News Archiv 2016 November
Bereits in der dritten Verhandlungsrunde haben sich heute die Regierung und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) auf eine Gehaltserhöhung 1,3% für die Bundesbediensteten geeinigt. Die
Gehaltserhöhung beginnt am 1. Jänner 2017. Wurde die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis abgebrochen, weil statt einem ernstzunehmenden Angebot der Regierung nur eine vage Ansage in Richtung
„Zeit statt Geld“ vorlag, haben sich heute die Verhandlungspartner bereits nach zwei Stunden geeinigt.
Die Metaller schlossen im Vergleich mit 1,68% und der Handel mit 1,33% ab.
Zufrieden zeigten sich nach den Verhandlungen Staatssekretärin Duzdar und GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl. Es ist für Duzdar ein „sehr positiven Ergebnis“ und Schnedl ist der Abschluss ebenfalls
„sehr gute“. (orf.at)
Für die UGÖD und ÖLI-UG ist der Abschluss mit 1,3% kein Grund „zur Freude“, wurde mit diesem Ergebnis weder ein gerechter Anteil am Wirtschaftswachstum angerechnet noch die Mehrarbeit abgegolten,
die sich durch den Einstellungsstopp in den letzten Jahren ergeben hat.
30.11.2016
Eineinhalb Monate nach dem kolportierten Aus der Idee der sozialindizierten Ressourcenzuteilung verkündet die Bildungsministerin in diepresse.com (Sibylle Hamann:
„Gerade die ärmsten Kinder brauchen die besten Schulen“), dass sie künftig jenen Schulen, die wegen der sozialen Herkunft ihrer Kinder die größeren Aufgaben bewältigen müssen, mehr
Lehrpersonal und Ressourcen als anderen geben will. Im Oktober musste BM Sonja Hammerschmid für die Zustimmung der ÖVP zum Schulautonomiepaket ihr Vorhaben zur sozialindizierten
Ressourcenzuteilung opfern.
So erfreulich wie überraschend der erneute Versuch der Ministerin, dem bekannten Problem der fehlenden sozialen Durchmischung von Schulen vor allem im urbanen Bereich eben durch eine
sozialindizierte Ressourcenzuteilung zu begegnen. "Chancenindex" ist der neue Name für die sozialindizierte Ressourcenzuteilung an Schulen.
Jene Kinder, die daheim weniger Ressourcen haben, benötigen mehr staatliche Unterstützung. Deshalb sollen Schulen mit vielen Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen zusätzliche Mittel
bekommen, die sie in zusätzliche Lehrer, nicht pädagogisches Personal, Sozialarbeit, Ausstattung, Unterrichtsmaterialien, individuelle Förderung, besondere Projekte oder zusätzliche Sprach-,
Musik- oder Sportangebote investieren können, je nachdem, was der Standort braucht.
Das ist eine bestechende Idee, findet Sibylle Hamann (Die Presse).
Wirkt sie doch in mehrere Richtungen gleichzeitig. Kinder, die vom Schicksal benachteiligt wurden, bekommen für die Schulen so einen zusätzlichen materiellen „Wert“. Sie ziehen Ressourcen an,
bringen mehr Personal an die Schulen, was den Lehrenden neue Möglichkeiten eröffnet und die Arbeit attraktiver macht. Was insgesamt bessere Stimmung erzeugt – und ziemlich sicher auch bessere
Leistungen.
Gut möglich, dass eine solche Schule– mit besonders engagierten Lehrern, besonders guter Ausstattung und besonders guter Stimmung – schließlich auch mehr Kinder von der anderen Straßenseite
anzieht. Wogegen, im Sinn der sozialen Durchmischung, natürlich nichts einzuwenden wäre.
30.11.2016
30.11.2016
"IV und WKO haben Angst": die-wirtschaft.at:
Christian Felber in Schulbüchern lehrt so manchen das Fürchten. Denn der "Gemeinwohlökonom" und Ex-Sprecher von Attac Österreich, Christian Felber, wurde in mehreren Schulbüchern in einer
Reihe mit John Maynard Keynes, Karl Marx, Milton Friedman und Friedrich August von Hayek genannt. Die Aufregung war groß, nun wurde er, wie von 141 PetitorInnen und der OÖ.
Industriellenvereinigung gewünscht, aus einem der Bücher entfernt. Woher die Aufregung kommt, hat er in einem Interview mit die-wirtschaft.at
erläutert.
Christian Felber ortet den starken Gegenwind auf seine Nennung in drei Schulbüchern einiger Ökonomen einmal darin, dass er nicht Wirtschaft studiert habe und er deshalb „Ökonomie in einen
breiteren Kontext und decke dadurch einiges auf, was in der Binnenlogik nicht auffällt: zum Beispiel die Verwechslung von Ziel und Mittel.“ Und er stehe für die „Entwicklung schlüssiger
Alternativen“, die in „der Gesellschaft, außerhalb der Elfenbeintürme, eine starke Resonanz auslösen und umgesetzt werden“.
Die Frage: „Finden Sie, dass Sie in Schulbüchern vorkommen sollten?“, beantwortet Felber, dass er kein Schulbuchautor sei, „aber gemessen an den hier anzulegenden Kriterien "Multiperspektivität"
und "Kontroversität", welche die Autoren nannten, war die Wahl wohl kaum falsch. Da ich in drei Schulbüchern bin, könnte was dran sein. Inhaltlich sehe ich mein Verdienst darin, dass ich den
zentralen Systemfehler der "Ökonomie" aufgedeckt habe, die ja, genau deswegen eigentlich "Chrematistik"* ist: die Verwechslung von Ziel und Mittel. Das ist schon etwas ganz Wesentliches und
Folgenreiches, wenn diese Erkenntnis umgesetzt wird - in Form von Gemeinwohl-Produkt, Gemeinwohl-Bilanz und Gemeinwohl-Prüfung. Ich fände es aber auch nicht falsch, wenn ich nicht vorkäme, ich
wusste es bis vor kurzem ja gar nicht. In zehn Jahren werden wir wissen, ob die Autoren einen guten Riecher oder sich verrochen haben.“
30.11.2016
29.11.2016
Ein Tag vor dem Landeslehrer/innen-Tag der Pflichtschullehrer/innen in Linz übt vor allem der VP-nahe Christliche Lehrerverein (CLV) heftige Kritik am geplanten Autonomiepaket. Gegenüber den
Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) kündigt Paul Kimberger sogar Kampmaßnahmen an: „Wir behalten uns Schritte vor. Auch Kampfmaßnahmen sind möglich.“
Kimberger vermutet hinter den geplanten Maßnahmen zur Umsetzung des Autonomiepaketes ein Sparpaket. Vor allem die Bildung von Schul-Clustern und das Aus für gesetzlich geregelte
Klassenschülerhöchst- und Teilungszahlen hätten beträchtliches Sparpotential auf Kosten der Schul- und Unterrichtsqualität.
Für Alexander Brix, Vorsitzender der Grünen Pädagogen, ist in erster Linie die vorgesehene Reduzierung der Mitbestimmungsrechte der Schulpartner unakzeptabel: „Die Mitbestimmung von Eltern,
Lehrern und Schüler darf auf keinen Fall gestrichen werden.“ (OÖN)
29.11.2016
28.11.2016
Preisverleihung am 30. November: Das Beste was Österreich an Inklusion zu
bieten hat!
Die Lebenshilfe verleiht mit freundlicher Unterstützung der Österreichischen Lotterien erstmalig den Österreichischen Inklusionspreis. Am 30.11. werden die besten Inklusionsprojekte im Rahmen
einer Preisverleihung in Wien feierlich ausgezeichnet.
Mittwoch, 30. November 2016, Einlass 19 Uhr, Beginn 19:30 Uhr
Studio 44 der Österreichischen Lotterien, Rennweg 44, 1030 Wien
"Der Österreichische Inklusionspreis prämiert Projekte in ganz Österreich, die zeigen, dass Inklusion bereits stattfindet. Die Auszeichnung soll zum Ausdruck bringen, dass Menschen mit
Beeinträchtigungen ein Recht darauf haben zu leben wie andere auch! Gute Beispiele gibt es genug, sie müssen nur Beachtung und Nachahmung finden, damit wir mehr Selbstbestimmung und Teilhabe im
Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention für Menschen mit Beeinträchtigungen in Österreich erreichen können - egal wie hoch der jeweilige Unterstützungsbedarf von Personen ist", so Germain Weber,
Präsident der Lebenshilfe Österreich.
„Inklusion ist wichtig - Inklusion im Sinne eines gleichberechtigten und wertschätzenden Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Initiativen wie der Inklusionspreis sind ein wichtiger
und ein großer Schritt in diese Richtung. Daher freut mich das Zustandekommen dieser Initiative als Gemeinschaftsprojekt außerordentlich“, so Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der
Österreichischen Lotterien.
Mit: Albert Brandstätter (Generalsekretär Lebenshilfe Österreich), Erwin Buchinger (Behindertenanwalt des Bundes), Martina Eigelsreiter (Diversitätsbüro St. Pölten / Städtebund), Martin Habacher,
(Blogger und Selbstvertreter), Bettina Glatz-Kremsner (Österreichische Lotterien), Germain Weber (Präsident Lebenshilfe Österreich), Andreas Zehetner (Selbstvertreter der Lebenshilfe). Die
Projektverantwortlichen der PreisträgerInnen und der Ehrenliste sind zur Preisverleihung geladen.
27.11.2016
Aus dem Inhalt:
Gewerkschaftsdemokratie und Minderheitenrechte | Wie Musisches und Ethisches behandelt werden |
Finnland verstärkt den projektorientierten Unterricht | Integration und Inklusion an Berufsschulen |
Gerüchte und Fakten | Rechte Partei ruft zur Denunzierung auf | Recht praktisch | Fragen und Antworten | Literaturtipp | Kunstseite | Termine
>>> zum kreidekreis digital 6/2016
26.11.2016
Oberösterreich: Die Zeitung mit System
Aktuelle digitale Ausgabe 04 November 2016
Inhalt:
25.11.2016
orf.at: Erneut Budgetlücken bei Bildung
Wie jedes Jahr, erzeugt Finanzminister Schelling auch im Budget 2017 eine strukturelle Budgetlücke im Bildungsbudget. Wir haben des Öfteren darüber berichtet. Und wieder setzt Schelling ein
klares Zeichen dafür, dass ihm das öffentliche Bildungswesen nicht wichtig ist. Die permanente Unterdotierung des Bildungsbudgets ist auch ein Grund der aktuellen Bildungsmisere in Österreich.
