News Archiv 2016 Dezember
„Kinderrechte machen stark, schlau und gesund …“
In diesem Sinn wünscht die Österreichische Lehrer/innen Initiative ÖLI-UG allen ein glück-liches, zufriedenes und von Fairness, Chancengleichheit und Gerechtigkeit
getragenes 2017
31.12.2016
Margarete Hucht: “Das Märchen von der digitalen Bildungskatastrophe“
„Tablet statt Tafel? Für den Vorsitzenden des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, ist die Digitalisierung des Klassenzimmers ein gefährlicher Irrweg. Eine Warnung, die an der Realität
vorbeigehe und die Chancen moderner Medien ausblende“, meint die Online-Journalistin Margarete Hucht in ihrem Kommentar “Das
Märchen von der digitalen Bildungskatastrophe“ in deutschlandradiokultur.de
Josef Kraus und Manfred Spitzer, beide verteufeln kompromisslos modernen digitalen Medien. Entsprechend ist für sie der Plan der deutschen Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU), fünf
Milliarden Euro für die Digitalisierung der Klassenzimmer zu investieren, ein gefährlicher Irrweg.
Dass diese unreflektierte und damit pauschale Verdammung des Internets komplett an der Realität vorbeigeht, haben wir an dieser Stelle schon des Öfteren berichtet.
Eine klare und wichtige Antwort an Josef Kraus und Manfred Spitzer von Margarete Hucht.
30.12.2016
Interview von Lisa Kogelnik (derStandard.at) mit Staatssekretär Mahrer:
Seit mehr als einem Jahr arbeitet die Regierung an der Umsetzung der Bildungsreform. Staatssekretär Harald Mahrer erklärt, was solange dauert und warum eine Kostenberechnung weiterhelfen
könnte.
Laut Staatssekretär Harald Mahrer scheitern Reformen in Österreich vor allem an den Kosten und der "Kurzsichtigkeit der verantwortlichen Personen und ortet in diesem Zusammenhang
„vollkommenen Schwachsinn und einen mittelalterlichen Ansatz“.
Im Interview erklärt Mahrer, dass im Rahmen der Bildungsreform auch der elementarpädagogische Bereich gestärkt werden sollte. Auf die Frage, weshalb das Personal in den Kindergärten nicht auf
akademischem Niveau ausgebildet wird, meint Mahrer: „Der Trend muss in diese Richtung gehen“ und präzisiert, dass es nicht für alle Tätigkeiten eine/n Akademiker brauche, aber bei „den Leitungen
ist es notwendig.“ Und außerdem scheitere eine diesbezügliche Qualitätssteigerung an den Kosten. Er halte das zwar für „vollkommenen Schwachsinn und einen mittelalterlichen Ansatz“, weil wir
derzeit wenig in den Anfang der Bildungskarriere investierten, „stattdessen geben wir viel Geld für jene aus, die mit 15 Jahren keine Ausbildung und keine Arbeit finden.“ Mahrers Aussage
ist insoweit interessant, weil es gerade die ÖVP ist, die in Bildungsfragen „einen mittelalterlichen Ansatz“ pflegen (Wir berichteten mehrmals darüber: „Bildungsreform und ÖVP – es ist zum Haare
raufen“).
Weshalb die Gesetzwerdung des Schulautonomiepaketes so lange dauert, erklärt Mahrer mit der Komplexität der Materie. Aber es werde verhandelt und er sei guter Dinge, „dass das zu einem
vernünftigen Abschluss kommt“.
Verwundert zeigt sich der Staatssekretär, dass „so wenig über [Pädagogik und Didaktik] geredet werde. Daran könne die ÖVP und er nichts ändern, weil sie ja nicht „ressortverantwortlich“ seien.
Sie, er und die ÖVP, brächten zwar „eine Menge Input ein“, aber es sollten sich „auch Lehrer, Eltern und Schüler mehr beim Thema Pädagogik einbringen. Das sind die Experten.“ Kündigt Mahrer damit
an, dass er und die ÖVP zukünftig weniger auf Bildungsexperten der Liga Salcher & CO hören? Wir werden es sehen.
Zum Thema Digitalisierung in der Schule nimmt er zwar die Argumentation der Bildungsministerin auf, kritisiert aber, dass „kaum darüber geredet“ werde, „wie wir die Chancen der Digitalisierung
nutzen können. Wie wir den Kindern programmieren lernen.“ Derzeit sei „nicht einmal die Internetanbindung der Schulen so gut, dass wir“ ein so tolles Programmierspielzeug wie der "Sphero" nutzen
könnten. Es wird also höchst an der Zeit, dass dieser digitale Missstand in den Schulen behoben wird. Das müsste doch machbar sein, wenn es die Ministerin (SPÖ) und er (ÖVP) so wollen. Außer es
schlägt auch bei diesem Bildungsthema wie immer der „mittelalterlich Ansatz“ der ÖVP durch.
29.12.2016
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid spricht mit m.oe24.at über ihre Bildungspolitischen Pläne für 2017. Neues verrät sie dabei nicht.
Die Ministerin will noch im Jänner das Schulautonomie-Paket in die Begutachtung bringen. Auf Nachfrage stellt sie klar, dass dabei den Schulleiter/innen mehr autonome Entscheidungsmacht
ermöglicht wird. „Das ist einer der Schlüsselfaktoren, um erfolgreich zu sein“.
Außer dem Schulautonomiepaket sei die Digitalisierung ein wesentliches Schulthema. Es werde noch im Jänner dazu ein umfassendes Konzept vorgelegt: „Das fängt bei der Infrastruktur an und geht
über PädagogInnen-Ausbildung und Lernmaterialien zur Vermittlung des richtigen Umgangs Jugendlicher mit dem Internet. Denn die Gesellschaft hat sich schon gewandelt und die Arbeitswelt sowieso.
Wir müssen in der Schule darauf schleunigst reagieren. Das Konzept soll es im Jänner geben“, führ Hammerschmid dazu aus. Ziel ist es laut Hammerschmid auch, dass die „Tools – also Smartphones,
Tablets etc., die die meisten Kinder ja schon haben – pädagogisch hochwertig verwendet werden."
Mehr hat die Bildungsministerin "ÖSTERREICH" über ihre Pläne für 2017 nicht verraten.
28.12.2016
Politisches Framing - Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht
HERBERT VON HALEM VERLAG: Politisches Denken ist bewusst,
rational und objektiv – diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger. Doch die
Kognitionsforschung hat die ›klassische Vernunft‹ längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob
Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt – unsere öffentlichen
Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist
Politik.
Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen. Das Buch Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht legt dazu
den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler
Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende
Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen – und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen. Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer
deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt.
Elisabeth Wehling gilt europaweit als Expertin auf dem Gebiet Politisches Framing. Sie studierte in Hamburg, Rom und Berkeley Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Linguistik. Wehling forscht und lehrt an der University of California, Berkeley. Seit 2013 leitet sie am International Computer Science Institute in Berkeley Forschungsprojekte zu Ideologie, Sprache und unbewusster Meinungsbildung. Die gebürtige Hamburgerin ist zudem in Europa und den USA als Beraterin für Politik und Wirtschaft tätig. (tt 16.6.16)
27.12.2016
Die Verhandlungen zum Bildungsreformpaket beginnen gerade, Anfang Jänner finden die nächsten Gespräche statt. Nach einem Gespräch der ÖLI-UG und UGÖD im Bildungsministerium sind dabei vor allem noch folgenden Punkte völlig offen:
Schulentwicklung gelingt nur gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern, nicht über ihre Köpfe hinweg!
26.12.2016
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter für ein besseres Bildungssystem und alle Bildungsinteressierte!
Anlässlich der bevorstehenden Feierlichkeiten möchte Euch die Österreichischen Lehrer/innen Initiative - Unabhängige Gewerkschafter/innen (ÖLI-UG) eine schöne, erfüllte Zeit wünschen, sowie viel
Freude, gute Nerven und ausreichend Zuversicht für das Jahr 2017
Unabhängigen Bildungsgewerkschaft ( UBG ) und der Vorarlberger LehrerInneninitiative ( VLI )
Offener Brief zur Absetzung von Carina Jielg als Kuratorin von „Kunst im Funkhaus-Foyer“
Der Intendant des ORF Landesstudios Vorarlberg, Markus Klement, hat ohne nachvollziehbare Begründung die bisherige Kuratorin von „Kunst im Funkhaus-Foyer“, Carina Jielg, abgesetzt und den in
Vorarlberger Künstlerkreisen bekannten Harald Gfader an ihre Stelle gesetzt. (Ausführlich von Karlheinz Pichler dargelegt)
Alle, die die Tätigkeit von Frau Jielg kennen, sind bass erstaunt über den Rausschmiss und das grundlose und selbstherrliche Vorgehen des Landesintendanten.
Wir wollen das unseriöse und unsachliche Vorgehen des Landesintendanten nicht schweigend zur Kenntnis nehmen.
Als gelegentliche Seher und HörerInnen, Nutzer und Nutzerinnen des ORF – von den Gründern nicht ohne Absicht als öffentlich rechtliche Einrichtung etabliert – erwarten wir auch auf Führungsebene
professionelles Handeln und ein dieser öffentlichen Einrichtung angemessenes und vorbildliches Agieren.
Von Herrn Klement erwarten wir uns selbstverständlich Konsequenzen. Die Entscheidung gehört revidiert.
23.12.2016
In der heutigen Aussendung des Bildungsministeriums (bmb) gratuliert Sonja
Hammerschmid der neuen BIFIE-Direktorin Claudia Schreiner und betont, Schreiner sei als Bildungsforscherin die beste Wahl für diesen Posten: „Schreiner verkörpert als Pädagogin und
Bildungsexpertin den Brückenschlag zwischen Forschung und schulischer Praxis. Ich freue mich auf ihre Expertise und langjährige Erfahrung“
Claudia Schreiner ist seit 2008 im BIFIE tätig und 2014 übernahm sie interimsmäßig die Leitung. Am 1.1.2017 wird sie offiziell als BIFIE-Direktorin bestellt
Bisher konnte Schreiner als Leiterin nicht wirklich überzeugen. Vor allem die teils dilettantische Vorbereitung und die von peinlichen Pannen begleitete Einführung der neuen Reifeprüfung sind uns
noch gut in Erinnerung. Wenig Hoffnung auf eine zukünftige Verbesserung machte auch ihr erst kürzlich in diepresse.at veröffentlichtes Interview zum Thema Pisa, in dem sie vor allem durch
Oberflächlichkeit und Undifferenziertheit aufhorchen lässt. Siehe dazu den Bericht: „Kritik an PISA? Nein danke! Presse-Interview mit Bifie-Direktorin“ vom 15.12.2016.
Hoffnung hingegen macht die Ankündigung der Ministerin, dass die Agenda „Neue Reifeprüfung“ vom BIFIE an das Ministerium wechselt.
22.12.2016
Wie berichtet, wollten Landeshauptmann Niessl (SPÖ), sein Sellvertreter Tschürtz (FPÖ) und Landesrat Darabos (SPÖ) sich fürs Budget zukünftig Geld von den Familien von behinderten Kindern holen, wenn diese die Schule besuchen. >> "Burgenland: Schulbesuch für behinderte Kinder wird kostenpflichtig" 20.12.2016.
Heute erreichte uns die Presseaussendung des ÖZIV - (OTS): Kostenpflichtiger Schulbesuch für Kinder
mit Behinderung - die Einigung - Familieneinkommen bleibt unbelastet.
Laut ÖZIV – Aussendung konnte bei einem Gespräch mit Soziallandesrat Norbert Darabos erreicht werden, dass es doch keine Zugriffe auf das Familieneinkommen der Betroffenen geben wird. Auch das
derzeitige System der Zuzahlung von 10% bzw. 20 % des Pflegegeldes soll evaluiert und neu überdacht werden. Was immer das auch heißen soll.
Laut ÖZIV Burgenland sei dieser Lösung gebührend Dank zu zollen. Sicher ist es für die betroffenen Familien mit behinderten Kindern eine zu begrüßende Lösung. Aber ist Dank wirklich
angebracht, wenn ein Landesrat eine sozialpolitisch mehr als fragwürdige Entscheidung unter dem massiven Druck der Öffentlichkeit zurücknimmt? Wohl eher nicht! Vor allem ist ein Dank mehr als
unangebracht, wenn es sich herausstellt, dass eine weitere, genauso unsoziale und schändliche Maßnahme, wie das gerade noch abgewehrte „Schulgeld“ für behinderte Kinder, wie geplant durchgezogen
werden soll. Denn darüber, ob im kritisierten Gesetzes weiterhin gewisse Behinderungsformen als nicht förderungswürdig erklärt werden oder doch nicht, erfährt man in der Aussendung des ÖZIV
nichts. Es kann also mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass sich in dieser Sache nichts ändert.
