News Archiv 2016 Mai
Laut kurier.at (Ute Brühl und Bernhard Gaul) will die Neo-Bildungsministerin zukünftig
die Bildungspolitik vermehrt auf Basis von Expertenwissen gestalten. "Meine Politik soll faktenbasiert sein“, sagt Hammerschmid den Wissenschaftler/innen bei einer Tagung der Österreichischen
Forschungsgemeinschaft (ÖFG). Also Bildungsreformen, die auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen beruhen. Diese Erkenntnisse erhofft sich die Bildungsministerin nicht nur von
Wissenschaftler/innen, sondern auch von Lehrer/innen: "Begeisterte Pädagogen sind die Experten, die wir brauchen".
Mehr Verantwortung will Hammerschmid an die Schulen übertragen. Eine baldige Reform mit echten schulautonomen Elementen soll dies in die Wege leiten. Beispiele für funktionierende Autonomie in
Bildungssystemen sieht sie bei den Universitäten: "Die hat für alle Vorteile gebracht: für die Lehrenden genauso wie für die Studierenden."
31.05.2016
Wie die APA berichtet, wird das Bildungsministerium die gesamten Ergebnisse der heurigen Zentralmatura erst Ende Juni veröffentlichen. Die Begründung dafür gab die neuen Bildungsministerin Sonja Hammerschmid im DerStandard: "Wir wollen nichts geheim halten, sondern sicherstellen, dass valide Daten über die Zentralmatura veröffentlicht werden, über die man dann diskutieren kann. Vorrangiges Ziel ist, dass die Leute in Ruhe arbeiten und die Matura, dazu gehören auch die Kompensationsprüfungen, ablegen können." Die Kompensationsprüfungen finden am 6. und 7. Juni statt.
Wie berichtet, sorgte schon kurze Zeit nach der schriftlichen Matura ein Erlass Heinisch-Hoseks für Aufregung. Den Schulen und Schulbehörden wurde die Veröffentlichung der Maturaergebnisse untersagte. Prominentester Hauptkritiker des "Ministerieller Schweigekurses" war der oberösterreichische Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer. Ihn störte an dieser „Geheimniskrämerei“, dass den Maturant/innen wichtige Vorbereitungszeit verlorengehe, wenn diese nicht sofort informiert werden können, ob sie positiv sind oder sich auf eine Kompensationsprüfung vorbereiten müssen.
Ministerin Hammerschmied weist diese Kritik zurück, denn die Maturant/innen würden wie bisher sofort informiert, wenn eine Kompensationsprüfung nötig sei. Nur für die Information der
Öffentlichkeit benötige man mehr Zeit als in den vergangenen Jahren, weil die Ergebnisse aller Schulen erstmals nicht nur gesammelt und intern, sondern auch extern von der Statistik Austria
geprüft werden.
30.05.2016
Pisa-Test und Zentralmatura als Kreativitätskiller - kultur.montag heute 22:30 Uhr
Haus-Aufgabe: Österreichs Schüler unter Leistungsdruck – TV-Beitrag
von Julia Fellerer um 22:55 Uhr:
Werken, also die handwerklichen Fächer in den sind heute coole und von den Kindern geschätzte Gegenstände, in denen sie ganz nebenbei Schlüsselkompetenzen für die Schule und das Leben
erfahren.
Laut ORF-Redaktion „kultur.montag“ soll es einen Gesetzesentwurf geben, hinter dem Universitäten und Lehrer ein schleichendes Abschaffen des Werkens sehen. Und auch andere kreative
Unterrichtsgegenstände haben es in Österreich - sehen wir von Musik und bildnerischer Erziehung ab - nicht gerade leicht.
Der kultur.montag hat sich umgesehen, was kreative Fächer leisten können.
Wiederholung am 31.05.2016, 01:35
30.05.2016
Ein Beitrag zur geforderten Anpassung der Arbeitszeit für Lehrer/innen.(siehe Beitrag 27.05.16)
Mehrere Unternehmen in Schweden haben die Arbeitszeit gekürzt und zeigen, dass weniger Stunden nicht etwa weniger Gewinn bedeuten – sondern genau das Gegenteil.
Dass mehr als 60 Stunden Arbeit pro Woche große gesundheitliche Risiken mit sich bringt, ist nichts Neues. Das ist wissenschaftlich eindeutig nachweisbar und haben wir in der
Betriebswirtschaftslehre schon vor 30 Jahren gelehrt. Manche Experten aus der Wirtschaft und der Medizin fordern deshalb sogar eine 25-Stunden-Woche.
Aber bisher wurde eine Reduzierung der Arbeitszeit von der Wirtschaftslobby erfolgreich verhindert.
Carolin Ludwig und Chris Weller auf businessinsider.de:
„Aber wo sind die Arbeitgeber schon bereit, die Arbeitszeiten ihrer Angestellten so weit zu reduzieren? In Schweden. Genauer gesagt in Göteborg. Dort experimentieren einige Unternehmen
bereits seit mehreren Monaten mit dem Sechs-Stunden-Arbeitstag. Die Angestellten in einem Pflegeheim, einem Krankenhaus, einer Fabrik und einem Tech-Startup arbeiten in der schwedischen Stadt nur
noch 30 Stunden statt 40 Stunden pro Woche — mit großartigen Resultaten.“
Denn nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Gewinne und die Produktivität sind deutlich gestiegen.
Es gibt aber auch Beispiele, die schon vor einigen Jahren die Arbeitszeit deutlich gesenkt haben. Laut businessinsider.de hat das Toyota-Werk in Göteborg ein ähnliches Modell schon vor 13
Jahren umgesetzt und auch beim örtlichen Internet-Startup Brath arbeiten die Angestellten seit 2013 nur noch 30 Stunden pro Woche. Bei beiden Firmen sind dadurch sowohl die Produktivität der
Mitarbeiter als auch der Gewinn gestiegen.
Der Grund für die positiven Ergebnisse: Menschen können durchschnittlich nur vier bis fünf Stunden konzentriert und produktiv arbeiten. Danach steigt die täglich geleistete Arbeit meist nicht
mehr oder geht sogar zurück.
In Österreich wird sogar in regelmäßigen Abständen eine Erhöhung der Arbeitszeit von Lehrer/innen eingefordert. Obwohl eine groß angelegte Studie beweist, dass im Durchschnitt die zeitliche Belastung der Lehrer/innen höher ist als für Angestellte.
Weitere interessante Beiträge dazu:
Forscher: Mehr als 25 Stunden Arbeit in der Woche sind schlecht fürs
Gehirn
So
wirkt sich eine 60-Stunden-Woche auf eure Arbeit aus
29.05.2016
derstandard.at: Die Kosten pro Volksschüler unterscheiden sich zwischen den Bundesländern um fast
20 Prozent
Die Autoren des Nationalen Bildungsberichts 2015 sprechen sich eine einheitliche Bundesverwaltung der Schulen aus. Verantwortlichkeiten sollten stärker an die Schulstandorte und nicht in Richtung
Länder verlagert werden. Das würde auch das Problem der hohen Kostenunterschiede der Volksschulen zwischen den Bundesländern reduzier- en. So sind derzeit die Kosten in Kärnten und der Steiermark
am höchsten, in Wien am niedrigsten (siehe Grafik).