Ein durch und durch neoliberal ideologisierter Finanzminister ist eben ein Problem, nicht nur für das Bildungsressort. Immerhin hat sich das strukturelle Budgetloch von € 565 Mio. 2016 auf € 191
Mio. im Budget 2017 verringert. Ein Grund zur Freude ist das aber noch lange nicht.
So sieht das auch die Opposition. NEOS-Chef Matthias Strolz sieht in der ständigen Unterdotierung eine „Geringachtung des Parlaments“. Auch der grüne Bildungssprecher Harald Walser beklagte
die Unterdotierung. Die Ministerin werde damit unter Druck gesetzt, dass man ein Budget beschließt, „das nicht halten kann“. Die FPÖ könne dem Budget nicht zustimmen, wenn der wichtige Bereich
der Bildung nicht ausfinanziert sei. (orf.at)
24.11.2016
Von Josef Kramer
Wenn einem nichts mehr einfällt in Anbetracht der Entwicklungen und im Hinblick auf die kommende Wahl,
blättere ich gerne nach bei den Poeten.
Viermal wurde ich fündig bei Eugen Roth.
23.11.2016
Eugen Roth
Warnung
Ein Mensch, verführt von blindem Zorn,
Bläst in das nächste beste Horn.
Nun merkt er, nach dem ersten Rasen,
Dass er ins falsche Horn geblasen.
Zu spät! Der unerwünschte Ton
Ist laut in alle Welt entflohn.
Wenn schon Moral, dann wäre es diese:
Dass man am besten gar nicht bliese!
Eugen Roth
Das Böse
Ein Mensch pflückt, denn man merkt es kaum,
Ein Blütenreis von einem Baum.
Ein andrer Mensch, nach altem Brauch,
Denkt sich: was der tut, tu ich auch.
Ein dritter, weils schon gleich ist, fasst
Jetzt ohne Scham den vollen Ast –
Und sieh, nun folgt ein Heer von Sündern,
Den armen Baum ganz leer zu plündern.
Von den Verbrechern war der erste,
Wie wenig er auch tat, der schwerste:
Er nämlich übersprang die Hürde
Der unantastbar reinen Würde.
***
Den Menschenrechten droht dasselbe.
Eugen Roth
Immer dasselbe
Ein Mensch vor einer Suppe hockt,
Die ihm ein Unmensch eingebrockt.
Er löffelt sie, gewiss nicht froh –
Der Unmensch, der ist, wer weiß wo
Und hofft, man würd‘ auf ihn vergessen.
Kaum ist die Suppe ausgefressen,
Kommt er zurück von ungefähr,
Als ob er ganz wer andrer wär
Und brockt, bescheiden erst und klein,
Die nächste Suppe wieder ein.
Der Mensch, machts auch der Unmensch plump,
Sieht nicht: Es ist der alte Lump!
Bis ihm vom Auge fällt die Schuppe,
Sitzt er vor einer neuen Suppe!
****
Mahlzeit!
Eugen Roth
Umstürze
Ein Mensch sieht wild die Menschheit grollen:
Pass auf! Jetzt kommt, was alle wollen!
Doch schau, die Klügern sind schon still:
`s kommt, was im Grunde keiner will.
***
…außer wir werden doch klüger.
Obwohl sich die ÖVP auf Druck der schwarzen Länderchefs noch am Montag kritisch über die Ganztagsschulpläne des Bildungsministeriums geäußert hat, konnte sich BM Hammerschmid im Ministerrat
weitgehend durchsetzen. Die Bundesregierung hat sich am Dienstag doch darauf geeinigt, die 750 Mio. Euro aus der Bankenabgabe für den Ausbau der Ganztagsschule einzusetzen.
Wobei die Mittel in den ersten beiden Jahren primär für Ganztagsschulen mit verschränktem Unterricht eingesetzt werden sollen. Vor allem gegen die verschränkte und damit verpflichtende
Ganztagsschule wehrten sich die ÖVP Länderchefs bis zuletzt. Über die Vergabe von 500 Mio. Euro entscheidet das Ministerium und die Länder können 250 Mio. Euro vergeben. Wobei die
Investitionsprojekte der Länder den vorgegebenen Kriterien entsprechen und dem Ministerium zur Prüfung vorgelegt werden müssen.
Für Bundeskanzler Christian Kern sei der Ausbau der Ganztagsschulen ein „Herzensprojekt“, denn sei damit eine "deutliche Verbesserung der Bildungsqualität" zu erwarten. Auch aus
sozialpolitischer, integrationspolitischer und frauenpolitischer Sicht sei der Ausbau des Ganztagsschulangebotes wichtig, weil dadurch Frauen in Teilzeitarbeit eine verstärkte
Beteiligung am Arbeitsmarkt ermöglicht werde (diepresse.com).
23.11.2016
Auch beim zweiten Termin der Gehaltsverhandlungen der Bundesbediensteten am 22. November 2016 wurde keine Einigung erzielt.
Seitens des Dienstgebers, vertreten durch Staatssekretärin Muna Duzdar und Finanzminister Hans Jörg Schelling wurde erneut kein ernstzunehmendes Angebot vorgelegt. Sie haben Anstelle einer
Gehaltserhöhung eine Freizeitoption (Zeit statt Geld) thematisiert, berichtet Norbert Schnedl (GÖD) Christian Meidlinger (younion) von den gestrigen Gehaltsverhandlungen.
Das ist absolut unakzeptabel, stellt die ÖLI-UG klar. Das würde bestenfalls auf eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich hinauslaufen. Wie gesagt: bestenfalls, wenn die
Rahmenbedingungen für eine tatsächliche Arbeitsentlastung geschaffen werden. Zum Beispiel durch zusätzliches Personal.
Die ÖLI-UG fordert zuerst ernsthafte Gehaltsverhandlungen mit dem Ergebnis einer Gehaltserhöhung deutlich über der Inflationsrate. Danach soll über eine Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen
Dienst seriös verhandelt werden. Ein Angebot über Arbeitszeitverkürzung ohne vollen Lohnausgleich kann wohl nicht als ernsthaft bezeichnet werden.
Das Verhandlungsteam der Arbeitnehmerseite forderten „ein wertschätzendes Angebot“ von der Arbeitgeberseite, das die Abgeltung der Inflation und die Stärkung der Kaufkraft zum Ziel haben“
müsse.
Die Verhandlungen nächsten Mittwoch fortgesetzt.
23.11.2016
Nach dem heutigen Ministerrat werden wir es wissen. Musste BM Sonja Hammerschmid in er Sache Ganztagesschule dem Druck der Länder nachgeben?
Seit der Einigung der Regierungsparteien im Juli, dass von 2017 bis 2025 insgesamt 750 Millionen Euro aus der Bankenabgabe für die Ganztagsbetreuung an die Schulen fließen sollen, üben die schwarzen Länder Kritik an den Vergabemodalitäten dieser Mittel. Primär wollen die Länder mehr Einfluss bei der Verwendung und Zuteilung der Geldmittel. Wie (fast) immer wenn es den schwarzen Länderchefs um Bildung geht.
Der Entwurf der Bildungsministerin Sonja Hammerschmid sieht zwar vor, dass die Länder und Gemeinden entscheiden können, für welche Schulen Förderungen beantragt werden, aber die letztendliche Entscheidung liegt beim Bildungsministerium. Auf Druck der Länder will die ÖVP bei diesem Punkt noch Änderungen durchsetzen. Die Länder verlangen auch die Entscheidungsmacht bei der Mittelvergabe. Damit wollen sie die Vorgabe des Bildungsministeriums unterwandern, primär Ganztagsschulen mit verschränktem Unterricht zu finanzieren.
22.11.2016
Wir wollen nicht danebenstehen und tatenlos zusehen und zuhören.
Deshalb weisen wir auf die Recherche des bekannten Journalisten Hans-Henning Scharsach zu Norbert Hofer und seiner politischen Heimat hin.
Faktensammlung zum Präsidentschaftskandidaten und Burschenschafter Norbert Hofer
Ein rechtsextremer, partiell neonazistisch, demokratie- und verfassungsfeindlich agierender Akademikerklüngel, aus dem die schlimmsten Nazi-Verbrecher und die brutalsten politischen
Gewaltverbrecher der Nachkriegszeit hervorgegangen sind, hat Österreichs nach allen Umfragen stimmenstärkste Partei zuerst unterwandert, dann dominiert und zuletzt in Besitz genommen.
Parteiführung, Parlament und sieben von neun Landesverbänden werden von Burschenschaftern dominiert. In den beiden verbliebenen Landesverbänden stehen Burschenschafter auf dem Sprung an die
Spitze.
Die unter dem Dachverbänden „Deutsche Burschenschaft“ und „Burschenschaftliche Gemeinschaft“ agierenden deutschnationalen, schlagenden Verbindungen werden in großen Teilen der Medien und
Öffentlichkeit falsch (oder gar nicht) wahrgenommen: als locker miteinander verbundene Gemeinschaft autonomer kleiner Vereine mit beschränktem politischen Einfluss. In Wirklichkeit sind sie auf
dem Sprung, mit einem Bevölkerungsanteil von etwa 0,04 Prozent die ganze Macht in Österreich zu übernehmen. >>> weiter lesen
22.11.2016
Wien: Die Zeitung der aktiven Pflichtschullehrer/innen – unabhängige Gewerkschafter/innen
Aktuelle digitale Ausgabe 11/2016
Inhalt:
21.11.2016
Phenomen-Based Learning – Finnland verstärkt den projektorientierten Unterricht
Erweiterung des fächerübergreifenden Unterrichts, keine Abschaffung der Unterrichtsfächer.
Aus: Carsten Schmiester: Schulreform in Finnland: Wenn Lernen zum Phänomen wird.
Zusammengefasst von Peter Steiner.
PBL – Phenomen-Based Learning oder einfach „Phänomen-Unterricht“ ist seit dem heurigen Schuljahr Pflichtprogramm in der finnischen Schule, berichtet der ARD-Reporter Carsten Schmiester. Das
bedeute aber nicht die Abschaffung der Unterrichtsfächer, wie das in der Öffentlichkeit in Schlagzeilen behauptet werde, heißt es in einer Presseaussendung des Bil-dungsministeriums
Finnlands. PBL sei eine Ergänzung des bisherigen Unterrichts, Grundla-genwissen bleibe wichtig.