Entsprechend argumentierte Darabos bereits am Dienstag im kurier.at: Bisher sei zu viel Geld für
Integrationshilfen für verhaltensauffällige Kinder aufgewendet worden. Die Eingliederungshilfe gelte mit den neuen Richtlinien nur mehr für Schüler, die eine körperliche Behinderung haben.
Dadurch will das Land zwei Millionen Euro sparen. Diese Betroffenen, die Familien mit sogenannten „verhaltensauffälligen Kindern“ und anderen, mit nicht körperlichen Behinderungen, haben
eben keine so starke Lobby, wie es scheint.
22.12.2016
Landeshauptmann Niessl (SPÖ) und und sein Sellvertreter Tschürtz (FPÖ) wollen sich fürs Budget zukünftig Geld von den Familien von behinderten Kindern holen, wenn diese die Schule besuchen. Für
Harald Walser (Grüne) ist das eine „Rot-Blaue
Un-Sozialpolitik – eine Schande!“
Presseaussendung des ÖZIV - Landesverband Burgenland: Burgenland greift auf
Einkommen und Pflegegeld zu
Just in der behindertenfreundlichsten Zeit des Jahres – der Vorweihnachtszeit – ändert das Burgenland seine Sozialpolitik im Hinblick auf behinderte Kinder. Durch eine deutliche Verschärfung
der Richtlinien betreffend Unterstützung behinderter Kinder in Schulen, wird der Zugang zur Bildung für diese Kinder wesentlich erschwert. Dass Familien mit behinderten Kindern auch finanziell
über Gebühr belastet sind und nicht zu den Wohlhabendsten im Lande gehören, ist eine Tatsache. Nichts desto trotz erschwert die neue Rechtslage den Zugang zur Bildung für behinderte Kinder, indem
es nicht nur, wie bisher einen Teil des Pflegegeldes einbehält, sondern zusätzlich auch noch auf das Familieneinkommen greift.
Gegen die Intentionen der UN-Behindertenrechtskonvention
Sozialverträglichkeitsprüfungen kennt die neue Richtlinie nicht mehr, dafür werden gewisse Behinderungsformen als nicht förderungswürdig erklärt. Solche massiv diskriminierenden Regelungen
widersprechen deutlich den Intentionen der UN-Behindertenrechtskonvention.
Eine unglaubliche Schande
Dabei handelt es sich um eine Maßnahme zur Budgetsanierung und damit um eine Verweigerung der sozialen Verantwortung des Landes. Weil man damit den behinderten Kindern den Rechtsanspruch auf
dringend erforderliche Unterstützung verwehrt, sind die Kinder noch mehr auf Spenden angewiesen. Gut für für Niessl und Tschürtz. Sie können sich dafür zukünftig bei Licht ins Dunkel ihre ach so
menschlich-soziale Seite noch ausgiebiger vermarkten lassen.
OTS ÖZIV: „Kerzen überall, wann aber leuchtet endlich das Licht in uns selber.
20.12.2016
„Wir brauchen durchgehend mehr Engagement für die Wissenschaft, buchstäblich von den Elternhäusern über die Kindergärten bis hin zu den Unis“, fordert Kurt Kotrschal, Zoologe an der Uni Wien und
Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau, in DiePresse.com.
Kotrschal begründet dies mit dem aktuellen Pisa-Ergebnis. Vor allem der österreichische Weltrekord im Geschlechterunterschied in den Naturwissenschaften sei ein Skandal. Die Ursache für diesen
enormen Abstand könne nicht alleine der Schule angelastet werden: „Glaubt etwa wirklich jemand, dass eine chronisch vernachlässigte Forschung, dass ausgehungerte Unis nichts mit der Schulmisere
zu tun hätten? Oder eine kommerzialisierte Gesellschaft, in der man für entbehrlich hält, was nicht der Anwendung bzw. der Berufsausbildung dient? Die Politik sollte endlich die Harmonisierung
der Sektoren von Bildung anpacken, anstatt dem Volk aufs Maul zu schauen. Einem Volk, dem Wissenschaft und Bildung wenig bedeuten, weil man es in den Schulen partiell ungebildet hält.“
Und zur Rolle der Schule meint Kotrschal: „Sonja Hammerschmid weist zu Recht auf die entscheidenden Faktoren Lehrerqualität und individualisierter Unterricht hin. Die Gesamtschule kann hilfreich
sein, aber ohne parallele Aufrüstung der Forschung, der Unis und der Lehrerausbildung, ohne gesellschaftliche Veränderungen werden die schulischen Leistungen bleiben, wie sie sind.“
20.12.2016
Spiegel Online: So kam es zum Weihnachtsstreit in Istanbul
Gestern wurde noch viel darüber spekuliert und diskutiert, ob in der Istanbuler Lisesi Weihnachten im Unterricht behandelt werden darf - oder nicht? In einem Mail der türkischen Schulleitung
wurde den Lehrer/innen mitgeteilt, das christliche Fest nicht zu thematisieren: „…dass ab sofort nichts mehr über Weihnachtsbräuche und über das christliche Fest im Unterricht mitgeteilt,
erarbeitet sowie gesungen wird.". Wegen der ohnehin angespannten deutsch-türkischen Beziehungen ein unangenehmer Streit an einer deutsch-türkischen Eliteschule in Istanbul.
Laut Spiegel
Online können die deutsche Lehrer/innen an Auslandsschule in Istanbul jetzt doch Weihnachten im Unterricht besprechen.
Spiegel Online mit den wichtigsten Fakten und Hintergründe.
19.12.2016
In der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz
von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid und Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin waren sie sich einig, dass der Einsatz von E-Books im Unterricht die Medienkompetenzen der
Schüler/innen erhöhen und den interaktiven Unterricht unterstützen.
Digitale Medien seien „längst ein unersetzlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens“, deshalb sei es wichtig, „unsere Schülerinnen und Schüler auf die Technologien von morgen vorzubereiten“,
stellt die Unterrichtsministerin klar. „Deshalb müssen auch unsere Klassenzimmer im digitalen Zeitalter ankommen. Aus diesem Grund arbeiten wir seit zweieinhalb Jahren an dem Ausbau der Nutzung
von digitalen Unterrichtsmitteln“, ergänzt Karmasin. Und dieser Einsatz zeige Wirkung. Für dieses Schuljahr wurde jedes zweite Schulbuch in der Sek II als Kombiprodukt – Buch und e-Book –
bestellt.