Noch größer sind die Kostenunterschiede in den Haupt- und Neuen. Dagegen sind die Unterschiede in Schulen, für die der Bund zuständig ist, z.B. bei den AHS-Unterstufen, im Vergleich dazu sehr
gering. "Die tendenziell gleichmäßigeren Kosten der in Bundesverwaltung befindlichen Schulen können als Indiz dafür gewertet werden, dass die einheitlichere Verwaltung durch eine
Bundesinstitution, die auch die Ausgaben aufbringen muss, zu größerer Ausgabengerechtigkeit führt", heißt es im Bericht.
Wie die Ausgaben in den Ländern genau verwendet werden, ist für die Forscher eine Art Black Box. Die Vergabe und Verteilung sei extrem intransparent – es lasse sich weder belegen, dass es
einen Mangel an Mitteln gebe noch einen Überfluss. Die Wissenschafter sehen vor allem eine "Bruchlinie zwischen Bund und Ländern in der Finanzierungsregelung, die gegensätzliche Grundinteressen
ergibt: beim Bund möglichst Minimierung, bei den Ländern möglichst Maximierung der Ausgaben. Das logische Resultat ist Informationszurückhaltung durch die Länder mit der Folge, dass die nötigen
Informationen nicht nur dem Bund, sondern auch der Öffentlichkeit vorent-halten werden." Als Option wird daher etwa die Vereinheitlichung der Zuständigkeiten vorgeschlagen, zum Beispiel für die
Sekundarstufe 1 (derzeit: Hauptschule/Neue Mittelschule beim Land, AHS-Unterstufe beim Bund). (APA)
28.05.2016
DiePresse.com titelt: Autonomie macht
die Schülerleistungen nicht automatisch besser. Man muss darauf achten, dass keine Restschulen entstehen. Es brauche mehr Konsequenzen, falls Schulen nicht die erwartete Leistung bringen.
Von Bernadette Bayrhammer
Ein Bericht von der Diskussion am Institut für Bildungswissenschaften.
Ilse Schrittesser (Uni Wien) stellt klar: Schulautonomie verbessert nicht automatisch den Lernerfolg der Schüler/innen. Die parallel zur Autonomie gesetzten Maßnahmen machen den Erfolg aus.
Außerdem besteht die Gefahr, dass eine Kluft zwischen den Schulen entsteht. Deshalb muss man darauf achte, „dass nicht ein paar besonders attraktive Standorte entstehen und Restschulen, die
im Regen stehen gelassen werden“, so Schrittesser.
Schulautonomie erfordere eine Anpassung der Arbeitszeit der Lehrer/innen, meint Schrittesser: „Wenn mehr Entwicklungsarbeit geleistet wird und mehr Entscheidungen vor Ort zu treffen sind,
wird diese neu zu definieren sein.“ Sie fordert eine Jahresarbeitszeit: „Man müsste die Bedingungen so ändern, dass den Lehrern klar wird, dass nicht nur die Unterrichtsstunde ihre
Arbeitszeit ist, sondern auch das Drumherum.“ Lehrer wünschten sich teilweise selbst eine Kernarbeitszeit an der Schule.
Laut diePresse.com will der
Grünen-Bildungssprecher Harald Walser die Autonomie auch als einen Schritt weg vom Obrigkeitsstaat – und gleichzeitig mehr Konsequenzen bis zur Kündigung eines Lehrers oder Schulleiters. „Ein
Leiden unseres Schulsystems ist die Konsequenzlosigkeit aller Überprüfungen“, sagte er. In den Niederlanden etwa würden Schulen alle paar Jahre evaluiert – vom Output bis zur Stimmung. Und diese
Evaluierungen hätten auch Folgen. Dass das mit der Lehrergewerkschaft umgesetzt werden kann, hält er nicht für wahrscheinlich. „Es gibt keine Reform ohne Konflikte. Irgendwann muss man sagen:
,Wir lassen uns nicht auf der Nase herumtanzen.‘“ Ähnlich sieht das Strolz (Neos): „In der institutionellen Verfasstheit dieser Koalition geht das nicht.“ El Habbassi (ÖVP) ist optimistischer:
Wenn man den härteren Umgang mit den wenigen schwarzen Schafen als Weg sehe, das Ansehen der Pädagogen generell zu gewährleisten, gebe es wohl auch Gesprächsbereitschaft.
FB - Kommentar von Erich Pammer dazu: „Ganz einfach, die Mängelverwaltung nach unten schieben.... als noch etwas zum Verteilen da war, hat uns keine/r gefragt, ob wir nicht autonom sein wollen...
27.05.2016
Nationaler Bildungsbericht Österreich 2015, Band
Der Nationale Bildungsbericht Teil 3 (Band 2) ist wie Teil eins (2009) und zwei (2012) in einer Kooperation zwischen dem BIFIE und dem IHS entstanden und „dient als empirische und
wissenschaftliche Grundlage für die bildungspolitische Diskussion und Steuerung des Schulwesens in Österreich. Band 2, "Fokussierte Analysen bildungspolitischer Schwerpunktthemen", enthält
Expertisen führender österreichischer Bildungswissenschaftlerinnen und Bildungswissenschaftler zu zentralen Entwicklungsthemen und Problemfeldern des Schulwesens.“ (Hrsg.)
Zwei Punkte sind in diesem Bericht besonders erwähnenswert:
Die vollständige Abschaffung der Ziffernoten in der Volksschule und
die Forderung der Einführung der Gesamtschule auch in der Sekundarstufe I
"Eine vollständige Abschaffung der Ziffernnoten in der Volksschule könnte zu einer leistungsförderlicheren Beurteilungspraxis beitragen, die jedenfalls das Erreichen der Mindeststandards
garantiert". Hauptproblem ist derzeit die zwingende Notengebung in der vierten Klasse. Sie soll die AHS-Reife festlegen, was in Bezug auf den signifikanten Zusammenhang der Mathematiknoten mit
dem Bildungsstand der Eltern und der Tatsache, dass "die Volksschule zu extrem positiven Beurteilungen tendiert“, zu einer problematischen Skalenverzerrung führt und damit die fragwürdige
Aussagekraft der Noten im Allgemeinen noch verstärkt.
Außerdem führt die Erfüllung der Erwartungen der Eltern durch die Lehrer/innen dazu, „dass die Abschlussnoten kontinuierlich ansteigen und der Zugang zur AHS immer weniger von tatsächlichen
Fähigkeiten und Kompetenzen, sondern stärker von der Beziehungen, der sozialen Durchsetzungsfähigkeit und der Bildungsaspiration der Eltern abhängt", zitiert kurier.at aus dem Bericht.
Die Abschaffung der Ziffernoten reicht aber bei weitem nicht aus. Die Autoren sprechen sich generell gegen seine Selektion der Kinder in AHS und Neue Mittelschule mit zehn Jahren aus: "Eine
Fortführung des Gesamtschulkonzepts in der Sekundarstufe würde die Transition deutlich vereinfachen."