Komplexe Phänomene fordern verstärkte interdisziplinäre Behandlung
Themen wie Flüchtlingsproblematik, Europäische Union, Klimawandel werden interdisziplinär erarbeitet und unterrichtet. Ihre Komplexität könne nicht mehr durch getrennten Unterricht in z.B.
Mathematik, Geschichte, Physik, Wirtschaft und Kunst erfasst und verstanden werden, daher sei es wichtig, das Grundlagenwissen der einzelnen Gegenstände zusammenzuführen, berichtet Schmiester im
ARD-Radio am 20. 11. 2016.
Nicht durch faktenorientierte Standardtests bewertbar
In Finnland gebe es einen Grundkonsens, dass eine zunehmend komplexe Welt das Verstehen von Zusammenhängen und nicht getrennter Einzelaspekte fordere, so Lena Krokfors, Profes-sorin für
LehrerInnen-Ausbildung über das Konzept. Wie die einzelnen Schulen PBL einset-zen, bleibe ihnen überlassen. Sie haben aber große Freiheit in der Gestaltung ihrer Lehrpläne.
Einfach umlegbar sei das Konzept auf andere Schulsysteme nicht, wird von finnischen Bil-dungsforschern erläutert. Als Kernfrage stellt sich auch in Finnland, wie dieses „weichere“, komplexere
Wissen abgefragt und benotet werden soll. In Ländern, die sehr auf „faktenorien-tierte Standardtests“ setzen, werde der Phänomen-Unterricht eher nicht funktionieren.
20.11.2016
Aktion gegen weitere Reduktion der Kreativfächer
Durch die neuen Lehrpläne in der BAfEP, vormals BAKIP, wird die Früherziehung stärker in den spezifischen Fächern eingebunden. Das Problem dabei, dass den wenig kreativen Lehrplanmacher/innen nichts Besseres eingefallen ist, als die sicher sinnvolle verstärkte Konzentration auf die Früherziehung auf Kosten der anderen Fächer erfolgt. Vor allem die Kreativfächer sind am meisten davon betroffen. Wir haben des Öfteren und ausführlich darüber berichtet. „Die Anzahl der Schulstunden mit musischen Inhalten geht seit Jahren zurück, obwohl es schon die Spatzen von den Dächern zwitschern, wie wichtig diese Fächer für die neurologische Entfaltung sind“, bringt Gaby Atteneder (ÖLI-UG) das Problem auf den Punkt.
Jetzt droht mit dem neuen Lehrplan für das Kolleg der BAfEPs dem kreativen Fächerkanon eine weitere Reduzierung. Dass gerade diesmal die Lehrplanverantwortlichen mehr Einfallreichtum an den Tag legen und das Spardiktat nicht als Priorität betrachten, ist wohl nicht zu erwarten. „Wir werden wir wohl wieder „Federn lassen“ müssen“, ärgert sich Gabi Müller, Kunstpädagogin an der BAfEP Linz. Die Kunstpädagogen an den BAfEPs wollen aber die Entwicklung nicht einfach hinnehmen: „Es gilt also, wieder gute Argumente zu sammeln und eine Lobby zu finden. Nicht nur für die aktuelle Situation, sondern auch für die drohende künftige Zusammenlegung von technischem und textilem Werken!“ Die streitbare Kunsterzieherin weiß auch schon, wie man die Schüler/innen, Eltern, Kolleg/innen und andere Personen für ihre Situation sensibilisieren kann.
„An meiner Schule (BAfEP Linz, Lederergasse) haben wir Kunsterzieher/innen deshalb beschlossen, künftig bei Präsentation im öffentlichen Raum ein Zeichen zu setzen. Im konkreten Fall wird er ein
Lichtobjekt aus 19 Einzelteilen im Advent in der Aula aufgestellt und bei der Weihnachtsbesinnung im Neuen Dom gezeigt.“ Eine Anregung, nicht nur im Kreativbereich positiv und mit mehr
Kreativität auf seine Anliegen aufmerksam zu machen.
20.11.2016
derStandard.at: Kolumne
Hans Rauscher
Wenn rechte Elitäre die liberale Demokratie als "elitär" beschimpfen, dann müssen die liberalen Demokraten energisch gegenhalten Also sprach H.-C. Strache: "Die abgehobene und verfilzte
Politelite ist nicht bereit zu lernen und endlich die Interessen der Bürger durchzusetzen. Kein Wunder, wenn die österreichische Bevölkerung am 4. Dezember 2016 mit Norbert Hofer den
Systempolitikern, den abgehobenen Eliten und dem bürgerfremden Establishment eine Absage erteilen wird!"
Das ist ganz herzig. Der volksnahe, antielitäre Norbert Hofer hat soeben gegenüber Oe24 (bzw. Österreich) damit spekuliert, er könne ja nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten in eine der
Staatswohnungen in der Wiener Hofburg einziehen. Elitärer geht's nicht. Und was ist mit Hofers Mitgliedschaft im St.-Georgs-Orden, dem "europäischen Orden des Hauses Habsburg-Lothringen"?
Schirmherr ist "S. k. k. H. Erzherzog Karl von Habsburg-Lothringen". "S. k. k. H." steht für "Seine kaiserliche und königliche Hoheit".
Weniger skurril wird es, wenn man die rechten Strukturen im Halbdunkel betrachtet. Hofer gehört als Mitglied der schlagenden Burschenschaft Marko Germania Pinkafeld zum Netz der
Burschenschafter. Dazu schreibt der Rechtsextremismusexperte Hans-Henning Scharsach: "Parteiführung, Parlament und sieben von neun Landesverbänden (der FPÖ) werden von Burschenschaftern
dominiert." Ein "rechtsextremer, partiell neonazistischer, demokratie- und verfassungsfeindlich agierender Akademikerklüngel (...) hat Österreichs nach allen Umfragen stimmenstärkste Partei
zuerst unterwandert, dann dominiert und zuletzt in Besitz genommen". Elitärer als bei den öffentlichkeitsscheuen, in seltsamen Ritualen verbundenen Burschenschaftern geht's echt nicht.
Schon wieder zu viel Hofer, Strache und FPÖ? Aber wenn die elitären Elitenverächter von ganz rechts im Vormarsch sind, sollte man das diversen (bürgerlichen) Wohlmeinenden auch klarmachen.
Zweitens gibt es ja eine einigermaßen berechtigte Debatte, ob die Eliten, diesfalls die "liberalen Eliten", nicht die "Ängste und Sorgen" der einfachen Bürger missachtet hätten. Dies habe zu der
rechtspopulistischen Welle geführt, die mit Trump einen vorläufigen Höhepunkt erreichte.
Da ist zumindest was dran, wenngleich es schon lustig ist, wenn elitäre konservative Publizisten andere, liberalere als "elitär" beschimpfen. Und im Übrigen wird etwa Österreichs
Presselandschaft von antielitären, ja antiaufklärerischen Zeitungen dominiert. Denen übrigens von einer umnachteten Politelite das Inseratengeld hinten hineingestopft wird. Das ist nicht umsonst,
aber vergebens.
Der Zug zum Rechtspopulismus hat etwas mit der Angst um den bedrohten Wohlstand zu tun. Das Versäumnis mancher politischer und journalistischer Eliten war es, gegen die tektonische
Verschiebung in der Wirtschafts- und Sozialstruktur des Westens nicht mit aller Energie Gegenmittel gesucht zu haben (z. B. durch Förderung von Ausbildungseliten). Aber wenn rechte Elitäre die
liberale Demokratie als "elitär" beschimpfen und stattdessen eine autoritäre "Demokratie" schaffen wollen, dann müssen die liberalen Demokraten energisch gegenhalten.
19.11.2016
Informationsveranstaltung mit Gary Fuchsbauer
Donnerstag, 15. Dezember 2016 - 17:00 – 21:00 Uhr - Klagenfurt
Die PV-Akademie Kärnten lädt alle herzlich ein, die sich das notwendige Basiswissen aneignen wollen.
Die Teilnahme ist mit keiner Mitgliedschaft und keinen Kosten verbunden. Die ÖLI-UG/UBG/UGÖD kommen für das Seminar, aber nicht für
die Reisekosten auf.
Bitte anmelden mit Angabe von Name, e-Mail, Schule, Inhaltswunsch an a@oeli-ug.at od.
0680 2124358. Angemeldete bekommen dann weitere Infos.
Soll die PV-Akademie weitere Termine an anderen Orten organisieren? Bitte melden.
19.11.2016
In der Sitzung am 18. November 2016 hat die ARGE Lehrer/innen in der GÖD in einer Resolution ihre Kritik am „Autonomiepaket“ formuliert. Das Autonomiepaket, über das hier bereits ausführlich berichtet wurde, basiert auf einem am 18. Oktober 2016 im Ministerrat vorgeschlagenen Entwurf. Die ARGE Lehrer/innen befürchtet nun, dass es unter dem Schlagwort „Autonomie“ Gesetzesvorschläge zur Folge haben könnte, die negative Auswirkungen auf die Qualität der Schulen in ganz Österreich haben werden.
In der Resolution werden diesbezüglich drei zentrale Kritikpunkte aufgezählt:
18.11.2016
Untergriffe, Ablenkungsmanöver, Eigenlob und das Spiel mit Gefühlen – der FALTER zeigt in fünf Videos, wie Norbert Hofer die TV-Duelle beherrscht
Der FALTER entschlüsselt anhand des TV-Duells vom 19.05.2016 in seiner aktuellen Ausgabe die rhetorischen
Tricks von Norbert Hofer. Ergänzend zur Covergeschichte wurde eine Serie aus fünf Videos erstellt. Sie zeigen exemplarisch, wie der ehemalige Kommunikationstrainer und heutige
FPÖ-Präsidentschaftskandidat mit Unterstellungen arbeitet, den Gegner verwirrt und die Gefühle des Publikums steuert.
In seinem Lebenslauf verschweigt Hofer, dass er sechs Jahre als Kommunikations- und Verhaltenstrainer arbeitete. Im Wahlkampf führt er lehrbuchmäßig vor, was die FPÖ-Parteiakademie in Rhetorikkursen unterrichtet: Provokation, Polemik, Killerphrasen und Eristik – die Kunst des Zwietrachtsäens
18.11.2016
Wie jedes Schuljahr veranstaltet Oberösterreich einen Bundeslehrer/innentag. Und wie jedes Jahr bieten die Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) und die Österreichische Lehrer/initiative – Unabhängige Gewerkschafter/innen (ÖLI-UG) in diesem Rahmen den ganzen Tag interessante Veranstaltungen an.