Das freiwillige und kostenlose Angebot für Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern wurde in diesem Schuljahr erstmals in der Sek II flächendeckend angeboten. Die SchülerInnen erhalten, zusätzlich
zu den regulären Schulbüchern einen kostenlosen Webzugang sowie eine App für die digitalen Schulbüchern.
Aber das reiche nicht aus um die Schüler/innen auf die digitale Welt vorzubereiten. Dafür müssen laut Hammerschmid und Karmasin die neue Generation der „digitalen Schulbücher interaktiv und multimedial gestaltet werden“.
19.12.2016
Vor gut zwei Wochen haben wir davon berichtet, dass der schwarzen Bildungslandesrätin in Niederösterreich, Barbara Schwarz, der mühsam mit der Bundes-ÖVP erwirkte Kompromiss über die
Förderung der „Ganztagesschulen in verschränkter Form“ zu weit geht. Sie sieht die Freiheit der Eltern bei der Wahl des Gesamtschultyps für ihre Kinder gefährdet. (Bildungsreform und ÖVP: Es ist zum Haare raufen! - 02-12.2016)
Laut derStandard.at, befürchtet jetzt auch der Familienbundpräsident und Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier
(ÖVP), dass das am Mittwoch vom Nationalrat beschlossene Bildungsinvestitionsgesetz einen Zwang zur Ganztagsschule bringe. Auch er sieht, wie Schwarz, eine starke Beeinträchtigung der
Wahlfreiheit der Familien. Für ihn ist die „Schule ohne Schultasche“ eine Illusion, denn von den Befürwortern der verschränkten Form der Ganztagesschule von acht bis 16 Uhr
werde uns nur „vorgegaukelt, dass die Schultasche in der Schule bleiben kann, weil die Kinder alles erledigt haben.“ Argument genug für Baier, seiner Parteikollegin und NÖ
Bildungslandesrätin Schwarz nachzureden.
Und wie Schwarz, kommt auch Baier zum wahren (wunden) Punkt, weshalb er und die ÖVP sich mit der echten Ganztagesschule einfach nicht abfinden können. Schwarz nannte es „ein ideologisches
Manöver der SPÖ“. Baier formuliert seinen scheinbar unüberwindlichen ideologischen Konflikt mit der Ganztagesschule so: „Wir können doch nicht wollen, dass wesentliche Aufgaben des
Elternhauses – soziales Lernen, aufs Leben vorbereiten, erziehen und ins Leben begleiten – dann ebenfalls in die Schule verlagert werden".
Wie weit weg von der Realität – oder besser, wie tief erzkonservativ vor allem die ÖVP-NÖ (nicht nur) in Bildungsfragen ist, zeigt uns Baier eindrucksvoll bei seinem verzweifelten Versuch, die
verschränkte Form der Ganztagesschule zu verteufeln. Böse Ideologie verberge sich dahinter. Sie raube den Kindern das "Recht auf Eltern, ein Elternhaus und liebevolle Zuwendung".
Zumindest erwähnt der Familienbundpräsident, dass es ein Gebot der Stunde sei, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Dafür genüge aber eine einfache und flexibel nutzbare
Nachmittagsbetreuung. Denn viele Arbeitnehmer/innen hätten unter der Woche freie Tage oder Zeitausgleich, den sie mit den Kindern verbringen könnten. Ob er damit Lernen,
Hausübungen machen, Üben usw. meint, das in der echten Ganztagesschule eben in der Schule passiert, sagt er uns nicht. Aber es zeigt sich wieder einmal eindringlich: Zukunftsorientierte
Bildungspolitik ist in Österreich mit dieser ÖVP einfach nicht möglich! Es ist zum Haare raufen.
18.12.2016
Die Pädagogischen Hochschule Niederösterreich teilt mit:17
Schulleiterinnen und Schulleiter aus dem Pflichtschulbereich haben einen Schulmanagement-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. Die Abschlusszeugnisse wurde ihnen von Norbert Kraker und
Lehrgangsleiterin Petra Heißenberger überreicht.
Lehrgangsleiterin Petra Heißenberger freut sich, denn es „wurde deutlich, dass durch den Lehrgang beispielsweise Mitarbeitergespräche und Classroom Walkthrough als Führungsinstrumente ins System
gebracht wurden. Wenn Inhalte eines Lehrganges am Standort ankommen und umgesetzt werden, habe ich ein bedeutsames Ziel erreicht."
Ob ein zweijähriger berufsbegleitender Lehrgang an einer PH eine genügende Qualifizierung für die neuen Herausforderungen an die Leiter/innen von Schulen ist, wird sich weisen. Vor allem dann,
wenn die im Rahmen des neuen Schulautonomiepaketes anvertrauten zusätzlichen Entscheidungskompetenzen und die damit verbundene Verantwortung für die Direktor/innen in nicht schulalltäglichen
Situationen tragend werden. Mitarbeitergespräche und Classroom Walkthrough werden als Führungsinstrumente dann wohl nicht ausreichen.
17.12.2016
Minister Sobotka den aktuellen Migrationsbericht vor. Und die zentrale Aussage des Berichtes hat es in sich. Weil in den nächsten Jahren die letzten geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen und die TFR (Total Fertility Rate)in Österreich von 1,4 Kindern nicht ausreicht das Wirtschats- und Sozialsystem zu sichern, braucht Österreich eine hohe Zuwanderungsrate. Mindestens 50.000 Menschen im erwerbsfähigem Alter sollte die Nettozuwanderung pro Jahr betragen, damit zumindest die aktuelle Erwerbsquote gehalten werden kann. Mehr wären besser.
Schön wäre es gewesen, wenn Österreich Zuwanderung auch aus humanitären und nicht nur aus rein ökonomischen Gründen befürworten würde. Aber dafür denken manche Politiker/innen bestimmter Parteien
scheinbar einfach zu Kurz.
Die Aufgabe des Ministers ist es nun, die dringend erforderliche Zuwanderung zu erreichen. Seine Idealvorstellung, nur solche Menschen nach Österreich zu holen, die den Herausforderungen unserer
Gesellschaft gewachsen sind, also Werte, Wissen und Sprache entweder bereits teilen oder sich diese schnell aneignen, kann zwar innenpolitisch gut verkauft werden, ist aber unrealistisch.
Das Dürfte Sobotka auch bewusst sein. Deshalb richtet er eine von Migrationsexperten geleitete Migrationskommission ein, die bereits im nächsten Jahr eine Migrationsstrategie vorlegen soll.