Die Kapitel des Bildungsberichts 2015:
Kapitel 1: Die österreichische Volksschule
Kapitel 2: Leistungsbeurteilung unter Berücksichtigung ihrer formativen Funktion
Kapitel 3: Medienkompetenz fördern – Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter
Kapitel 4: Auf die Mitschüler/innen kommt es an? Schulische Segregation – Effekte der Schul- und Klassenzusammensetzung in der Primarstufe und der Sekundarstufe I
Kapitel 5: Früher Bildungsabbruch – Neue Erkenntnisse zu Ausmaß und Ursachen
Kapitel 6: Schulleitung im Wandel: Anforderungen an eine ergebnisorientierte Führungskultur
Kapitel 7: Schulautonomie oder die Verteilung von Entscheidungsrechten und Verantwortung im Schulsystem
Kapitel 8: Ein pragmatischer Zugang zu einer Policy-Analyse: Bildungsfinanzierung als Governance-Problem in Österreich
Kapitel 9: Zusammenfassung der Herausgeberinnen und Herausgeber
26.05.2016
Als eines der wichtigsten Ziele ihrer Arbeit bezeichnete die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid die Gestaltung eines Bildungssystems, „in dem alle die Chance auf die beste Bildung haben“.
Eine immer wiederkehrende Diskussion, die vor einigen Wochen nach bekannt werden der schlechten Deutschkenntnisse der österreichischen Schüler/innen, an Brisanz spürbar zugelegt hat. Seither
steht die Förderung von Problemschulen wieder im Mittelpunkt. Aber ein „Patentrezept gibt es bis dato keines“, stellt Romana Beer (orf.at) in ihrem Beitrag: „Index soll für gerechte Verteilung sorgen“, fest.
Sonja Hammerschmid wolle „in einem Land leben, in dem alle Kinder dieselben Chancen haben - unabhängig davon, wo sie wohnen und wer ihre Eltern sind“. Zahlreiche Studien zeigen allerdings,
dass der Weg zur Chancengleichheit in der Bildung noch ein langer ist - denn Bildung wird in Österreich nach wie vor vererbt.
Aber auch der Schulstandort ist mitentscheidend, weil die Kinder in sogenannten Brennpunktschulen nachweisbar geringere Chancen auf schulischen Erfolg haben. Die Arbeiterkammer (AK) kritisiert in
diesem Zusammenhang, dass die Finanzierung der Schulen „nach dem Gießkannenprinzip“ erfolgt. Das bestätigt auch Wiens Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky: „Standorte mit großen
Herausforderungen bekommen im Wesentlichen die gleichen Mittel zu Verfügung gestellt wie jene mit geringeren.“
Die noch von Heinisch-Hosek angeregte und von ihrer Nachfolgerin Sonja Hammerschmid übernommene Forderung, die Ressourcenzuteilung an einen Sozialindex zu binden, soll diesem Umstand Rechnung
tragen. Beer (ORF.at): Sowohl der Stadtschulrat als auch die Wiener AK, die Armutskonferenz und die Initiative Bildung Grenzenlos schlagen eine indexbasierte Verteilung von Ressourcen vor -
den „Chancenindex“.
Beer (ORF.at) lässt zum Schluss auch noch Michael Bruneforth zu Wort kommen: Wunder dürfe man sich von einer indexbasierten Finanzierung nicht erwarten. Auf dem Weg zu einem gerechteren
Bildungssystem sei die Frage der Finanzierung „nur einer von vielen Pflastersteinen“.
Da hat Bruneforth sicher recht. Nur das vom BIFIE in den letzten Jahren Gebotene, macht uns keine großen Hoffnungen, dass in Bezug auf eine bessere Schule ein substanzieller Beitrag des BIFIE zu
erwarten ist. Wenn doch, wäre es wohl ein Wunder.
25.05.2016
Der Entwurf zum Schulrechtsänderungsgesetz 2016 ( 1146 d.B.) – das ist das erste Gesetzespaket zur Bildungsreform - ist am 18. Mai 2016 vom Ministerrat einstimmig verabschiedet worden. Mit der neuen Chefin im Bildungsressort, Sonja Hammerschmid, wird der Unterrichtsausschuss des Nationalrats nun darüber beraten, ob das vorgeschlagene Maßnahmenbündel zur Weiterentwicklung von Schulstruktur und -kultur ausreichend beiträgt, wie parlament.gc.at berichtet.
Die ÖLI-UG hat darüber schon des Öfteren berichtet. Ein wichtiges Themen in der ersten gesetzlichen Umsetzung der Bildungsreform ist die vielkritisierte Neugestaltung der Schuleingangsphase. Für
die Ausweitung der Sprachförderung gibt es eine breite Zustimmung. Ob FM Schelling auch die erforderlichen Geldmittel bereitstellt, darf aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit seiner
neoliberalen Budgetpolitik, vor allem im Beldungsbereich, eher angezweifelt werden.
Neu im Entwurf ist, dass jetzt auch die BMHS, nicht nur die BMS und die AHS, autonom die Einführung der Oberstufe NEU auf 2018/19 bzw. 2019/20 verschieben können.
Weitere Punkte in diesem Gesetzespaket sind die Möglichkeit der alternativen Leistungsbeurteilung in der ersten bis zur dritten Klasse der Primarstufe, der vereinfachte (und billige?) Einsatz von
Lehrbeauftragten an der BMHS, mehr Berufsbildung in der Sekundarstufe, Ausbau der digitalen Dokumentation an allen Schulen und mehr Wahlfreiheit der Eltern für sprengelfremde Schulen.
Dazu ein Kommentar von Johannes-Maria Lex in seiner
FB-Gruppe „BILDUNG IST ZUKUNFT - FÜR ALLE MENSCHEN IN
ÖSTERREICH“:
Das ist also die "neue Regierungspolitik" des Verständnisses, dass die "Menschen draußen" etwas Anderes wollen als bisher? Trotz Begutachtung und trotz Wechsel des Regierungschefs und der
zuständigen Bildungsministerin verabschiedet der gesamte Ministerrat (also einstimmig mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP) die alte Ministeriumsvorlage und legt sie dem Unterrichtsausschuss zur
Absendung vor: nein, liebe Mitglieder des Ausschusses, Abgeordnete Harald Walser und Matthias Strolz, das kann so nicht durchgehen! Nein, lieber "Schattenminister" Harald Mahrer: das kann doch
nicht der Ernst der VP sein?! Elisabeth Grossmann das kann doch nicht der "Kern der SPÖ-Erneuerung" sein?
24.05.2016
23.05.2016 17:00
„Ich zähl drauf, dass die Hofburg weiter ein freundlicher Ort der Begegnung mit einem klugen, weltoffenen Chef sein wird.“
André Heller
Wie der Sozialdemokratische LehrerInnenverein Österreich (SLÖ) in einer Presseaussendung mitteilt, wurde Thomas Bulant am 21. Mai 2016 in der Bundeshauptversammlung zum Bundesvorsitzenden
gewählt.
In seiner Antrittsrede strich er hervor, dass allein Investitionen in die Bildung die Leistungsfähigkeit und die sozialen Standards unseres Staates stärken können. In diesem Zusammenhang fordert
Bulant sozial indizierte Ressourcen, denn „ mit bedarfsgerechten Ressourcen ist unseren LehrerInnen die Chance zu geben, erfolgreiche BrückenbauerInnen in die Zukunft zu sein!“
Von den Delegierten des SLÖ forderte Bulant Widerspruchsgeist und politische Kreativität ein.
Thomas Bulant (geboren am 29. 9. 1965 in Wien) ist Hauptschullehrer in einer Offenen Mittelschule in Favoriten. Seit 2009 führt er die FSG PflichtschullehrerInnen als deren Bundesvorsitzender.