Erstmals organisiert die ÖLI-UG und die UBG am oberösterreichischen Bundeslehrer/innentag 2017 Veranstaltungen über die erst kürzlich gegründete PV Akademie. Die PV Akademie ist eine Kooperation der UBG, der ÖLI-UG, deren Länderorganisationen und der Unabhängigen Gewerkschafter/innen in der GÖD (UGÖD). Sie ist ein zentrales Bildungsinstitut, das selbst als Veranstalter auftritt und die Länderorganisationen der ÖLI und andere Personalvertretungsgremien im Bildungsbereich bei der Durchführung von Informations-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt. (siehe dazu Beitrag vom 12.11.2016 „Erfolgreicher Start der neu gegründeten PV Akademie“)
Der Bundeslehrer/innentag findet am Dienstag, den 07. März 2017 statt.
Bitten den Termin bei der Planung der Schularbeiten, Tests, Lehrausgänge usw. beachten.
Die Veranstaltungen der ÖLI-UG im Volkshaus Kleinmünchen, Dauphinestr.19, 4030 Linz:
08.45 - 09.45 Uhr: Aktuelles zu Dienstrecht und Gewerkschaft
10.00 - 12.30 Uhr: "Soziale Medien – neue Chancen, neue Gefahren"
13.30 - 17.00 Uhr: PV-Akademie: PV-Recht, Dienstrechte und Dienstpflichten für LehrerInnen,
Pensionsrecht, Sabbatical, Zeitkonto, Altersteilzeit.
17.11.2016
Im Oktober wurde von BM Hammerschmid und Staatssekretär Mahrer erstmals das „Autonomiepaket für Schulen“ vorgestellt. Wir berichteten ausführlich darüber – „GROKO - Autonomiepaket für .....“ (18.10. 2016) ff.
Die ÖLI-UG kritisierte nach einer ausführlichen Analyse das wenig detaillierten Autonomiepaket, dass es die Hoffnung auf effektivere Schulstrukturen und pädagogische Freiräume erwecke, aber
dringend erforderliche Reformschritte wie Sozialindex und Gesamtschule opfert, ein Angriff auf die bisherigen demokratischen Mitbestimmungsstrukturen, vor allem die Schulpartnerschaft darstellt,
nicht auf eine dringend erforderliche Erhöhung des Schulbudgets abzielt und keine Bildungsreform, sondern eine Struktur- und Verwaltungsreform ohne erkennbare pädagogisch-innovative Ansätze
ist.
Seitdem wurden weitere, leider auch unerfreuliche Details dieses Pakets bekannt, die die Lehrer/innen-Vertretung so sicher nicht hinnehmen wird. Deutet man die Signale richtig, bereiten sich die
Lehrer/innen - Gewerkschaften in dieser Sache auf eine harte Auseinandersetzung mit der Regierung vor. Auch gewerkschaftliche Protestmaßnahmen werden immer wahrscheinlicher. Ein Hinweis dafür ist
der aktuelle Beschluss des Fachausschusses AHS Tirol, dass er „im Rahmen seiner gesetzlichen Möglichkeiten alle Maßnahmen der AHS-Gewerkschaft zu unterstützen, die diese im Zusammenhang mit dem
Autonomiepaket setzen wird. Dies betrifft insbesondere die Einberufung von Dienststellenversammlungen zwecks Information der Kollegenschaft.“ (Rundschreiben 3 – SJ 2016/17).
Der Fachausschusses AHS Tirol begründet in seinem Rundschreiben an die Kolleg/innen den Beschluss vor allem mit der befürchteten Entmachtung der Schulpartner, der fehlenden zusätzlichen Mittel
für eine sozialindizierte Ressourcenzuteilung und der völligen Freigabe der Klassen- und Gruppengrößen.
16.11.2016
Laut einer Aussendung der GÖD (Siehe Grafik) wurden gestern in der ersten Gehaltsrunde vom WIFO die Eckdaten präsentiert und von Regierungsseite und Gewerkschaft akzeptiert.
Diese Parameter bilden unter anderen die Basis für die Fortführung der Gehaltsverhandlungen:
1,7% prognostiziertes Wirtschaftswachstum für 2016
0,75% Inflation (Oktober 2015 bis September 2016)
Als Wirksamkeitsbeginn wurde der 1. Jänner 2017 vereinbart (Laufzeit 12 Monate).
Die erste Verhandlungsrunde zur Erhöhung der Gehälter und Zulagen für 2017 fand zwischen den VertreterInnen der Bundesregierung unter der Leitung von Staatssekretärin Mag.a Muna Duzdar und BM Dr.
Hans Jörg Schelling sowie dem Verhandlungsteam der Gewerkschaften unter Führung von Dr. Norbert Schnedl (GÖD) und Ing. Christian Meidlinger (younion) statt.
UGÖD-Kritik: Rationalisierungsgewinne im Bundesdienst nicht besprochen
Nicht besprochen wurde die Forderung der Unabhängigen Gewerkschafter/innen in der GÖD (UGÖD), die Abgeltung der Rationalisierungsgewinne der öffentlichen Hand, die durch die Arbeitsintensivierung für die Bediensteten durch den Aufnahmestopp, der trotz Einmalmaßnahmen (Flüchtlingsaufnahme, Asylverfahren, Integrationsmaßnahmen, Grenzschutz) fortgesetzt wird, kritisiert Reinhart Sellner, Vorsitzender der UGÖD und Mitglied im Vorstand der GÖD. „Für die Rationalisierungsgewinne im Bundesdienst müsste mindestens 1% in den Gehaltsverhandlungen berücksichtigt werden.“
16.11.2016
Wenn die Schulpartner (Eltern und Lehrer/innen) in den ersten drei Schuljahren eine verbale Beurteilung als Alternative zu den Ziffernoten wollen, ist dies seit diesem Schuljahr auch ohne Schulversuch in den ersten drei Schuljahren in den Volksschulen möglich. Die letzte Volksschulreform hat dafür die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, nachdem in den Jahren zuvor die alternative Leistungsbeurteilung in über 2000 Schulversuchen erfolgreich getestet wurde.
Ein Verordnungsentwurf des Bildungsministeriums (bmb) sorgte aber gestern für große Aufregung unter den Volkschullehrer/innen. Denn die darin vorgesehene enggefasste Reglementierung der Verbalberurteilung der Schüler/innen komme schon fast wieder der Ziffernbenotung gleich, berichten die Vorarlberger Nachrichten (VN).
BM Hammerschmid reagiert umgehend auf den Protest
Ein offener Brief an Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, in dem Lehrer/innen und Schulleiter/innen davor warnten, dass durch die geplante Verordnung wieder an allen Volksschulen, auch an den bisherigen Versuchsschulen, die „Ziffernnoten durch die Hintertür“ eingeführt werden, zeigte Wirkung. Noch am selben Tag wurden die entsprechenden Passagen aus der Verordnung entfernt.
Umschreibung der Ziffernoten macht keinen Sinn
Die Ursache für die Aufregung waren die im Verordnungsentwurf verpflichtend vorgesehenen fünf „Beurteilungsstufen“, die in ihren Formulierungen ziemlich genau jenen für die Noten von „Sehr gut“ bis „Nicht genügend“ entsprechen. Eine Umschreibung der Ziffernoten wiederspricht der grundlegenden Logik der alternativen Leistungsbeurteilung, den Leistungsfortschritt jedes einzelnen Kindes anstelle seiner „Rangordnung in der Klasse“ in den Mittelpunkt zu stellen, kritisierte Josef Reichmayr, einer der Initiatoren des offenen Briefes. Bisher sei der zusätzliche Hinweis, welcher Note diese Leistung entsprechen würde, sogar explizit nicht erlaubt gewesen. Jahrzehnte an Aufbauarbeit würden zerstört, berichtet orf.at.
Als „verrückt und pädagogischen Schildbürgerstreich“ bezeichnete der Grünen-Bildungssprecher im Nationalrat, Harald Walser die „völlig unnötige“ Einmischung in die Schulautonomie.
16.11.2016
Finnish officials want to remove school subjects from the curriculum. There will no longer be any classes in physics, math, literature, history, or geography, berichtet
das Portal brightside.me.
In Finnlands Schulen soll zukünftig der Unterricht ohne die traditionellen Schulfächer auskommen. Bis 2020 sollen die Schulfächer komplett abgeschafft werden, berichtet spiegel.de.
Die Chefin der Bildungsbehörde in Helsinki, Marjo Kyllonen, begründet diesen Schritt der finnischen Schulbehörde: “There are schools that are teaching in the old-fashioned way which was of
benefit in the beginning of the 1900s — but the needs are not the same, and we need something fit for the 21st century.“
Der Unterricht, der ins 21. Jahrhundert passt, hat keine Schulfächer mehr, sondern orientiert sich an Ereignissen und Themen, die mit den Schüler/innen interdisziplinär bearbeitet werden. So
sieht es zumindest das von Kyllonen entwickelte Konzept vor. In der Pädagogik als "Phänomen-Unterricht" bekannt.
Das neue Unterrichtsmodell ohne Fächerkanon soll aber anfangs erst in der Oberstufe eingeführt werden. Aber auch die jüngeren Schüler/innen sollen über längere Phase des interdisziplinären
Phänomen-Unterrichts langsam an das neue Konzept herangeführt werden.
Dabei profitieren nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer von der Reform: Sie werden in Zukunft viel stärker als bisher fächerübergreifend mit Kollegen zusammenarbeiten. Zwei Drittel
der Lehrer in Helsinki sind dafür bereits geschult worden - und erhalten, wenn sie im neuen System arbeiten, dafür auch einen Lohnzuschlag, berichtet spiegel.de und . brightside.me.
16.11.2016
Seit 2007 läuft das Sparkling Science Programm und ist mittlerweile das international
größte Forschungspro- gramm an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Schule. Die Schüler/innen arbeiten Seite an Seite mit Forscher/innen an aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen. So
soll schon früh ihr Interesse für die Wissenschaft geweckt werden.
Ein Science Slam bringt innerhalb weniger Minuten Forschungsinhalte originell und verständlich auf die Bühne. Beim Sparkling Science-Slam vermitteln Jugendliche auf originelle Art und Weise ihre
Tätigkeiten innerhalb ihrer Sparkling Science-Projekte.
Schüler/innen der VS Mühldorf (OÖ) als Sparkling Science-Slam-Champion 2016 ausgezeichnet.