Eine zentrale Rolle werden dabei sicher die Kindergärten und Schulen spielen. Und das ist gut so.
16.12.2016
Gestern konnten wir von einem erfrischend und wohltuenden Interview mit Ursula Frost (derStandard.at) berichten (siehe Beitrag „Pisa und Bologna lassen kritischem Denken keinen Raum mehr“ – 14.12.2016). Die Bildungsforscherin entlarvte in einer punktgenauen Analyse die Ökonomisierung der Bildung und ihre Wegbereiter PISA und Bologna als Ursache für die problematischen Entwicklung in der Bildungspolitik.
Heute folgt das Kontrastprogramm: Ein Interview von Bernadette Bayrhammer (diepresse.com) mit der Bifie-Direktorin Claudia Schreiner
über PISA.
Claudia Schreiner ist neben Jürgen Horschinegg seit 2014 Direktorin des Bundesinstituts für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung (Bifie) und damit für die Durchführung des Pisa-Tests in
Österreich zuständig. Die PISA-Testung ist für das Bifie ein einträgliches Geschäft. Deshalb darf von der Leiterin des Institutes keine negative Stellungnahme zu PISA erwartet werden. Aber
zumindest etwas mehr Mühe und Differenziertheit hätte sie sich bei der Pro-PISA- Argumentation trotzdem geben können.
Inhaltlich nichts Neues
Inhaltlich bringt das Interview nichts Neues, dafür viel oberflächliche Phrasen wie: „Die zentrale Botschaft von Pisa ist: Es wird nicht besser“. "Migranten sind nicht schuld" am schlechten PISA-Ergebnis. Man dürfe „nicht blauäugig“ Systeme der Länder mit besseren PISA-Ergebnissen „kopieren“.
Das Problem
Das wirkliche Problem offenbart sich, wenn Schreiner meint, PISA bringe „uns substanzielle Aussagen über einige Bereiche, die wir sonst nicht hätten. Und leistet damit einen Beitrag, um die Diskussion über unser Schulsystem mit Daten und Fakten zu untermauern.“ Und genau das leistet PISA eben nicht, sondern die Pisa-Studien bieten „keine Grundlage für neue Denk- und Lebensformen, sie basieren nicht einmal auf ernsthaft wissenschaftlicher Vergleichbarkeit. Aber sie bauen Wettbewerbsdruck auf, der letztlich ins Nichts führt“, stellt die Bildungsforscherin Ursula Frost klar.
Tiefgreifende und differenzierte Bildungsdiskussion
Wie dringend erforderlich eine tiefgreifende und differenzierte Bildungsdiskussion ist, zeigt uns Schreiners Feststellung, dass PISA die „grundlegenden Kompetenzen“ misst, „die international definiert worden sind“. Die Rede ist von international festgeschriebene Kompetenzen, die in der aktuellen Bildungsdiskussion allgegenwärtig und unantastbar sind, weit über die Grundfähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen hinausgehen und stark von neoliberalen Wirtschaftsinteressen geprägt sind. Im Zusammenspiel mit dem gesamten Bologna-Regelnetzwerk hat das dazu geführt, dass heute Humane und pädagogische Werte durch ökonomische ersetzt werden, mahnt Ursula Frost: „Es geht nicht mehr um letztlich unberechenbare individuelle Bildungsprozesse – sondern um in Einzelteilen berechnetes verwertbares Humankapital. Menschen sollen wie beliebige Produkte nach standardisierten Verfahren hergestellt werden, in der Schule wie später in der Hochschule. Das halte ich für einen pädagogischen, politischen und wirtschaftlichen Kardinalfehler. Wenn seit Pisa und Bologna Kompetenzen wie in Warenkatalogen festgeschrieben und bestellt werden, lassen sie kaum Raum, wirklich ungekannte Potenziale zu entwickeln“.
Desinteresse
Auf einen dieser Problematik entsprechenden Hinweis der Interviewerin, dass „manche [Experten; Anm.] sagen: Es zählen dann nur noch wirtschaftlich verwertbare Bereiche, nur noch die sogenannten Kompetenzen. Und das würde viel kaputt machen“, antwortet Claudia Schreiner: „Was macht das kaputt, wenn man etwa darauf schaut, dass Jugendliche entsprechende Lesekompetenzen erwerben? Das ist doch nichts, was man nur wirtschaftlich braucht. Wenn etwas problematisch ist, dann ist es höchstens der Umgang mit Pisa-Ergebnissen.“ Eindeutiger kann man wohl sein Desinteresse an einer tiefgreifenden Bildungsdiskussion nicht zeigen. Aus welchen Gründen auch immer.
15.12.2016
Bemerkenswertes Interview von Lisa Breit (derStandard.at) mit Bildungsforscherin Ursula Frost:
"Es gibt zu viel Anpassung"
Alle, fast alle Lehrenden wissen es: PISA und Bologna, die Werkzeuge zur Ökonomisierung der Bildung, sind schuld daran, dass in der Schule kritisches Denken keinen Platz mehr hat, haben darf.
Ihre Kritik hatte bisher kein Gehör bei den Entscheidungsträger/innen gefunden. Zu stark sind die Einflüsse der neoliberalen Wirtschaftslobby.
Umso bedeutender ist es, wenn Bildungswissenschaftler/innen sich dieser Problematik annehmen und diese ohne ideologische und finanzielle Scheuklappen öffentlich thematisieren. So wie die
Bildungsforscherin Ursula Frost im erfrischend und wohltuenden Interview von Lisa Breit (derStandard.at).