22.05.2016
21.05.2016 17:00
„Ich zähl drauf, dass die Hofburg weiter ein freundlicher Ort der Begegnung mit einem klugen, weltoffenen Chef sein wird.“
André Heller
21.05.2016
Wie lange schauen wir dem unprofessionellen Treiben des BIFIEs noch zu?
Die Probleme bei der Umsetzung der Zentralmatura reißen nicht ab. Das heurige (bis heute bekannt gewordene) Problem ist die Reifeprüfung in Mathematik. Hört man die vielen gleichlautenden Aussagen von Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern, ist es offenkundig, dass die Aufgabenstellungen bei der schriftlichen Mathematik-Matura im Vergleich zum letzten Jahr deutlich schwieriger waren. Das „führt die Ziele der Zentralmatura ad absurdum und diskreditiert das gesamte Projekt“, schreibt dazu Harald Walser in seinem Blog.
Obwohl die Notenkonferenzen erst in der kommenden Woche stattfinden, müssen wir mit teilweise sehr schlechten Ergebnissen rechnen.
Wie Walser berichtet, „war für die Schüler/innen heuer besonders die Formulierung der Aufgabenstellungen eine Hürde. Dass ausgerechnet die Lesekompetenz für die Mathematik-Matura so ausschlaggebend sein würde, damit haben die KandidatInnen nicht gerechnet. Im vergangenen Jahr setzte das BIFIE im Teil A stärker auf Multiple-Choice-Aufgaben. Auch das wurde kritisiert, diesmal ist das Pendel ins andere Extrem umgeschlagen. Wieder eine peinliche Fehlleistung des BIFIE. Besonders brisant: „Ich habe Informationen bekommen, wonach in der Bundesreifeprüfungskommission die Problematik der Formulierung von Aufgabenstellungen bereits vor Monaten angesprochen worden ist“, so Walser. Und nichts ist passiert. Die Beschwichtigungsversuche des BIFIE-Direktors, Jürgen Horschinegg, sind so ärgerlich wie typisch für den Umgang des BIFIE mit Fehler. Dass er „Änderungen erst für das Jahr 2018 für möglich [hält]“, will Walser nicht akzeptieren. Wenn Probleme offenkundig werden, muss umgehend gehandelt werden. So haben mir betroffene Lehrkräfte berichtet, es sei völlig unverständlich, dass der Schwierigkeitsgrad bei dieser Matura im Vergleich zum letzten Jahr höher und die Fragestellungen völlig anders waren: Das ist umgehend zu korrigieren“, so der Bildungssprecher der Grünen.
20.05.2016
20.05.2016
„Ich zähl drauf, dass die Hofburg weiter ein freundlicher Ort der Begegnung mit einem klugen, weltoffenen Chef sein wird.“
André Heller
Wie religion.orf.at berichtet, empfiehlt der erzkonservative Weihbischof Laun
die Wahl von Norbert Hofer. Der Grund, weshalb Laun mit einem jahrzehntelangen Usus bricht, wonach Bischöfe nicht für politische Kandidaten werben, liegt wohl in der Befürchtung, dass der
Kandidat der FPÖ, Hofer, bei der Bundespräsidentenstichwahl am Sonntag ein Wahldebakel erleidet. Van der Bellen wird wohl eher von der Laun´schen Wahlempfehlung profitieren, weil „denkende
Katholik/innen … sicher nicht in einem Boot mit diesem Weihbischof sitzen wollen“, wie Gary Fuchsbauer in seinem FB-Kommentar ausführt.
Laun gab in einem Gastkommentar auf dem erzkonservativen Internetportal kath.net seine Wahlempfehlung für Hofer ab. Darin bezeichnete er christliche Wähler von Alexander Van der Bellen als
„gehirngewaschen“ …
Dazu ein FB - Kommentar von Gary
Fuchsbauer:
Die meisten meiner Facebookfreunde wissen ja, dass ich katholischer Religionslehrer bin - und dass es in den letzten Jahrzehnten kaum eine Meinung von Andreas Laun gegeben hat, der ich
zustimmen hätte können. So auch diesmal. Es ist immer wieder interessant, dass diese eigenartigen Fundis zwar bei jeder Gelegenheit die Notwendigkeit des Gehorsams des Katholikenmenschen betonen,
aber diesen dann schnell vergessen, wenn ihnen ihre "Vorgesetzten" nicht passen. Warum glaubt Laun, dass des Kardinal Schönborns Satz, dass Bischöfe in Österreich keine Wahlempfehlung abgeben,
für ihn nicht gilt? Ob er die Aussagen Hofers in dem Video kennt, das
ich heute Nacht hier verlinkt habe?
Andererseits: Ich hoffe, dass denkende Katholik/innen, die bisher nicht wussten, wen sie am Sonntag wählen sollen, durch Launs Aussage zu Van der Bellen-Wähler/innen werden, weil sie sicher
nicht in einem Boot mit diesem Weihbischof sitzen wollen.
19.05.2016
Für diepresse.com ist die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid eine „Ausreißerin zwischen Rot und Schwarzp“. Wir werden sehen …
Interessant wird vor allem, wie es um den Rückhalt in der SPÖ steht. Der ist für Quereinsteiger generell wichtig – und noch mehr in einem bekanntermaßen schwierigen Ressort wie dem der Bildung. Dieser Rückhalt fehlte Heinisch-Hosek und deren Vorgängerin Claudia Schmied in den Konfrontationen vor allem mit der ÖVP und der ÖVP – Fraktion in der GÖD. In diesem Zusammenhang wird es spannend, ob Hammerschmid, im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen erkennt, dass in der Lehrergewerkschaft auch eine starke und parteipolitisch unabhängige Fraktion, die Österreichische Lehrer/innen Initiative – Unabhängige Gewerkschafter/innen (ÖLI-UG), vertreten ist, die sinnvolle und innovative Bildungspolitik, unabhängig von welcher Partei sie kommen, immer unterstützt. Außerdem wäre ihren Vorgängerinnen einiger Ärger erspart geblieben, wenn sie die Stärke der Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) von Anfang an richtig eingeschätzt hätten. Zumindest hat die künftige Ministerin den Lehrer/innen vorab Rosen gestreut: Das sei „eine der anspruchsvollsten Aufgaben, die es in unserer Gesellschaft gibt. Warum tun wir uns so schwer, ihnen den nötigen Respekt zu zollen?“
Hammerschmid: „Egal in welcher Schulstufe, das Augenmerk meiner Lehrer galt immer den individuellen Stärken. Niemand hielt sich unnötig mit meinen Defiziten auf. Was logisch klingt, ist leider in unserem Schulsystem nicht selbstverständlich, wo durch das verbissene Beheben von Schwächen Chancen verbaut werden und Talente verkommen.“ Auch diese Aussage der neuen Bildungsministerin gefällt und macht Hoffnung, dass sie die richtigen pädagogischen Innovationen in Gang setzt.
Sonja Hammerschmid wird aber nur unter der Voraussetzung eine erfolgreiche Bildungspolitik für die Menschen umsetzten können, wenn sie eine breite Unterstützung gegen den neoliberalen und
bildungspolitisch erzkonservative Finanzminister Schelling erhält und endlich die erforderlichen Budgetmittel zur Verfügung gestellt bekommt. Schafft sie es nicht, der Geißel des FM, das
strukturelles Budgetdefizit von derzeit 550 Mio., durch eine nachhaltige Finanzierung zu entkommen, werden notgedrungen auch weiterhin wichtige Entwicklungen im Bildungsbereich nicht möglich
sein.