OTS - OeAD (Österreichischer
Austauschdienst)-GmbH : Gemeinsam mit der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie an der Universität Wien haben die Schüler/innen der VS Mühldorf die
Verhaltensmuster einer der am meisten bedrohten Vogelarten erforscht. Erfrischend kreativ präsentierten die Schüler/innen ihr Sparkling Science-Projekt „Sozialer Zusammenhalt und Ausflugsgebiet
beim Waldrapp“ und holten sich ein Preisgeld von 1.000 Euro.
Die Plätze Zwei bis Vier mit einem Gewinn von je 500 Euro erkämpften sich die Schüler/innen der VS/WMS Campus Landstraße (Wien), der HTL Braunau (OÖ) und des BORG Mittersill (Sbg.).
Sparkling Science – Wissenschaft macht Schule
Die Besonderheit des Programms: In mittlerweile insgesamt 260 geförderten Projekten (200 sind bereits abgeschlossen) arbeiteten und arbeiten Wissenschafter/innen Seite an Seite mit Jugendlichen
an aktuellen Forschungsfragen. Die hier angewandte Forschungsmethodik ist auch bekannt unter dem Begriff „Citizen Science“. Derzeit wird ein Nachfolgeprogramm vorbereitet, das stärker in Richtung
Responsible Science, Citizen Science und Open Innovation gehen soll. Eine erste Ausschreibung ist für 2018 geplant.
Gütesiegel für engagierte Schulen
Der Young Science-Gütesiegel für Forschungspartnerschulen gehen an jene Schulen, die besonders nachhaltig und erfolgreich mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten, und werden alle
zwei Jahre verliehen. Bereits ausgezeichnete Schulen können nach zwei Jahren um eine Nachzertifizierung ansuchen.
Heuer wurden fünf Schulen zum ersten Mal mit dem Sparkling Science-Gütesiegel ausgezeichnet: die NMS Weer, die HTL Braunau, das BG BRG Villach-St. Martin, die HTL Dornbirn und die HTL für
Lebensmitteltechnologie, Getreide- und Biotechnologie des Landes OÖ.
Zehn Schulen wurden nachzertifiziert: das Akademische Gymnasium Graz, das BRG Kepler in Graz, die HTL Donaustadt, die HTBLuVA Wiener Neustadt, das Wiedner Gymnasium Sir Karl Popper Schule, das BG
BRG Lerchenfeld, die HBLVA für chemische Industrie in Wien, die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, die HBLA Ursprung und die HLW Freistadt.
15.11.2016
Ein Kommentar von Reinhart Sellner auf die Beiträge „BM Sonja Hammerschmid auf ihrer FB-Seite zum Sieg von Donald Trump“ vom 09. November 2016 und „Ich bin allerdings auch wütend auf dieses politische System ….“ vom 10. November 2016
Sonja Hammerschmid hat uns ÖLI-UGs keinen Fehdehandschuh hingeworfen.
Die für Bildung und Schule verantwortliche SPÖ-Ministerin hat auf ihrer FB-Seite Stellung zum Sieg von Donald Trump bezogen, ihre Haltung begründet und einen Auftrag an sich selber und an die
regierenden SozialdemokratInnen formuliert: "Der Erfolg des Populisten Trump sollte uns hier in Österreich eine Warnung, aber vor allem ein Auftrag sein, mit vollem Einsatz für die Menschen zu
arbeiten, den ÖsterreicherInnen zu dienen und für alle Probleme, die wir angehen müssen, an echten Lösungen zu arbeiten.“
Diskussionsanstoß und Handlungsimpuls
Sonja Hammerschmieds Warnung und Aufforderung richtet sich "hier in Österreich" auch an die SPÖ, die "echte Lösungen" seit Jahrzehnten zugunsten neoliberaler "Sachzwänge" und/oder aus Rücksicht
auf die ÖVP vernachlässigt hat, auch im Bildungsressort. Diese Versäumnisse nennt die Ministerin nicht beim Namen, konkrete Hinweise auf soziale und demokratische Problemlösungen fehlen. Ihren
facebook-Eintrag lese ich auch nicht als budget- bzw. bildungspolitische Bestandsaufnahme, sondern als öffentliche Meinungsäußerung, als - hoffentlich - wirksamen Diskussionsanstoß und
Handlungsimpuls für gelebtes soziales und demokratisches Engagement von PolitikerInnen und - das ergänze ich - ebenso von ihren WählerInnen.
Keine blinde Wut, sondern gut begründeter, "heiliger" Zorn …
Wut ist ein schlechter Ratgeber, ohnmächtige Wut ist der Treibsand, auf dem Populisten und ihre Geldgeber ihre Allmacht begründen wollen .....
14.11.2016
Seit Anfang November läuft der Ideenpreis „Junge Ideen fürs Land“. Bis Ende Jänner 2017 können
innovative Ideen, wie das Leben und Arbeiten auf dem Land entscheidend verbessert werden kann, auf der Plattform www.ideenfuersland.at eingereicht werden.
Mit diesem zentralen Thema wendet sich das Netzwerk Zukunftsraum Land mit dem Ideenpreis „Junge Ideen fürs Land“ an die gesamte ländliche Jugend. Gesucht werden innovative Ideen, keine fertigen
oder umgesetzten Projekte.
Die besten Ideen werden von einer Fachjury ausgezeichnet und bekommen attraktive Preise. Insgesamt werden sechs Preise für die besten Ideen verliehen. Jede Altersgruppe (unter 20 bzw. 20 bis 30
Jahre) erhält drei Preise, jeweils einen pro Fragekategorie. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten jeweils 1.000 Euro.
Zusätzlich gibt es einen Sonderpreis für die Schule mit den meisten Einreichungen und einen Community-Preis für die Idee, die im Voting auf der Plattform, die meisten Likes bekommen hat.
13.11.2016
Anfang November fanden die Lehrer/innen der AHS, BMHS und BS in Vorarlberg in ihrem Postfach eine Einladungskarte zu zwei Veranstaltungen der PV Akademie.
Wie bitte? Was ist die „PV-Akademie“?
War die neu gegründete PV Akademie bis zu diesem Zeitpunkt unter den Pädagog/innen noch weitgehend unbekannt, hat sich das nach den erfolgreichen Startveranstaltungen am Donnerstag und Freitag in
der letzten Woche deutlich geändert. Das freut die Kooperationspartner der PV Akademie, die Österreichische Lehrer/innen Initiative - unabhängige Gewerkschafter/innen (ÖLI-UG), die Vorarlberger
Lehrer/innen Initiative (VLI) und die Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG). In Vorarlberg hat die PV Akademie den Grundstein für eine gute Positionierung im Bereich Informationsveranstaltungen,
Seminare und Workshops für die im Bildungsbereich Beschäftigten gelegt.
PV steht für Personalvertretung
Die PV Akademie ist so organisiert, dass sie als zentrales Bildungsinstitut selbst als Veranstalter auftritt und die Länderorganisationen der ÖLI und andere Personalvertretungsgremien im
Bildungsbereich bei der Durchführung von Informations-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt.
Die Schwerpunkte der Informationsveranstaltungen, Seminare und Workshops der PV Akademie sind:
• Personalvertretung: Rechtlichen Grundlagen für die Arbeit der Personalvertreter/innen. Organisation und Leitung von Treffen für den Informations- und
Erfahrungsaustausch.
• Schulleben: Schulkultur, -management und -entwicklung.
• Unterricht: Unterrichtsgestaltung, Kommunikation, Unterrichtstechnik und allem, was dazu gehört.
• Recht: Rechtliche Grundlagen in der Schule, wie zum Beispiel Dienstrecht, Gehaltsgesetz, Prüfungsverordnung, Reisegebührenverordnung, Schulunterrichts und
Schulorganisationsgesetz usw.
Die Startveranstaltungen der PV Akademie fanden in der vergangenen Woche am Donnerstag und Freitag in Vorarlberg statt. Für die Eröffnung hat die Vorarlberger Lehrer/innen Initiative (VLI) zwei
Workshops zum Thema „Recht interessant für Lehrer/innen“ mit Gary Fuchsbauer, Stv. Vorsitzender der GÖD BMHS und Dienst-, Besoldungs- und Pensionsrechtsexperte der ÖLI-UG als Referenten
organisiert.
Im ersten Workshop „Dienstrechte, Dienstpflichten und Verträge für Lehrer/innen“ beantwortete der Dienstrechtsexperte Fuchsbauer die dienst- und vertragsrechtlichen Fragen von
Lehramtsstudent/innen, Jung- und Neulehrer/innen beantwortet. In der zweiten Veranstaltung „Pensionsrecht, Sabbatical, Zeitkonto, Altersteilzeit“ galt es Licht in die teilweise nur schwer
durchschaubaren Regelungen zu bringen.
12.11.2016
Ein Kommentar von Gary Fuchsbauer auf den Beitrag „BM Sonja Hammerschmid auf ihrer FB-Seite zum Sieg von Donald Trump“ vom 09. November 2016".
Ich bin allerdings auch wütend auf dieses politische System und seine VertreterInnen, von denen ich mich nicht verstanden fühle. Speziell die Menschen im Bildungsministerium, die seit
Jahr(zehnt)en Reformen machen, die nur entweder die Bildung billiger machen oder die Arbeitszeit der LehrerInnen erhöhen oder den Kontrollwahn vermehren. Aber weder Mitbestimmungsmöglickeiten
noch Schulklima verbessern, keinen Bürokratieabbau durch tatsächliche Verlagerung der Entscheidungen auf die Schulebene bringen, sondern in den letzten Vorschlägen sogar das Gegenteil:
An den APS mit ihrer eigenartigen Mischstruktur von Schule und Bezirk als Dienststelle soll nun zwischen diesen beiden Ebenen auch noch der Schulcluster samt Clusterleiter eingeführt werden. Und
statt die Mitbestimmungs-rechte der Schulpartner zu erhöhen, werden diese beschnitten. Und statt endlich Leitungsteams auf Zeit wählen zu lassen, werden weiterhin DirektorInnen auf Lebenszeit
vorgesehen und die wenigen in einzelnen Bundesländern etablierten echten Mitbestimmungsmöglichkeiten der LehrerInnen bei der Schulleitungsauswahl sollen einem einheitlichen (wieder einmal
angeblich objektiven) System geopfert werden. Ich kann nur meinen Standardsatz wiederholen: Die Wahlberechtigten jeder Gemeinde dürfen alle paar Jahre ihre BürgermeisterInnen wählen, aber der
Staat traut den LehrerInnen weiterhin nicht zu festzustellen, wer die geeignetsten Personen für die Schulleitung sind. Aber er traut den DirektorInnen zu, dies unabwählbar auf Lebenszeit zu sein
und auch noch selbst die LehrerInnen auszusuchen. Haha. Hire and fire wird das Schulklima verbessern, odrrr?