Darin gibt Frost der Uni-Dozentin Christiane Florin (eine Generation "Gefällt mir", ehrgeizig, jedoch unreflektiert) recht und stimmt der Aussage des Jugendkulturforschers Bernhard Heinzlmaier,
dass wir es mit einer "absoluten Verblödung" der Jugend zu tun haben, zumindest in der Tendenz zu. Frosts Erklärung des Begriffs „Ökonomisierung der Bildung“ ist eine punktgenaue Analyse der
problematischen Entwicklung in der Bildungspolitik und deren Ursachen: „Die Bildungslandschaft ist aktuell bestimmt von Pisa und Bologna: Humane und pädagogische Werte werden durch ökonomische
ersetzt. Es geht nicht mehr um letztlich unberechenbare individuelle Bildungsprozesse – sondern um in Einzelteilen berechnetes verwertbares Humankapital. Menschen sollen wie beliebige Produkte
nach standardisierten Verfahren hergestellt werden, in der Schule wie später in der Hochschule. Das halte ich für einen pädagogischen, politischen und wirtschaftlichen Kardinalfehler. Wenn seit
Pisa und Bologna Kompetenzen wie in Warenkatalogen festgeschrieben und bestellt werden, lassen sie kaum Raum, wirklich ungekannte Potenziale zu entwickeln. Man muss den Mut aufbringen, das zu
ändern.“
Deshalb fordert die Bildungsforscherin, die „Bildungspolitik sollte sich völlig neu orientieren“ und „zu einem Bildungsauftrag als Aufklärungsauftrag zurückzukehren“. Anstatt sich blindlings den
PISA-Testungen und Bologna-Ideen zu unterwerfen, müsse „man sich dringend auf neue Wege einlassen“. Denn die Pisa-Studien böten „keine Grundlage für neue Denk- und Lebensformen, sie basieren
nicht einmal auf ernsthaft wissenschaftlicher Vergleichbarkeit. Aber sie bauen Wettbewerbsdruck auf, der letztlich ins Nichts führt. Und Bologna hat kein einziges seiner Ziele erreicht, sondern
nur zu Unübersichtlichkeit und Verwirrung geführt.“
Aber auch die Lehrenden tragen laut Frost Mitschuld an der Entwicklung, denn „obwohl viele Kollegen damit nicht einverstanden sind, gibt es auch hier zu viel Anpassung“.
14.12.2016
Thomas Brezina: Ein weiterer Bildungsexperte für die Welt. Brauchen wir die/den?, fragt sich die kuli-UG auf ihrer FB-Seite.
Ida Metzger ( kurier.at ) machte mit dem Kinderbuchautor, TV-Produzenten und
neuerdings auch Bildungsexperten, Thomas Brezina, ein ausführliches Interview über Themen quer durch den Bildungsgemüsegarten: Pisa, Lese- und Konzentrationsschwächen, Dauer der
Unterrichtsstunden, verpflichtender Kindergartenbesuch und Gesamtschule.
„Man bilde sich eine eigene Meinung. Aber ein Satz sticht aus dem Interview heraus: "Die Entscheidung über den Lebensweg eines Kindes darf nicht mit zehn Jahren festgelegt werden. Kinder aus
sozial schwachen Milieus müssen eine Chancengleichheit bekommen."“ meint dazu die kuli-UG
13.12.2016
Kommentar von Gary Fuchsbauer (ÖLI-UG) auf der FB-Site von BM
Sonja Hammerschmid zum Interview in Ö1, im Journal zu Gast. (siehe auch
auf dieser Seite: "Hammerschmid zu Pisa-Ergebnis: „Ich bin grantig“")
Frau Ministerin, im gestrigen Oe1-Mittagsjournalinterview haben Sie gemeint, dass Sie noch niemanden getroffen hätten, die/der dagegen sei, dass Schulleitungen (sogar ohne Einbindung des
Schulgemeinschaftsausschusses) künftig die Gruppen- und Klassengrößen ohne Obergrenzen festlegen können sollen. Glauben Sie wirklich, dass sich die LehrerInnen der einzelnen Gegenstände um die
Größe ihrer Lern- und Arbeitsgruppen an den Schulen streiten oder einen autoritären Direktor haben wollen, der das festlegt? Faktum ist doch, dass wegen der derzeit schon für die Einhaltung der
gesetzlichen Gruppen-/Klassengrößen zu geringen finanziellen Mittel (LehrerInnenstunden), Freigegenstände und Übungen gestrichen und pädagogisch unsinnige Gruppeneinteilungen gemacht werden.
Bitte sehen Sie die Gewerkschaft nicht als ihren Feind, sondern kämpfen Sie gemeinsam mit den LehrerInnen bei BKA, BMF, Vize- und Bundeskanzler und der ganzen Regierung um viel mehr Geld für die
Bildung, damit wenigstens wieder ein Anteil am BSP/BNP erreicht wird, wie wir ihn schon früher hatten und andere Länder ihn haben. Und wie schon öfter gesagt: Schulen brauchen motivierte
LehrerInnen und keine von oben eingesetzten mächtigen Schulleitungen. Wie sollen LehrerInnen selbstbewusst sein und den jungen Menschen Demokratie vermitteln, wenn Sie ihnen nicht einmal
zutrauen, die Schulleitung(steams) auf Zeit zu wählen?
Josef Gary Fuchsbauer
12.12.2016
SteLeZeit 3/2016 Steirische Lehrerinnen- und Lehrerzeitung
Die aktuelle Ausgabe der STELI-UG an BMHS digital als Download mit den Schwerpunktthemen:
11.12.2016
Aus dem Inhalt:
11.12.2016
Schulautonomie-Einigung Anfang 2017
orf.at: Laut Bildungsministerin Sonja Hammerschmid soll innerhalb des ersten Quartals 2017 eine
Einigung für die geplante Schulautonomie möglich sein. „Die Diskussion ist gut, aber wir müssen uns dem stellen“, sagte Hammerschmid in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast".
Pisa-Ergebnis macht grantig
„Ich bin grantig, wenn ich diese Ergebnisse sehe“, kommentiert Hammerschmid die aktuellen Ergebnisse der Pisa–Erhebung und meint, nun müsse weiter an den Rahmenbedingungen und der Qualität
der Pädagogik gearbeitet werden.
Mehr gendersensibler Unterricht
Gendersensible Pädagogik soll die die Geschlechterkluft in den naturwissenschaftlichen Fächern schließen. Reine Mädchenklassen sind für die Bildungsministerin keine Lösung.
Reaktion der Opposition
„Ankündigungsrhetorik „ (Grüne), „Floskeln“ (FPÖ) und „Pisa ist Blauer Brief“ (NEOS).
10.12.2016
Offener Brief von Nikolaus Hamann: "Öffentlichen Büchereien ist Leseförderung"
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete!
Wieder einmal erreicht uns ein schlechtes Ergebnis in Lesekompetenz bei der Pisa-Studie 2015, und wieder einmal fragt sich anscheinend niemand, ob neben der Schule nicht auch ein sehr viel besser
ausgebautes System an Öffentlichen Büchereien zu besseren Ergebnissen bei der Basiskompetenz Lesen führen könnte.