19.05.2016
Heinisch-Hosek: Neugestaltung der Schuleingangsphase und mehr Sprachförderung sind erste Erfolge der Bildungsreform. OTS0124, 18. Mai 2016,
„Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem Schulrechtspaket einen wichtigen Schritt für die Zukunft unserer Kinder geschaffen haben. Die Verbesserungen, die sich daraus ergeben, spannen
einen Bogen über das gesamte Bildungssystem. Das Paket gibt den Standorten mehr Eigenverantwortung, mehr Durchlässigkeit und mehr Flexibilität“, erklärt Bildungsministerin Gabriele
Heinisch-Hosek.
Laut Heinisch-Hosek zählen zu den Verbesserungen die Neugestaltung der Schuleingangsphase, die Abschaffung von über 2000 Schulversuchen und mehr Sprachförderung für außerordentliche
Schüler/innen.
„Dieses Paket trägt wesentlich dazu bei, gezielte Verbesserungen für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler, aber auch für den Schulstandort zu ermöglichen. Ich bin überzeugt
davon, dass wir mit diesem Paket wichtige Eckpfeiler für unser Bildungssystem geschaffen haben. LehrerInnen werden unterstützt und Schulstandorte gestärkt. Damit haben wir den Weg für die Schulen
der Zukunft geebnet. Ich freue mich dieses Paket an meine Nachfolgerin übergeben zu können“, so Heinisch-Hosek abschließend.
Dass die beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der Bildungsreform 1. Teil nicht von allen als Verbesserung gesehen wird, zeigt zum Beispiel die differenzierten Stellungnahmen der "Initiative NEUSTART
SCHULE" zur Neugestaltung der Schuleingangsphase (> siehe Beitrag auf dieser Seite).
19.05.2016
19.05.2016
Norbert Hofer will seine Rolle als Präsident stark anlegen. Man werde sich wundern, was alles möglich sei, sagt er.
Die Position des Bundespräsidenten erweist sich nun als problematisch. Denn sie hat autoritäres Potential.
Armin Thurnher
(Der Spiegel 18/2016)
Wie heute die Vorarlberger Nachrichten (VN) berichten, soll die Mathe-Matura in einigen AHS-Klassen in Vorarlberg sehr schlecht ausgefallen sein. Klaus Hämmerle (VN): Vom Landesschulrat wurde
den Direktoren am Dienstag schnell ein Maulkorb umgehängt. „Keine Informationen zur Mathematik-Zentralmatura.“ Trotz Informationssperre informierte zum Beispiel der Direktor des BRG
Dornbirn, Reinhard Sepp: „Die Ergebnisse der Mathematik-Zentralmatura sind bei uns schlechter als im Vorjahr“. Das bestätigte auch der Leiter der Arbeitsgruppe Mathematik AHS in
Vorarlberg, Freddy Wittwer. Es zeichne sich ab, dass die Ergebnisse der diesjährigen schriftlichen Klausur schlechter ausfallen, als er gedacht habe. „Natürlich liegen noch lange nicht
alle Resultate vor, aber es zeichnet sich ab, dass die Leistungen nicht an jene des Vorjahrs herankommen. Wobei ich sagen muss: Die Unterschiede in einzelnen Schulen und Klassen sind doch extrem.
Von den bisher eingelangten Ergebnissen weiß ich, dass es Klassen mit über 50 Prozent Nicht genügend gab. Dann jedoch auch wieder solche mit überhaupt keiner negativen Bewertung. Das ist doch
sehr interessant.“
Fazit: Im vergangenen Jahr belegten die AHS in Vorarlberg bei der Zentralmatura in Mathematik bundesweit den letzten Rang. Und heuer zeichnet sich ein noch schlechteres Ergebnis ab. Es besteht
dringender Handlungsbedarf und die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Zentralmatura darf, nein muss nach diesen extrem unterschiedlichen Ergebnissen wieder gestellt werden.
18.05.2016
Die Regierungsumbildung in der SPÖ ist abgeschlossen. Kerns rotes Regierungsteam "steht".
Fix ist jetzt also:
Sonja Hammerschmid, die bisherige Rektorin der Vetmed-Uni Wien, löst Bildungsministerin Heinisch-Hosek ab, Thomas Drozda, bisherige Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien, folgt Josef Ostermayer als Kulturminister,
Jörg Leichtfried, ehemalige Delegationsleiter der SPÖ im EU-Parlament und derzeit Verkehrslandesrat in der Steiermark, kommt statt Gerald Klug ins Infrastrukturministerium, und
Muna Duzdar, Wiener Landtagsabgeordnete, löst Sonja Steßl als Staatssekretärin im Bundeskanzleramt und dort für Digitales, Verwaltung und den öffentlichen Dienst zuständig,
ab.
Außerdem soll Maria Maltschnig, bisher Vorstandsassistentin von Kern, Kabinettschefin des Kanzlers werden.
17.05.2016
17.05.2016
Von Ende Februar bis Anfang April 2016 wurde vom IFES, im Auftrag der AK Wien, eine bundesweit repräsentative Befragung über „Nachhilfe“ bei Eltern
von Schulkindern durchgeführt.
Auszug aus der Studie:
Kosten für die Nachhilfe
Insgesamt 13 Prozent der Schüler/innen, das sind ca. 130 000 Schüler/innen, bekamen während des laufenden Schuljahres eine bezahlte Nachhilfe. In den Sommerferien sind es „nur“ ein Drittel, also
rund 5% der Schüler/innen, die externe Nachhilfe (inklusive Sprachferienkurse oder Lerncamps) benötigten.
Die Kosten für die externe Nachhilfe während des Schuljahre belaufen sich im Mittel auf € 688 und in den Sommerferien auf € 400 pro Schulkind. Für die externe Nachhilfe während dieses Schuljahres
und in den letzten Sommerferien entfallen auf die davon betroffenen Schülerinnen und Schüler im Schnitt rund € 720. Siehe Grafik 1
Stress der Eltern beim Helfen und Beaufsichtigen Kinder beim Lernen und Aufgaben machen.
In überdurchschnittlichem Maße leiden unter diesen Stressfaktoren (siehe Grafik 2) jene Eltern, die für ihr Kind zusätzlich noch eine externe Nachhilfe benötigen. Auch darin bestätigt
sich, dass eine externe Nachhilfe nicht engagiert wird, um die schulischen Probleme der Kinder sozusagen an andere zu delegieren, um damit den eigenen schulbezogenen Stress und Druck zu
vermindern. Die Notwendigkeit der Nachhilfe erhöht den innerfamiliären schulischen Druck sogar noch.
Maßnahmen zur Reduzierung der Nachhilfe
Das würde laut den betroffenen Eltern wurden wirklich helfen, finanziellen Belastungen durch die Nachhilfe zu reduzieren. Siehe Grafik 3
So gut wie alle Eltern (93 %) halten es für wichtig, dass die Lehrerinnen und Lehrer den Unterricht auch unter Einsatz moderner und effizienter Unterrichtsmethoden möglichst so gestalten, dass
die Kinder den Lehrstoff auch wirklich verstehen.
