ.Prof. Mag. Dr. Zekirija
Sejdini, ermöglicht die Plattform Leser/innen einen wissenschaftlich fundierten, objektiven, kontextuellen, mehrperspektivischen, vor allem aber kritischen Zugang zu den verschiedensten
islamischen Themen, aktuellen Ereignissen und auch Tabuthemen.
Fragen und Antworten - "no filter"
Welche/r Lehrer/in kennt das nicht? Bei fast allen Islam-Themen im Unterricht kommen viele, oft nicht aus dem Stehgreif beantwortbare Fragen auf. Die Palette der Fragen, die sich heutzutage
in Bezug auf den Islam stellen, ist sehr breit. Auf der Plattform können diese Fragen im Forum oder direkt bei Expert/innen gestellt werden oder man findet die Antworten in den vielen
wissenschaftlich korrekten Texten. Kurz und prägnant sollen die Antworten des Teams auf Fragen sein, zum rationalen Denken ermutigen und gleichzeitig die vielen Facetten des Islams
aufzeigen.
Online und doch wissenschaftlich
Auf der zentralen Online-Plattform "Islam-Portal" werden Texte zu den verschiedensten Themen in den
Bereichen Gesellschaft, Politik, Kunst und Kultur, Glaube, Geschichte und Wissenschaft bereitgestellt und sorgen so für akademisch fundierte, objektive Antworten und Informationen, die leicht
verständlich und so kompakt wie möglich vom Expert/innen-Team verfasst werden.
Offen für alle
Weltoffen, aufgeklärt, erfahren sollen alle Themen und Fragen zum Islam behandelt werden. Das Team sei bemüht, alle Altersgruppen gleichermaßen anzusprechen und jedem, der sich für kritische
Informationen über die verschiedensten "islamischen" Themen interessiert,- egal ob religiöse oder weltliche Themen -, dies schnell und unkompliziert zu ermöglichen.
Cogito ergo sum
Wissenschaftliche Objektivität und Sensibilität, getragen von einer Grundhaltung, dass alle Menschen in ihrer Würde gleich sind sei für das Team selbstverständlich. Deshalb begegne man
der Vielfalt an Religionen und Weltanschauungen mit Respekt und sei von der Glaubensfreiheit fest überzeugt.
Ihre Vision
Für die Zukunft wolle das Team das Bewusstsein für angenehme aber auch kritische Themen im Islam schaffen, um sowohl einen vorurteilsfreien als auch kritischen Zugang zu verschiedenen
islamischen Themen zu ermöglichen.
02.03.2017
Dienst- und Besoldungsrecht - Personalvertretungsrecht - Pensionsrecht u.a.
Stand: 01.03.2017
Aktualisiert: Seite 40 und ein paar weitere kleinere Anpassungen
Ab 01. März 2017 gelten die neuen Regeln für das Kinderbetreuungsgeld.
>>> Download Dienstrechtsskriptum
Das Dienstrechtsskriptum der ÖLI-UG als Download oder gedruckt
Das beliebte Dienstrechtsskriptum der ÖLI-UG gibt es auf der ÖLI-UG Homepage als Download. Kostenlos und immer auf dem aktuellen Stand, dank Gary Fuchsbauer.
Für das schnelle Nachschlagen, zum Beispiel im Lehrerzimmer, ist das ÖLI-UG Dienstrechtsskriptum in gedruckter Form ein nützlicher Helfer und kann bei der ÖLI-UG bestellt werden:
Preise sind inklusive Porto (frei Haus)
01.03.2017
Bildungsreformgesetz
2017 – Schulrecht (299/ME)
Eine Übersichtliche Zusammenstellung für die Begutachtung der Gesetzesänderung zum Schulautonomiepaket und eine PP-Präsentation (aktualisiert 12.04.17) dazu von Gary
Fuchsbauer.
Themen:
Bildungsdirektion - KlassenschülerInnen- und Teilungszahlen - Clusterung – Schulleitungsbestellung - Neuanstellung von LehrerInnen, Auswahl - Schulgemeinschaftsausschuss (SGA), Schulforum -
Schulversuche - Freigabe der 50-Minuten-Stunde - Diverse Detailänderungen
>>> Zusammenfassung
>>>
Präsentation aktualisiert 12.04.17
29.03.2017