Für sozial gerecht denkende Menschen ist besonders erschreckend, dass schulische Bildung nach wie vor nicht in der Lage ist, Unterschiede der Bildungsherkunft auszugleichen. Kinder von
Akademiker*innen erreichen nach wie vor 100 Punkte mehr als Kinder aus Familien mit Pflichtschulabschluss. Gerade hier könnten nicht-formale Bildungsangebote wie Öffentliche Büchereien einen
Ausgleich schaffen. Allerdings werden sie nur von knapp 10% der Bevölkerung zumindest einmal im Jahr aufgesucht. Das ist ein in Europa und weltweit extrem niedriger Wert.
Eines der zentralen Angebote der Öffentlichen Büchereien ist Leseförderung – aber eben nur dort, wo es Büchereien gibt, und eben nur für diejenigen, die dieses Angebot für sich (und ihre Kinder)
nutzen. Dass dies nur so wenige tun, hängt mit den großen Problemen der Öffentlichen Büchereien zusammen: Sie sind meistens zu klein, haben oft nur wenige Stunden pro Woche offen, und ihr Budget
ist (außer in den großen Städten) fast immer zu niedrig, um eine zufriedenstellende Erneuerungsquote zu erreichen.
09.12.2016
Einladung an alle LehrerInnen und PädagogInnen
Fortbildungsveranstaltung ATELIER FREINET / OSTERTREFFEN
2017
Bad Goisern - vom 7. bis 11. April 2017
Es gibt ein vielfältiges, reformpädagogisches Angebot von Langzeit- und Kurzzeitateliers:
Kinderkunst mit Stein und Kohle, Mathematik zum Begreifen, Auseinandersetzung mit dem Thema Beurteilen, Lernen in der Natur, Radio machen mit Kindern und vieles mehr.
Genaueres ist auf unserer Homepage nachzulesen:
atelierschule.at/ostertreffen-2017
Anmedung über PH-online ( Kursnummer 26F7ÜSB011 ) von 1.12.2016 bis 31. 1. 2017
08.12.2016
Die Unabhängigen Gewerkschafter/innen in der GÖD (UGÖD) fordern plus 3 % und mindestens 75 €.
Sie lehnen das von der GÖD und der Regierungsseite am 30.11. verlautbarte Verhandlungsergebnis ab.
Der UGÖD-Vertreter im GÖD-Vorstand, Reinhart Sellner, stimmte gegen den Gehaltsabschluss.
Die Minderheitsfraktion UGÖD ist seit 2015 als GÖD-Fraktion anerkannt und im Vorstand vertreten, war aber von den gewerkschaftlichen Beratungen über Höhe und soziale Dimension der GÖD-Gehaltsforderungen ausgeschlossen und ohne ausreichende Informationen über den Verhandlungsverlauf. Die für 28.11. anberaumte Vorstandssitzung wurde abgesagt und um eine Woche verschoben.
Reinhart Sellner zählt einige Begründungen für die Ablehnung der ausverhandelten Gehaltserhöhung auf:
•Dem Gehaltsabschluss fehlt die solidarische Komponente: Kein Mindestbetrages für die KollegInnen mit niedrigen Bezügen und keine stärkere prozentuelle Anhebung für diese KollegInnengruppe, wie
sie in den Abschlüssen der MetallerInnen und der Handelsangestellten von den GewerkschafterInnen angestrebt und erreicht wurde.
•Frauenförderung und das Schließen der Einkommensschere, die es auch im öffentlichen Dienst noch immer gibt, waren offensichtlich überhaupt kein Thema der Gehaltsverhandlungen 2016.
•Die Teuerung wird mit dem Abschluss zwar abgegolten, die darüber hinausgehenden 0,55 % sind keine angemessene Abgeltung für die von den öffentlich Bediensteten erbrachte Mehrarbeit
(Leistungssteigerungen wegen Personalmangel, wachsende Anforderungen, Verdichtung der Arbeit) und keine Berücksichtigung der mit der Einführung neuer Technologien verbundenen
Produktivitätsgewinne der öffentlichen Hand, sie liegen auch weit unter dem Wirtschaftswachstum von 1,7%.
•Die Bundeskonferenz der GÖD, die gemäß GÖD-Statut für die Beschlussfassung über „grundlegende gewerkschaftliche Angelegenheiten“ zuständig ist, wurde nicht einberufen.
•Der Budgetrahmen für die Gehaltsverhandlungen, der den Verhandlungen zugrunde gelegt wurde, ist uns und unseren KollegInnen nicht bekannt, er war offensichtlich zu niedrig. Gewerkschaftliche
Aktionen für mehr Budgetmittel und für ein Abgehen der von SPÖ und ÖVP geführten Bundesregierung von ihrer restriktiven Budgetpolitik haben FCG und FSG nicht in Erwägung gezogen.
>>> Presseaussendung der UGÖD
07.12.2016
Die Ergebnisse des aktuellen PISA-Tests zeigen es wieder sehr eindrücklich: „Es braucht jetzt noch mehr gendersensible Pädagogik!“ BM Sonja Hammerschmid im Mittagsjournal (06.12.2016)
Für einen Artikel zum Thema „Gendersensible Pädagogik“ hat Ilse Seifried einen (kurzen) Fragebogen erstellt.
Ilse Seifried: „Ich würde mich freuen, wenn ihr an meiner Kurzbefragung zur gendersensiblen Pädagogik teilnehmt. Danke!“
07.12.2016
Heute werden die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie veröffentlicht. Und die sind für Österreich alles andere als schmeichelhaft. Nach einem Aufatmen bei der letzten Erhebung 2012 schneiden die
15- und 16-jährigen österreichischen Schüler/innen in allen drei untersuchten Kompetenzen – Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften - wieder deutlich schlechter ab und fallen insgesamt wieder
ins Mittelfeld der OECD zurück.
Im Haupttestgebiet der aktuellen Pisa-Erhebung, den Naturwissenschaften, erreichen die österreichischen Schüler/innen 495 Punkten - elf Punkte unter dem Wert von 2012. Der OECD-Schnitt liegt bei
493 Punkten.
Beim Lesen liegen die österreichischen Schüler/innen mit 485 erreichten Punkten deutlich unter dem OECD-Schnitt mit 494 Punkten. Am Beispiel „Lesen“, Österreichs größtes Problemfeld im Rahmen der
Pisa-Testungen, ist die Wellenbewegung der Ergebnisse seit 2006 gut erkennbar: 2012 erreichten die österreichischen Schüler/innen 490 Punkte (OECD-Schnitt: 496), 2009 470 Punkte (OECD-Schnitt:
494 Punkte) und 2006 waren es noch 490 Punkte bei einem OECD-Schnitt von 489 Punkten.
In Mathematik liegen unsere Schüler/innen mit 497 Punkten weiterhin signifikant über dem OECD-Schnitt von 490 Punkten. Verlieren aber 9 Punkte auf das Ergebnis im Jahr 2012. (oe24.at)
Dominiert werden die Ranglisten in den Naturwissenschaften, Lesen und Mathematik von den fernöstlichen Staaten bzw. Regionen wie Singapur, Hongkong und Japan. (orf.at)
Unsere westlichen Nachbaren, die schweizer Schüler/innen sind "Europameister im Rechnen", titel der Schweizer Blick. Nur Estland kann mit den Eidgenoss/innen mithalten. In den Naturwissenschaften liegen sie gut über dem OECD-Durchschnitt, in Lesen aber deutlich darunter.