16.05.2016
16.05.2016
Stimmt das Klischee von den "Helikopter-Eltern", vor denen sich Lehrer und andere Eltern gruseln also doch? Dieser Frage geht Silke Fokken in ihrem Essay im spiegel.de nach. Und die Bildunterschrift fasst das Ergebnis ihrer Recherchen zusammen: „Eltern tyrannisieren Lehrer per Anwalt - bisweilen wegen eines einzigen Punktes in einer Klausur. Wenn es um Bildung geht, setzt bei manchen Vätern und Müttern offenbar der Verstand aus.“
"Paranoid Parenting" ("Die Elternparanoia") nennt dies der britische Soziologe Frank Furedi. Seiner Meinung nach sind diese Mütter und Väter stark von Angst getrieben. Sie sehen ihre Kinder ständig bedroht. Sie haben Angst, das Kind könnte in unserer Leistungsgesellschaft den Anschluss verlieren. Diese Panik könnte mit Abstiegsängsten und Existenzsorgen einer Elterngeneration zu tun haben, die in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und der Einführung von Hartz IV aufgewachsen ist. Furedi sieht aber auch noch eine andere Ursache: Unzählige Ratgeber, Psychologen und Pädagogen, die sich allesamt zu Experten für Kindererziehung erklärt hätten, verunsicherten Mütter und Väter massiv und schürten bei ihnen die Angst, Fehler zu machen.
Abstrus sind die Auswüchse dieser Verunsicherung, wenn zum Beispiel Eltern ihr Kind zur Therapie schicken, weil es "nur normal" ist.
Aber dieses Elternbild ist verzerrt, weil über das Ziel hinausschießende Eltern mit ihrem Rechtsanwalt im Schlepptau in den Medien deutlich überrepräsentiert sind.
Es sind diese wenigen Mütter und Väter, die das Bild verzerren, die einigen Lehrern, ihren Kindern und sich selbst das Leben schwerer als nötig machen - und vor allem wenig Rücksicht auf Mitschüler nehmen, deren Eltern sich weniger kümmern können oder wollen. Millionen andere Eltern dagegen sind: gelassen.
Verschiedene Studien bescheinigen, dass die überwiegende Mehrheit der Mütter und Väter ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu den Lehrern ihrer Kinder hat. Auch die Beziehung zwischen Eltern und Kindern war wohl nie besser als heute, geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass diese Mehrheit der Mütter und Väter stärker in Erscheinung tritt, sich gegen das allgemeine Eltern-Bashing wehrt, überspannte Eltern zu
Souveränität und Gelassenheit ermutigt, ihnen solidarisch hilft, den gesellschaftlichen Druck auszublenden - und dem Spuk ein Ende bereitet. Immerhin hat diese Generation von Eltern Kinder
erzogen, die ein neues Lebensmotto geprägt haben: Chill mal!
15.05.2016
15.05.2016
Bildungskompass soll Stärken der künftigen Volksschüler betonen.
Laut den OÖN http://www.nachrichten.at will Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer (VP)
einen "Bildungskompass", eine Art "Abschlusszeugnis" für Kinder im letzten Kindergarten-Jahr einführen. Keine Benotung, sondern eine verbale Bewertung der individuellen
Kompetenzen des Kindes soll es sein. Stelzer spricht von einer "stärken-orientierten Beobachtung". Die Einschätzung der Stärken des Kindes durch die Kindergartenpädagog/innen soll
den Volksschulen bei der Einschreibung zur Verfügung gestellt werden. So sieht das auch die aktuelle Novelle zum Dienstrecht vor (> siehe dazu Berichte auf dieser Seite).
In den Kommentaren auf FB wird der geplante „Bildungskompass“ durchwegs kritisch betrachtet. Zum Beispiel wird auf die fehlende Ausbildung der Elementarpädagog/innen für diese Aufgabe
hingewiesen: „Ohne passende Ausbildung der Kindergartenpädagog/innen und kleinen Gruppen im Kindergarten (14 Kinder für 2 tertiär ausgebildete Elementarpädagog/innen) ist es verantwortungslos
solche Beurteilungen der Kinder an die Volksschule weiterzugeben. Auch gute Beispiele, wie die Information zwischen Kindergarten und Volkschule problemlos und besser erfolgen kann, finden sich in
den Kommentaren. Zum Beispiel beschreibt eine Kindergartenpädagogin, wie sie den Übertritt vom Kindergarten in die Volksschule vorbereiten: „Bei uns gibt es Gespräche mit dem Kiga, die Direktorin
und die potenziellen Klassenlehrerinnen kommen in den Kiga, spielen und arbeiten mit den Kindern und reden einfach mit den Pädagoginnen.“
14.05.2016
srf.ch news von Alex Moser: Lernen 2.0: Warum Tablets den Unterricht bereichern
Die Gegner/innen der Verwendung von Tablets im Unterricht, meist Lehrer/innen und Eltern, begründen ihre Vorbehalte vornehmlich mit dem Argument, die flachen Computer ohne Tastatur weckten
schon bei den Kleinsten den Spieltrieb und seien deshalb als Lehrmittel unbrauchbar und reine Zeitverschwendung. Ein Vorurteil, mit dem die Erfahrungen in einer Schule in Solothurn und die
Ergebnisse der Studie von Lernpsychologiedozentin Doreen Prasse aufräumen. Sie zeigen, dass Tablets mehr als Unterhaltungselektronik sind.
Primarlehrer Matthias Steinmann ist laut Moser begeistert vom neuen Lehrmittel und seine Schüler seien es auch. Kritiker sagen, es sei schlecht,
dass Kinder nun auch noch im Schulunterricht mit elektronischen Bildschirmen konfrontiert seien. Steinmann entgegnet: «Das Tablet darf nicht als Unterhaltungsobjekt verstanden werden, sondern als
Lehrmittel. Dann ist es auch nicht anders als das Buch.»
Die Annahme, dass Kinder sowieso schon viel zu viel Zeit mit Computerspielen verbringen und durch den Einsatz dieser Geräte im Unterricht dies noch befördern würde, ist gemäß einer Studie der
Pädagogischen Hochschule Schwyz aber nicht so. Die Studie von Lernpsychologiedozentin Doreen Prasse zeigt: Kinder mit Tablets an Schulen spielen privat nicht häufiger als solche ohne Tablets: «Im
Gegensatz dazu konnten wir zeigen, dass die Schüler – zumindest aus den 5. und 6. Klassen – mehr mit den Tablets zuhause lernen.»
Entgegen aller Vorurteile tun die Kinder, die ein Schul-Tablet besitzen also tatsächlich damit das, was sie tun müssen – sie arbeiten in erster Linie damit, so das Resümee von Alex
Moser in srf.ch.
12.05.2016
Erfahrungen und Schlüsse eines Schulstandorts aus dem ersten Durchgang der Neuen Reifeprüfung
Offenen Brief des Lehrer/innen-Kollegiums
der GRG 21, Schulschiff Bertha von Suttner, an Bildungsministerin Heinisch-Hosek und den Präsidenten des Stadtschulrats für Wien Czernohorszky.
Die Lehrer/innen des GRG 21 artikulierten schon frühzeitig Skepsis gegenüber den Anforderungen und Rahmenbedingungen für die Neue Reifeprüfung (NRP). In ihrem aktuellen offenen Brief, in
dem sie ihre Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus dem ersten Durchgang der Neuen Reifeprüfung darlegen, formulieren sie auch konkrete Änderungsvorschläge.