Wie ich schon nach Bekanntwerden dieses Schulautonomiepakets und BM Hammerschmids euphorischem ZIB-Auftritt gesagt habe: „Für uns von der ÖLI-UG, die wir überzeugt sind, dass es auf Zeit gewählte
Schulleitungsteams braucht und keine SchulkaiserInnen, um gute Schulen zu haben, wirft somit die Ministerin den Fehdehandschuh“.
10.11.2016
Der Staat finanziert die öffentlichen Schulen und subventioniert Privatschulen. Vom Subventionskuchen bekommen die konfessionellen Privatschulen pro Schüler/in deutlich mehr ab als die sogenannten Freien Schulen (u.a. Waldorf-und Montessorischulen). "Es ist absurd", sagt Edgar Hernegger, Elternsprecher des Waldorfbunds Österreich dem derStandard.at. "Eine kleine Tiroler Schule mit nichtkonfessioneller Trägerschaft konnte von den Eltern nicht mehr finanziert werden. Der Trägerverein gab sich kurzerhand in die Obhut der evangelischen Kirche, und schon war das Überleben der Schule gesichert. Die Lehrerschaft blieb unverändert, auch die Schüler sind geblieben. Der einzige Unterschied ist, dass die Personalkosten nun zu 100 Prozent vom Bund getragen werden." Wegen des Konkordats werden die konfessionellen Privatschulen (z.B. das Sacré Coeur) üppig subventioniert. Eine finanzielle und rechtliche Gleichstellung klagen nun die Freien Schulen beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ein. Die Differenz der Subvention pro Schüler und Jahr ist beachtlich. Freie Schulen im Pflichtschulbereich erhalten ca. 750 Euro, konfessionelle Volksschulen im Durchschnitt 7.300 Euro.
So verständlich der Ärger über die ungerechte Geldverteilung des Staates an die Privatschulen auch ist, muss aber auch die Frage erlaubt sein, ob eine Subventionierung von Privatschulen, egal ob konfessionell oder alternativ, überhaupt gerechtfertigt ist? Wäre das Geld in den öffentlichen Schulen nicht besser investiert? Sozial gerechter allemal.
„Der Staat sollte die Angelegenheiten der Privatschulen aber gleich ganz radikal neu regeln -und allen Privatschulen die finanziellen Mittel streichen“, meint dazu Florian Klenk im FALTER & MEINUNG (FALTER 45/16 vom 09.11.2016). „Denn es gibt ein staatliches Schulsystem, an dem es an allen Ecken und Enden mangelt und aus dem sich deshalb die Wohlhabenden verabschieden. Lehrer sind dort überlastet, Migranten werden nicht ausreichend betreut. Die Schulgebäude stammen zum Teil noch aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Wer den nationalen Bildungsbericht liest, der muss erkennen, dass nicht die Schulen der Wohlhabenden, sondern der Ärmeren Geld brauchen.
Dass Eltern ihre Kinder in private Schulen stecken, soll man ihnen nicht verübeln. Aber dass der Staat das auch noch fördert, ist durch nichts zu rechtfertigen. Staatliche Bildung muss
erstklassig werden. Dafür braucht es jeden Cent.“
09.11.2016
BM Sonja Hammerschmid auf ihrer FB-Seite zum Sieg von Donald
Trump:
„Dass in einer rund 200 Jahre alten Demokratie ein Mann Präsident wird, dessen Wahlkampf auf Sexismus, Rassismus und Verachtung demokratischer Werte beruht, erschüttert mich zutiefst und macht
mich sprachlos. Der Sieg von Donald Trump führt uns sehr deutlich vor Augen, was passiert, wenn Menschen wütend sind - wütend auf ihr politisches System und seine VerteterInnen, von denen sie
sich nicht verstanden fühlen. Der Erfolg des Populisten Trump sollte uns hier in Österreich eine Warnung, aber vor allem ein Auftrag sein, mit vollem Einsatz für die Menschen zu arbeiten, den
ÖsterreicherInnen zu dienen und für alle Probleme, die wir angehen müssen, an echten Lösungen zu arbeiten.“
Klare Worte, wie wir sie viel zu selten in der österreichischen Politik hören. Und dass sie von der für die Bildung zuständigen Ministerin kommen, freut uns ganz besonders.
09.11.2016
Außerdem: Ein Klick auf den ÖLI-UG Button öffnet direkt die Homepage auf deinem Smartphone.
Du findest das APP im Play-Store unter dem Suchbegriff „ÖLI“ oder direkt über diesen Link.
Es gibt keine globale Elite, die im Hintergrund die Fäden zieht, stellt der Soziologe Michael Hartmann in einem Interview mit Simon Moser im derStandard.at fest. Nationalstaaten haben auch in einer globalisierten
Welt mehr Souveränität als gemeinhin unterstellt, fasst er eine Erkenntnis aus seinem neuen Buch "Die globale Wirtschaftselite – eine Legende" zusammen. Auch das Problem des „flüchtenden
Kapitals“ ist mit einer entsprechenden Steuerpolitik, zum Beispiel wie in der USA, einfach lösbar. Denn Unternehmenslenker und Reiche hätten nur so viel Macht, wie die Gesellschaft ihnen
zugesteht.
Keine Freiwilligkeit, Fairnessabkommen unwirksam
Die Hoffnung darauf, dass sich Eliten und Konzerne freiwillig oder durch Fairnessabkommen den Bedürfnissen der Gesellschaft unterordnen, ist für den Eliteforscher absolut unbegründet. Zum
Beispiel kämen mehr Frauen und soziale Aufsteiger nicht durch einen freiwilligen Wandel von Unternehmenskultur in Toppositionen, sondern nur durch Quotenregelungen.
Politik ohne Regelkompetenz puscht Populisten
Die Politik ist anerkannt und glaubwürdig, wenn sie imstande und willens ist, auf staatlicher Ebene zu regeln und zu lenken. Tut sie das nicht, entsteht unausweichlich der Verdacht, dass
Wirtschaftslenker viel, viel zu viel Macht hätten. In diesem Dilemma stecken vor allem die Europäer seit den 1990ìger Jahren. Wenn Spitzenpolitiker mantraartig verkünden, dass Steuersenkungen
alternativlos sind, weil die Wirtschaft so stark und das Kapital so mobil ist und die Politik dagegen nichts tun kann, ist das eine Bankrotterklärung der Politik. Auf der anderen Seite weisen
die Unternehmen immer höhere Gewinne aus, die Reichen werden reicher. Denn die Politiker, die die ganze Zeit erklärt haben, sie könnten nichts ändern, die werden auch nichts ändern, ist die
verständliche Haltung von vielen. Entsprechend auch die Wahlergebnisse.
Staatsbügerschafts- und Exitsteuer
Dagegen kann man laut Hartmann mehr machen, als man gemeinhin denkt. Weil die Eliten und auch die Unternehmen im Kern national sind, kann man den Drohungen, sie würden einfach weggehen, viel
gelassener gegenüberstehen. Länder wie Deutschland können es machen wie die USA. Von über 300 US-Milliardären unter den 1.000 reichsten Menschen der Welt leben ganze drei im Ausland, von 67
Deutschen aber 19, davon 14 in der Schweiz. Die US-Behörden sagen, es ist uns egal, wo jemand lebt. Solange er unsere Staatsbürgerschaft hat, zahlt er unsere Steuern. Und wenn er in der Schweiz
weniger zahlt, zahlt er den Differenzbetrag bei uns nach. Und wenn er dann die Staatsbürgerschaft abgibt, muss er eine Exitsteuer zahlen von mehr als 20 Prozent auf sein gesamtes Vermögen. Das
verringert den Reiz, ins Ausland zu ziehen, natürlich deutlich. Genauso könnte man Unternehmen stärker besteuern. Viele Probleme wie die Unterfinanzierung öffentlicher Aufgaben würden entschärft.
Dafür braucht man einfach Geld, und das ist am ehesten bei dem Teil der Bevölkerung zu holen, der seinen Anteil am gesamten Reichtum in den letzten 20 Jahren erheblich erhöht hat.
Anlässlich des Erscheinens seines neuen Buches "Die globale Wirtschaftselite – eine Legende" diskutiert er am 9. November um 19 Uhr an der Universität Salzburg (Kleine Bibliotheksaula) mit
Ö1-Redakteurin Renata Schmidtkunz und STANDARD-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid
09.11.2016
OECD-General Ángel Gurría lobt und kritisiert die Reformbemühungen der Österreicher im Bildungssystem. Gerade in den letzten Monaten seien die Reformen "great", also großartig. Besonders die geplante Investition von 750 Millionen Euro für den Ausbau der Ganztagsschulen, lobt er: "Weil die Mütter und Väter dieses Landes den ganzen Tag lang arbeiten, Vollzeit. Wenn ein Land nicht das entsprechende Angebot hat, wie ganztägige Kindergärten oder Schulen, dann hat man ein Problem." (Bernhard Gaul im kurier.at).
Österreich muss die Ressourcen im Bildungsbereich besser nützen
Aber er spart auch nicht mit Kritik: "Österreich muss die Ressourcen im Bildungsbereich besser nützen", schneidet Gurría ein altbekanntes Problem in der österreichischen Bildungspolitik an.
“Dafür müssen die politische Steuerung und die Finanzierung in einer Hand sein und die Teilung zwischen Bundes- und Landesschulen beendet werden." Die ÖLI-UG und weitere Experten fordern dies
seit vielen Jahren. "Bei unterschiedlichen Systemen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten kriegt man am Ende zwangsläufig ein fragmentiertes System heraus", das nicht mehr imstande sei, effizient
zu funktionieren, führt Gurría weiter aus. BM Hammerschmid und ihre Vorgängerinnen, Heinisch-Hosek und Schmied, beide SPÖ, sind beim Versuch einer Vereinheitlichung der Zuständigkeit für Schulen
bisher immer gescheitert.
Das Problem: Landesverwaltungen Macht und Einfluss nicht verlieren
Es wäre gut, wenn das in Österreich geändert würde: "Es gibt ja einen Grund, warum das bisher nicht angegangen wurde. Weil die Landesverwaltungen nicht Macht und Einfluss verlieren wollen."