06.12.2016
Eine interessante Analyse der Wahl Van der Bellens zum Bundespräsidenten
von Sascha Venohr in Zeit Online.
Aussagekräftige Grafiken zu
05.12.2016
Dienst- und Besoldungsrecht - Personalvertretungsrecht - Pensionsrecht u.a.
Stand: 05.12. 2016
Aktualisiert: Gehalts-/Zulagentabellen 2016 und 2017,
Besoldungstabellen für Überleitung Feb./März 2015, Prüfungsgebühren 2016/17
und einer Zusammenfassung der Regelungen zur modularen Oberstufe (ab 1.9.2017/2018/2019 verpflichtend, derzeit schulautonom möglich)
und zum neuen Lehrer/innen-Dienstrecht (für Neue ab 1.9.2019 verpflichtend, ab 1.9.2015 wählbar)
>>> Download Dienstrechtsskriptum
Das Dienstrechtsskriptum der ÖLI-UG als Download oder gedruckt
Das beliebte Dienstrechtsskriptum der ÖLI-UG gibt es auf der ÖLI-UG Homepage als Download. Kostenlos und immer auf dem aktuellen Stand, dank Gary Fuchsbauer.
Für das schnelle Nachschlagen, zum Beispiel im Lehrerzimmer, ist das ÖLI-UG Dienstrechtsskriptum in gedruckter Form ein nützlicher Helfer und kann bei der ÖLI-UG bestellt werden:
Preise sind inklusive Porto (frei Haus)
05.12.2016
Die positive Nachricht erreicht uns auf FB. Heide Lex-Nalis postete in der FB-Gruppe „BILDUNG IST ZUKUNFT - FÜR ALLE MENSCHEN IN ÖSTERREICH!“: Endlich! Ab 2018 gibt es an allen Pädagogischen Hochschulen ein Bachelorstudium für Elementarpädagoginnen. Ein richtiger und wichtiger erster Schritt zur vielzitierten Aufwertung der elementaren Bildungseinrichtungen.
04.12.2016
Alexander Van der Bellen liegt bei der Wahl zum Bundespräsidenten uneinholbar vor seinem FPÖ-Konkurrenten Norbert Hofer. Das besagt die ORF-Hochrechnung des Instituts SORA. Demnach kommt Van der Bellen auf 53,6 Prozent, Hofer auf 46,4 Prozent. Auch erste Detailergebnisse zeigen, dass Van der Bellen in vielen Gemeinden gegenüber der ersten Wahl leicht zulegen konnte. (orf.at)
04.12.2016
Wie gestern berichtet, hat sich überraschend schnell - gestern in der dritten Verhandlungsrunde - die Regierung und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) auf eine Gehaltserhöhung von 1,3%
geeinigt.
Die Metaller schlossen im Vergleich mit 1,68% und der Handel mit 1,33% ab.
>>> Die Gehalts- und Zulagentabelle ab 1. Jänner 2017 als Download
03.12.2016
04.12.2016
03.12.2016
Die Regierung investiert in den nächsten Jahren € 750 Mio. in die Förderung der Ganztagesschulen. Wir berichteten des Öfteren darüber. Endlich konnte mit der ÖVP, wie immer bei Bildungsthemen,
mühsamer Kompromiss gefunden werden. Die Experten wären zwar in der Frage der verschränkten Form der Gesamtschule viel weitergegangen, aber das war mit der ÖVP nicht zu machen – wie immer.
Der schwarzen Bildungslandesrätin in Niederösterreich, Barbara Schwarz, geht aber auch dieser Kompromiss zu weit. Sie sieht die Freiheit der Eltern bei der Wahl des Gesamtschultyps für ihre
Kinder gefährdet. Ein an den Haaren herbeigezogenes Argument, das auch nicht besser wird, nur weil der Obmann des Bundeselternverbandes es nachredet. Außerdem sei das Ganze ein ideologisches
Manöver der SPÖ. Und jetzt sind wir am Punkt. Um das geht es der ÖVP. Aber bitte, Frau Schwarz! JEDER Schritt der das Österreichischen Bildungssystems nach vorne macht, auch wenn er noch so klein
ist, ist in Relation zur erzreaktionären Gesinnung der ÖVP im Bildungsbereich ein ideologisches Manöver. Es zeigt sich wieder einmal eindringlich: Zukunftsorientierte Bildungspolitik ist in
Österreich mit dieser ÖVP einfach nicht möglich! Es ist zum Haare raufen.
02.12.2016
02.12.2016
Eine Initiative von Connect2Learn
an der Pädagogischen Hochschule Steiermark (PHSt).
Am 29. November 2016 organisierten Studierende der Studiengänge Ernährungspädagogik sowie Informations- und Kommunikationspädagogik zusammen mit Ihren Lehrenden den Tag der Inklusion von
Flüchtlingen. Ca. 200 Besucher informierten sich über die Initiative Connect2Learn, die an der PHSt seit 2014 aktiv ist.
Rektorin Dr. Elgrid Messer wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, dass gerade für zukünftige Pädagoginnen und Pädagogen die Begegnung mit Angehörigen anderer Kulturkreise besonders wichtig
und bereichernd ist, denn die individuellen Begegnungen mit Personen aus dem Aufnahmeland leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration und zur Überwindung der Schranken zwischen den
Kulturkreisen und erleichtern damit solidarisches Handeln. (Übernommen aus PHSt)
01.12.2016
01.12.2016
Wie gestern berichtet, hat sich überraschend schnell - gestern in der dritten Verhandlungsrunde - die Regierung und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) auf eine Gehaltserhöhung von 1,3%
geeinigt.
Die Metaller schlossen im Vergleich mit 1,68% und der Handel mit 1,33% ab.
>>> Die Gehalts- und Zulagentabelle ab 1. Jänner 2017 als Download
01.12.2016