Siehe dazu auch die entsprechenden Anträge der ÖLI-UG zum Bundestag der GÖD - AHS:
Einrechnung der VWA-Arbeiten in LehrerInnenarbeitszeit (Unterrichtsverplichtung)
Darin fordert die ÖLI-UG, die zeitaufwändigen und anspruchsvollen LehrerInnentätigkeiten in Zusammenhang mit den Vorwissenschaftlichen Arbeiten der neuen Reifeprüfung in Zukunft durch Einrechnung
in die Lehrverpflichtung (LehrerInnenarbeitszeit) abzugelten, und zwar mit einer der Arbeitszeit-Belastung pro KandidatIn entsprechenden Einrechnung von 0,5 Werteinheiten für ein Jahr bzw. 0,25 +
0,25 für die 7. + 8. Klasse AHS.
Die ÖLI-UG Begründet ihre Forderung damit, dass die Erfahrungen zeigen, dass die mit der Betreuung von VWAs verbundenen Belastungen zusätzlich zur bestehenden Unterrichtsverpflichtung als
Überbelastung wahrgenommen werden, die faktisch einer Arbeitszeiterhöhung gleichkommt und auf Dauer die Qualität der LehrerInnenarbeit gefährdet. Die finanzielle Abgeltung kann die zu leistenden
Arbeitszeiten nicht abgelten, denn junge wie ältere KollegInnen brauchen vor allem ausreichend Zeit für ihre Arbeit, weil sie auch in Zukunft den Interessen ihrer SchülerInnen und KandidatInnen
auf hohe Unterrichts- und Betreuungsqualität gerecht werden wollen.
Halbierung der Themenanzahl bei den Themenpools für die mündliche Reifeprüfung
Laut ÖLI-UG würde eine solche Neuregelung den aktuell gültigen Bestimmungen im BHS-Bereich entsprechen und die KollegInnen spürbar entlasten.
12.05.2016
Workshop: „Bildung und Ausbildung: Realität und Vision“
30. Mai 2016 , 13:00 - 31. Mai 2016 , 13:30
Veranstalter ist die Österreichische Forschungsgemeinschaft
Im letzten Workshop der Arbeitsgemeinschaft sollen unter dem programmatischen Titel „Bildung und Ausbildung“ Bildungseinflüsse und Bildungserfordernisse in einer sich rasch verändernden Welt
thematisiert werden. Während das Thema in Österreich häufig verengt und eher polarisierend verhandelt wird, ist es das Anliegen des Workshops eine komplementäre und ganzheitliche Perspektive
aufzuzeigen und visionäre Konzepte zu diskutieren.
Anmeldung (bis 30.April) und bitten um Abmeldung im Falle der Verhinderung.
Veranstaltungsort: Diplomatische Akademie Favoritenstraße 15a, 1040 Wien
11.05.2016
Seit PISA & Co. wird in den Schulen nicht mehr primär unterrichtet, sondern getestet, getestet, getestet und daneben schulentwickelt, qualitätsgesichert, dokumentiert,
evaluiert und dann – archiviert.
Um es mit den Worten des Schriftstellers Egyd Gstättner zu sagen:
"Vor lauter Evaluieren und Dokumentieren kommen die Pflegerinnen nicht mehr zum Pflegen, die Lehrer nicht mehr zum Lehren, die Ärzte nicht mehr zum Behandeln, die Wissenschaftler nicht mehr
zum Forschen. (…) Noch nie war in sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens so oft und so penetrant von, ,Qualität und Kompetenz‘ die Rede, während Qualität und Kompetenz überall dramatisch
nachlassen!"
"Die gute Schule" - die bisherigen Teile zum Nachlesen:
Die gute
Schule - Teil 1
Die gute
Schule - Teil 2
Die gute Schule - Teil 3
Die gute Schule - Teil 4
11.05.2016
E I N L A D U N G
InitiatorInnen des Volksbegehrens Bildungsinitiative (2011) laden zur
Bernd Schilcher - Gedenkveranstaltung "Ein Visionär der österreichischen Bildungslandschaft"
am Dienstag, 31. Mai 2016, 17:00
Ringturm, 20. Stock - Schottenring 30, 1010 Wien
Am 29. Mai 2015 ist Bernd Schilcher überraschend aus dem Leben geschieden. Der bildungspolitische Visionär und Kämpfer für ein schülergerechtes Schulsystem war ein wesentlicher Mitinitiator des
2011 durchgeführten "Volksbegehrens Bildungsinitiative". MitstreiterInnen des Bildungsvolksbegehrens gedenken dem vor einem Jahr verstorbenen Bildungsexperten mit einem Blick auf seine legendären
bildungspolitischen Forderungen.
Es sprechen:
• Dr. Hannes Androsch
• Univ.Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel
• Prof. Dr. Rainer Bromme
Bitte Zusage/Anmeldung bis 26. 05 2016 unter beppo.mauhart@vbbi.at oder Tel. (0)1 5861054, Michaela Häusler
10.05.2016
ORF Radio Vorarlberg Nachrichten 16:30: Interview mit
Norbert Loacker
Kommentar Manfred Sparr
ÖGB Vorarlberg Landesvorsitzender Norbert Loacker zum Rücktritt Faymanns, seine Anbiederung an die FPÖ und seine radikale Vorstellung, mit welche SPÖ-Politiker/innen jetzt auch noch „aufgeräumt
werden müsste“.
Ich will den Inhalt seiner Aussagen jetzt einmal gar nicht kommentieren, das ist auch nicht notwendig. Aber jede/r für sich sollte sich bitte die Frage beantworten, was man von einem Menschen
halten soll, der auf seine Parteifreunde eintritt, sobald sie sich nicht mehr wehren können? Und hört euch auch bitte das Interview im Radio Vorarlberg (09.05.16 16:30) mit Norbert Loacker an. Vielleicht täusche ich mich, aber die Aggressivität in der
Stimme und die radikalen holprigen Formulierungen erweckten bei mir den Eindruck, dass er in Erwartung einer neuen Koalition mit Bundeskanzler Strache schon voreilig der „bessere FPÖ´ler“ sein
will.
Für mich stellt sich jedenfalls die Frage, ist Loacker als Gewerkschafter, vor allem als ÖGB Landesvorsitzender noch tragbar?
09.05.2016
Österreichischen LehrerInnenInitiative/Unabhängige GewerkschafterInnen (ÖLI/UG)
Stellungnahme zum Schulrechtspaket 1
Vorbemerkung: Im Schulrechtspaket 1 sind zentrale bildungspolitische Fragen, wie Bundeskompetenz für den gesamten Bildungsbereich und alle PädagogInnen/LehrerInnen,
Modellregionen, gemeinsame Schule, Schulautonomie und transparente, sozialindizierte Ressourcenzuteilung nicht enthalten. Reinhart Sellner
Auszug und Zusammenfassung der Stellungnahme
Zum Schulrechtspaket 1: Die ÖLI/UG begrüßt die dringend notwendigen Regelungen über Sprachstartgruppen und Sprachförderkurse und das Beenden der zahlreichen Schulversuche zur
Leistungsbeurteilung an Volksschulen und die, durch eine die positiven Erfahrungen zusammenfassende gesetzliche Regelung.