Die FCG in der GÖD ist natürlich nicht erfreut über die klaren Aussagen des OECD-Generals Ángel Gurría. Trifft seine Kritik vor allem ihr Verhalten und das ihrer Mutterpartei der ÖVP. Denn nur
durch die sture, unsachliche und nur der Machterhaltung dienende Blockadehaltung der schwarzen Länder, der Bundes-ÖVP und der schwarzen FCG in der GÖD wurde eine Vereinheitlichung der
Zuständigkeit bisher verhindert.
FCG reagiert erwartungsgemäß übertrieben auf die Kritik
Dementsprechend auch das Ergebnis des Rieglerreflexes* zu einem Bericht im Kurier über den Österreichbesuchs Ángel Gurría - Gerhard Riegler (FCG) ist Vorsitzender des Zentralausschusses der AHS:
„Viel peinlicher als diese Inszenierung geht‘s kaum: José Ángel Gurría, Generalsekretär der OECD, wird als Weiser nach Österreich eingeflogen, um Hammerschmid, Kapsch & Co zu loben,“ poltert
er im FB. Aber natürlich kein Wort darüber, dass der OECD Generalsekretärs neben dem Lob auch fundierte Kritik vorgebracht hat.
Dazu ein passender, bisher einziger Kommentar zu seinem FB-Post: „Was soll das? Er kritisiert vieles.“
* Rieglerreflex ist die Steigerung von „FCG-Reflex“, der wiederum eine Steigerung des „ÖVP-Reflexes“ ist, der immer bei den Themen Gesamtschule und
Bundeszuständikeit für Schulen auftritt.
08.11.2016
Eine kurze Übersicht von ZeitCampus
(von Marisa Schulz) über die gängigsten Kreativitätsmethoden. Denn heute sollte doch jeder und jederzeit kreativ sein. Nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der Freizeit. Aber niemand kann
täglich kreativ sein, ist der Titel eines passenden Artikels von Christopher Schwarz und Dieter Schnaas (DieZeit) zu diesem Thema.
Aber jetzt zurück zu den vier Methoden, mit denen es leichter fallen sollte, kreativ zu sein. Und eine, die zwar alle anwenden – die aber leider völlig nutzlos ist, meint Marisa Schulz.
1. Ziele setzen: Klare Ziele zu formulieren soll die Kreativität in die richtige Richtung lenken und deshalb sehr hilfreich sein. Vor allem, wenn sie die SMART-Formel
erfüllen.
2. Die Mind-Map: Das alte Mind-Map, immer (noch) eine Bank für die Kreativitätssteigerung.
3. Disney-Methode: Walt Disney teilte jedem in seinem Kreativitätsteam eine Rolle zu. Träumer, Realist oder Kritiker. Argumentiert wurde dann ausschließlich aus der zugeteilten
Rolle heraus.
4. Negativ denken: Überlege dir das Worst-Case-Szenario. Dann weißt du, was unbedingt getan werden muss. Logisch!
5. Niemals brainstormen! Brainstorming ist Bullshit: Gemeinsam kreativ sein geht einfach nicht, sagen die Wissenschaftler heute.
07.11.2016
Ein Fall, wie aus dem Lehrbuch des Rechtspopulismus
Laut M HEUTE.AT soll eine Lehrerin in einer Handelsakademie in Niederösterreich von der Wahl Norbert Hofers zum Bundespräsidenten abgeraten haben. Eine Schülerin erzählt es ihren Eltern, die sich an einen FP-Nationalrat wenden. Wie aus dem Lehrbuch des Rechtspopulismus, Kapitel „Opferrolle“, wird der „Vorfall“ von der FP für ihre „Zwecke“ ausgeschlachtet: Wir sind das Opfer des Systems. Was folgt sind immer Angriffe auf eine Person, eine Personengruppe, ein System oder die Menschen, die dieses System verkörpern.
Praxisbeispiel Rechtspopulismus:
1: Opferrolle – Wir, das Opfer des Systems: Die bösen, meist linken Pädagog/innen, die ihre Schüler/innen einer politischen „Gehirnwäsche“ (M HEUTE.AT) unterziehen, „Selbstgeisselungen vermitteln“ (FB HC Strache – Faksimile/Bild) und alle niedermachen, „die selbstbewusste, aber nicht überhebliche Heimatliebe haben …. wie unartige Schüler in die Ecke“ (FB Faksimile/Bild) stellen. Nicht wir sind die Hetzer, sondern wir sind die Opfer der linken Hetze.
2: Angriff – Drohen – Angst erzeugen: „Leider verwechseln manche Lehrer politische Bildung mit Indoktrinationsgelegenheit. So etwas ist nicht zu akzeptieren, so etwas schreit nach Konsequenzen!“ (FB Faksimile/Bild) Der FP Nationalrat, „der prompt Aufklärung fordert“ und "die zuständige Landesschulinspektorin fährt am Freitag nach Hollabrunn und wird den Fall genau untersuchen. Stimmt die Äußerung, gibt es Konsequenzen." (M HEUTE.AT)
3. Hetze: Aufruf an Schüler/innen und Eltern: „Bitte meldet euch bei mir, wenn ihr auch etwas vorzubringen habt!“ (FB Faksimile/Bild).
Die Demagogie der FPÖ ist eine Sache. Das gehört zum Standardrepertoir ihrer politischen Agitation. Ein unerträglicher Rechtspopulismus eben.
Reaktion des Landesschulrates ist besorgniserregend
Aber die Reaktion der Dienstbehörde, bei Angriffen der FP sofort servil und unbedacht zu handeln, muss uns Sorgen machen. Den Lehrer/innen über die Medien mitzuteilen, wenn die „Äußerung stimmt, gibt es Konsequenzen", ist entweder die Folge eines Angstreflexes oder eine bewusst gesetzte Einschüchterungsmaßnahme. Beides ist absolut unakzeptabel, stellt die ÖLI-UG klar.
Dorothea Schumacher, Mandatarin der ÖLI-UG fordert deshalb: „Die freie Meinungsäußerung muss auch für LehrerInnen gelten. Falls es gegen diese Lehrerin "Konsequenzen" gibt, hoffe ich auf Solidarität. Das ist wirklich der Anfang vom Ende der Demokratie. Ein wirklich demokratischer Staat muss auch politische LehrerInnen aushalten, das Spektrum ist breit genug. Ich glaub nicht, dass sich die politisch anders Denkenden so zurückhalten und deshalb fordern wir auch nicht gleich Konsequenzen."
Sie wollen, dass wir uns fürchten
Gerade die Reaktion des Landesschulrates zeigt, wie wichtig es ist, sich gegen die Einschüchterungen und Drohungen der Rechtspopulisten zu wehren, meint Gerhard Pušnik (ÖLI-UG) in einer Aussendung: „Sie wollen, dass wir uns vor ihnen fürchten.
Angst haben soll:
Jeder, der eine Kippa trägt und sich auf der Straße sehen lässt.
Jeder, der eine andere als weiße Hautfarbe hat.
Jeder, der keinen deutschen oder österreichischen Pass hat.
Jeder, der sich kritisch über FPÖ, Strache, Hofer, Pegida, AfD äußert.
Jeder, der im Unterricht zu seiner persönlichen und politischen Überzeugung offen steht.
Jeder, der behauptet, „völkisch“ sei ein Nazi-Wort.
Jeder, der sich weigert, im Bierzelt mit zu grölen.
Deshalb weisen wir den Aufruf zur Denunziation mit aller Entschiedenheit zurück!“
06.11.2016
SteiLeZeit - Steirische Lehrer- und Lehrerinnenzeitung von Pull-UG und Steli-UG
In dieser Ausgabe:
06.11.2016
Durch das Schulrechtsänderungsgesetz 2016 wurde die Möglichkeit zur Bestellung von Lehrbeauftragten auf den gesamten Bereich der BMHS ausgeweitet. Lehrbeauftragte können speziell im Bereich der
Fachtheorie und der Fachpraxis eingesetzt werden. Dabei sind vor allem Spezialist/innen gefragt die kurzfristig und auch unterjährig für einen aktuellen Unterrichtsbetrieb eingesetzt werden
können. Im entsprechenden Erlassentwurf wird auch festgestellt, dass als Lehrbeauftragte Lehrpersonen der betreffenden oder anderen Schulen nicht in Betracht kommen. Um das unterlaufen des
Dienstrechtes zu verhindern, dürfen Lehrbeauftragte nicht für auf Dauer zu unterrichtende Stunden eingesetzt werden. Lehrbeauftragte sollen nur zur Abdeckung von sich kurzfristig ergebenden
unterrichtlichen Erfordernissen oder nur für einen Teil des Unterrichtsjahres anfallende Aufgaben eingesetzt werden.
Kein Dienstverhältnis, kein Dienstvertrag …
Einem Lehrauftragsverhältnis liegt kein Dienstverhältnis bzw. kein Dienstvertrag zugrunde. Die Abgeltung der Lehrveranstaltungsstunden betrifft nur die tatsächlich vorgesehenen und gehaltenen
Stunden. Für Lehrbeauftragte gibt es weder eine Entgeltfortzahlung während der Weihnachts-, Semester- und Osterferien noch im Krankheitsfall und kein anteiliges einteiliges 13. oder 14.
Monatsentgelt noch die Verpflichtung zur Leistung von Beiträgen zur Mitarbeitervorsorge. Mangels des Bestehens eines Dienstverhältnisses haben Lehrbeauftragte auch keinen Anspruch auf
Reisegebühren. Das Lehrbeauftragtenverhältnis endet mit der Erbringung der übertragenen Stunden, eine Kündigung des Lehrbeauftragtenverhältnisses ist nicht vorgesehen. Ebenso wenig gelten für
Lehrbeauftragte Anstellungserfordernisse.
Fixer Stundensatz ...
Die Abgeltung richtet sich nach der Art der unterrichteten Stunden. So „verdienen“ laut Lehrbeauftragtengesetz im Schuljahr 2016/17 Lehrbeauftragte für den fachpraktischen Bereich € 39,10 und für
den fachtheoretischen Bereich € 56,90 je Stunde. Die Lehrverpflichtungsgruppe des unterrichteten Gegenstandes spielt dabei keine Rolle.
Pflichten laut § 2b Abs. 2 Schulunterrichtsgesetz ...
Für die Lehrbeauftragte gelten dieselben im SchUG beschriebenen schulrechtlichen Pflichten wie für Lehrer/inenn. Zum Beispiel eigenständige und verantwortliche Unterrichts- und Erziehungsarbeit,
sorgfältig Unterrichtsvorbereitung, Beaufsichtigung der Schüler/innen, Prüfen und Leistungsbeurteilung.
Keine zusätzlichen dienstrechtlichen Verpflichtungen ...
Lehrbeauftragte haben keine zusätzlichen dienstrechtlichen Verpflichtungen entsprechend dem Beamtendienstrechtsgesetz und Vertragsbedienstetengesetz. Deshalb müssen Lehrbeauftragte zum Beispiel nicht Supplieren und keine Spezialfunktionen übernehmen. Auch zur Teilnahme an Schulveranstaltungen oder zum Besuch von Fortbildungsveranstaltungen sind sie nicht verpflichtet.
Kein Schutz durch die Personalvertretung?
Lehrbeauftragte fallen nicht in den Anwendungsbereich des Bundes-Personal-vertretungsgesetzes. Weil kein Dienstverhältnis begründet wird, bestehe auch keine Mitteilungspflicht gegenüber dem
Dienststellenausschuss bei einer Bestellung von Lehrbeauftragten, meint der Gesetzgeber., weil kein Dienstverhältnis begründet wird, gilt auch die ansonsten gegenüber dem Dienststellenausschuss
bestehende
Aber durch die beabsichtigte Vergabe der Lehrbeauftragtenstunden in der Lehrfächerverteilung muss mit dem Dienststellenausschuss das Einvernehmen hergestellt werden.
05.11.2016
Der Informatikunterricht in der Pflichtschule - Ziele, Aufträge, Durchführung und Probleme - ein pädagogisches Niemandsland – ein administratives Durcheinander – wohin führt der
Weg?
Gastkommentar von Christian Graf
In der Pflichtschule wird der Gegenstand Informatik nicht als Pflichtgegenstand geführt. Haben Schüler keinen außerschulischen Zugang zu diesem Thema, bringen sie kein, beziehungsweise nur ein
sehr oberflächliches Computerwissen für die weitere Schul- oder Berufslaufbahn mit.
Wir wollen und sollen unsere Kinder nicht zu Computerfreaks ausbilden, aber eine informationstechnische Grundbildung wäre wünschenswert.
Für Schulen ist es aber sehr schwierig, im Zuge der Schulautonomie Pflichtstunden einzuführen, denn die Ressourcen sind knapp und gehen auf Kosten anderer ebenso wertvoller Stunden. Außerdem kann
ein Lehrplan für Informatikunterricht in dieser Thematik, die einem so raschen Fortschritt unterworfen ist, nur hinterherinken. So entscheidet jeder Lehrer selbst über die
Unterrichtsinhalte.
Auch für die Betreuung von IT-Infrastruktur an Schulen gibt es keine einheitlichen Regelungen. In niederösterreichischen Pflichtschulen müssen sich die Lehrer die Administratorstunden mit dem
Direktor aushandeln. Um Lehrer aus allen Bundesländern und Schultypen auf eine Plattform zu bringen, habe ich das Internetforum www.informatiklehrer.at ins Leben gerufen. Ziel der Gemeinschaft sind ein Gedanken- und Informationsaustausch, eine Erleichterung des Unterrichts und gegenseitige
Hilfestellung. Wenn wir dadurch auch auf Politiker und Entscheidungsträger in dieser Thematik etwas Einfluss nehmen können, haben wir einen wertvollen Beitrag zur österreichischen
Bildungslandschaft geliefert.
04.11.2016
Schulungen: Transparenz, Mitbestimmung u. Solidarität als Basis guten Schulklimas
Do, 10.11. (fuer juengere), und Fr. 11.11. (fuer aeltere), jeweils 17-21 h in Dornbirn, Vlbg.
Infos/Anmeldung dazu siehe vlikraft.at/vli-news/pv-akademie
Fr, 18.11., in St.Pölten, und Fr, 25.11., in Wels, jeweils 17-21 h:
Wir laden alle herzlich ein, die sich das notwendige Basiswissen (PVG, oder auch Dienst-/Besoldungs-/Pensionsrecht) aneignen wollen. Bitte bis 13.11. an a@oeli-ug.at oder 0680 2124358 anmelden - mit Angabe von Name, Schule, Seminarort/-datum, Inhaltswunsch.
Die Teilnahme an den Schulungen ist mit keiner Mitgliedschaft und keinen Kosten verbunden. Die ÖLI kommt für das Seminar, aber nicht für die Reisekosten auf.
Bedarf für weitere Termine an anderen Orten? Kein Problem. Schulungswunsch einfach bei der ÖLI melden:
Über die Homepage oder direkt bei Josef Gary Fuchsbauer, OeLI-UG-Bundeskoordinator, Tel: 0680 2124358
03.11.2016
Unterricht, Schulautonomie, politische Bildungsideologie und Ressourcen sind die Themenführer in der Bildungsdiskussion, in der die Rolle des Gebäudes, in der das Schulleben viele Stunden am Tag
stattfindet, wahrscheinlich unterschätzt wird. Die Architektur, das räumliche Umfeld kann Lernen fördern oder behindern. Deshalb fragt orf.at, wie könnte das perfekte Schulgebäude aussehen? Das zeigt der japanische Architekt Takaharu Tezuka, Gastprofessor an der TU
Wien.
"Architektur kann die Welt verändern", sagt Takaharu Tezuka. Und wo könnte das besser funktionieren als im Kindergarten und in der Schule?
02.11.2016
Sybille Pirklbauer & Adi Buxbaum in blog.arbeit-wirtschaft.at überprüften die Ergebnisse der Arbeiterkammer-Modellrechnung über die Auswirkungen von Investitionen in die Elementarpädagogik.
Die vor drei Jahren und auf drei Jahre angelegte AK-Modellrechnung ergab nämlich, dass eine Investition von Jährlich 100 Mio. Euro in mehr und bessere Kinderbetreuung und Elementarbildung Tausende neue Arbeitsplätze schafft und sich mittelfristig selbst finanziert. Pirklbauer und Buxbaum machten einen Realitätscheck. Sie verglichen die realen Investitionen und Entwicklungen in der Kinderbetreuung in den letzten drei Jahren mit den Modellergebnissen.
Das Ergebnis: die Rechnung geht auf!
Der Vergleich der Modellwerte mit den realen Werten (>> siehe Grafik) zeigt, die Verbesserungen der Öffnungszeiten, die Personalentwicklung und die Steigerung der Beschäftigung bei den
erwerbstätigen Müttern sind annähernd ident.
Erwähnenswert ist, dass zwar sehr viel mehr neue Plätze geschaffen wurden als im Modell vorausberechnet, dafür wurde aber der im Modell angestrebte höhere Personalschlüssel bei weitem nicht
erreicht. Ein großer Wermutstropfen in dem sonst erfreulichen Ergebnis.
Es wurde zwar weniger Geld investiert als das Modell vorgesehen hätte, aber die Größenordnung der Beschäftigungseffekte wurde ziemlich punktgenau abgeschätzt. Damit dürften auch die im Modell
geschätzten Rückflüsse tendenziell richtig sein. Ein guter Grund, die Investitionen des Bundes in die elementare Bildung über 2017 hinaus zu verlängern, fassen Pirklbauer und Buxbaum das Ergebnis der Vergleichsstudie zusammen und weisen auf
die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung der laufenden Kosten hin, damit die Gemeinden nicht an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Auch hier gibt es konkrete Modelle zu Umsetzung.
Gemeinden sollen künftig konkrete Zuschüsse erhalten, für jedes Kind, das eine elementare Bildungseinrichtung besucht. Diese Zuschüsse sollen nach Alter des Kindes, den Öffnungszeiten der
Einrichtungen und sozialen Kriterien gestaffelt sein. Damit würde sichergestellt, dass die positiven Effekte der elementaren Bildung auf allen Ebenen dauerhaft sind.
01.11.2016
Der Gesetzgeber möchte die Besoldungsreform so "korrigieren", dass sich nichts ändert, obwohl es der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) fordert.
Wie berichtet („Beamtengehälter: „Bundesbesoldungsreform 2015“ ein Murks.“ – 06.10.2016), wurde auch die am 12. Februar 2015 in
Kraft getretene „Bundesbesoldungsreform 2015“, die das vom EUGH als altersdiskriminierend verurteilte bisherige Beamtengehaltssystem reparieren hätte sollen, jetzt auch vom Verwaltungsgerichtshof
gekippt. Das Problem: Die in der „Bundesbesoldungsreform 2015“ vorgesehene Unzulässigkeit der Überprüfbarkeit des Vorrückungsstichtages nach Altrecht und damit der Richtigkeit des
Überleitungsbetrages verstößt nach Auffassung des VwGH gegen Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention (Recht auf ein faires Verfahren) sowie Artikel 47 der Charta der Grundrechte der
Europäischen Union (Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf).
Der Gesetzesentwurf für die Reform der Reform ist auf der Parlamentshomepage:
Gary Fuchsbauer (ÖLI-UG) hat den Gesetzesentwurf analysiert und nennt ihn schlichtweg „eine Frechheit“. Denn bereits im ersten Absatz wird klar, dass der Gesetzgeber den Spruch des
Hoechstgerichtes nicht umsetzen will. Denn es soll wieder nicht möglich sein, Berechnungs- oder andere Fehler, die bei der Einstufung vor dem 12.2.2015 gemacht wurden, korrigieren zu lassen.
Praktisch sollen nur Tippfehlerkorrekturen erlaubt sein.
Dazu Gary Fuchsbauer: „Ohne ins Detail zu gehen. Es ist ohne Wenn und Aber abzulehnen, dass Gesetze so geändert werden, dass den BürgerInnen ab einem willkürlichen Datum nicht mehr erlaubt ist,
gegen Fehler von Behörden, die davor gemacht wurden, vorzugehen. Genau das hat doch der Gerichtshof in seinem Urteil kritisiert, das der Grund für diese Neuformulierungen ist.“ Also auch der neue
Gesetzesentwurf verstößt weiterhin gegen das Recht auf ein faires Verfahren und das Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf.
„Wir können diese Vorgangsweise des Gesetzgebers bei der Besoldungsreform-Reform einfach nicht akzeptieren“, stellt Fuchsbauer klar und rät allen, „denen diese Trickserei zum Schaden der
Bürger/innen auch unerträglich ist, dies den ParlamentarierInnen per Mail oder über die sozialen Netzwerke mitzuteilen“.
>>> Detaillierte Analyse der Gesetzesvorlage von Gary Fuchsbauer
01.11.2016