Die ÖLI/UG lehnt die vorgeschlagenen Veränderungen im Bereich der Elementarerziehung als unzureichend ab, weil die elementarpädagogischen Einrichtungen weiterhin nicht als Bildungseinrichtungen
anerkannt und dem BMBF zugeordnet werden und die ElementarpädagogInnen weiterhin ohne tertiäre Hochschulbildung bleiben.
Die ÖLI-UG begrüßt die Möglichkeit der Verschiebung der Neuen Oberstufe (NOST) an AHS und BMS und fordert die Einbeziehung der von den ebenso betroffenen BMHS-SchülerInnen und LehrerInnen.
Für den Übergang von der Elementar- zur Grundschulbildung, fehlt die Konkretisierung der von den Eltern eingeforderten Unterlagen aus der Zeit des Kindergartenbesuches. Die Wiedereinführung jeder
Form des vielfach stigmatisierenden „Schülerbeschreibungsbogen“ lehnen wir ab.
Die ÖLI-UG begrüßt auch die erste kleine Änderung des Bundes-Schulaufsichtsgesetzes, mit der SchulamtsdirektorInnen mit rechtskundigen Verwaltungsbediensteten des Bundes zu besetzen sind.
Zu Schulrechtsreformpaket 1 + 2
ÖVP-Landeshauptleuten und Bundespolitikern haben trotz der SPÖ-ÖVP-Einigung auf ein großes Schulrechtsreformpaket im November 2015 erreicht, dass die von ihnen seit Jahrzehnten blockierten
Grundsatzfragen auf ein Schulrechtspaket 2 vertagt worden sind. Wir im Folgenden auch zu zentralen, von der Reformgruppe Bund/Länder angekündigte, im Schulrechtspaket 1 aber noch nicht
formulierte Reformpunkte Stellung:
Die ÖLI-UG unterstützt das Reformvorhaben der Bundeszuständigkeit für Bildungs- bzw. Schulgesetze einschließlich ihrer Umsetzung und der Personalhoheit und damit die Umwandlung der von 9
Landeshauptleuten recht unterschiedlich regierten Landesschulräte/SSRW in dem BMBF nachgeordnete Verwaltungseinheiten.
Dem Schulrechtspaket 1 fehlt jeder Hinweis auf die angekündigten und in Vorarlberg, aber auch in Tirol und Wien bereits beschlossenen oder vorbereiteten Modellregionen.
Für das Schulrechtspaket 2 fordert die ÖLI-UG zur Sicherung sozialer und demokratischer Rechte der PädagogInnen notwendig zu erweiternde gesetzlich verankerte individuelle und kollektive
Mitbestimmungsrechte an autonomen Schulen und in Modellregionen eine entsprechende Novellierung des PädagogInnendienstrechtes und des PVG, die für alle dzt. Bundes- und Landes-LehrerInnen und
ihre Schulleitungen verbindliche Bestimmungen sicherstellen.
09.05.2016
Aus dem Rundschreiben des bmbf an die LSR/denSSR:
Bei der Organisation der Arbeitsgruppen zur Vorbereitung auf den mündliche Teil der Reife- und Diplomprüfung - zeitlich zwischen der schriftlichen und mündlichen Prüfungen gelegen -
ist es zu unterschiedlichen Interpretationen gekommen. Mit diesem Erlass wird nun versucht, wieder eine einheitliche Vorgangsweise herzustellen.
Grundprämisse ist, dass in den knapp bemessenen bis zu vier Vorbereitungsstunden eine fachpädagogische
Auseinandersetzung mit dem Prüfungsgebiet möglich sein muss. Es macht also keinen Sinn, nur eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung für ein Wahlfach anzusetzen, das völlig
unterschiedliche Prüfungsgebiete enthält. Wenn beispielweise die Wahlfächer “Geschichte, Geographie und politische Bildung“ und „Naturwissenschaften“ (einen beliebte Wahl im HTL
– Lehrplan) in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vorbereitet werden müssen, ist keine inhaltliche Vorbereitung mehr möglich. Daher haben natürlich so viele Arbeitsgruppen
eingerichtet zu werden, als im Prüfungsgebiet Wahlfach Kandidat/innen zu einzelnen unterschiedlichen Gegenständen antreten. >>> weiter lesen
Weil diesbezüglich einige Anfrage an die ÖLI-UG erfolgten und sicher in den meisten HTLs aktuell ist, noch eine Klarstellung:
Die Vorbereitungsstunden für die mündliche Reife(- und Diplom)prüfung betrage 4 Stunden pro Gruppe mit max. 20 Schüler/innen und pro Prüfungsgebiet.
Im Gesetz ist dazu eindeutig festgelegt, dass die Gruppen klassenübergreifend geteilt werden müssen. Daraus folgt auch – und dieser Ansicht ist auch das bmbf, dass die Gruppen
NICHT abteilungsübergreifend geteilt werden!
08.05.2016
Wie auch nachrichten.at berichtet, verzichten die meisten Mitarbeiter/innen des Privatsenders Servus
TV auf einen Betriebsrat. Und deshalb führt Red-Bull Milliardär Mateschitz den Sender weiter. Wie bitte?
Wieder einmal ein Beispiel, dass stinkreiche Unternehmer/innen davon ausgehen, dass sie in ihrem Imperium tun und lassen können was sie wollen – solange es nur irgendwie im Rahmen der Gesetze
liegt. Aber ganz so einfach ist das nicht. Mateschitz hat in den letzten Tagen eindrucksvoll vorgezeigt, wie verantwortungslos er sein Unternehmen führt. In einer Branche, in der ein großes
Überangebot von Arbeitnehmer/innen gegeben ist, einfach 264 Menschen mit der Schließung des Unternehmens, als der Kündigung zu drohen, wenn sie nicht auf einen Betriebsrat verzichten, ist
schlichtweg primitiv. Die Belegschaft hat einen Rechtsanspruch auf eine Betriebsrat, der de facto eigentlich dazu da wäre, um darauf zu achten, dass die Rechte der Arbeitnehmer/innen eingehalten
werden. Also weshalb will Mateschitz unbedingt einen Betriebsrat verhindern? Es gibt wohl nur einen Grund: Er will (weiterhin) den meisten seiner Mitarbeiter/innen das verwehren, was ihnen per
Gesetz zusteht. Eine faire Bezahlung ihrer Arbeit. Und was hat er davon? Gar nichts! Er reduziert zwar die direkten Lohnkosten, aber erhöht die Kosten aufgrund einer steigenden Demotivation unter
den Mitarbeiter/innen.
Na dann viel Spaß beim monotonen Senden stupider Red-Bull – Events, bei denen sich todesmutige Sportsklaven prostituieren, in dem sie sich immer noch absurderen Gefahren aussetzen – und dabei leider viel zu oft ihr Leben lassen….
06.05.2016
Offener Brief der apfl-ug (ÖLI-UG Wien)
Sehr geehrter Herr Czernohorszky,
gut, dass Sie sich mittels Besuchen "ein Bild" von Wiens Schulen machen. Sie posten begeistert und loben die Arbeit der KollegInnen. Auch das freut. Bedauerlich ist allerdings die Tatsache, dass
einige SchuldirektorInnen glauben, sie müssen "ihre" Schule für diesen Anlass in einem neuen Licht präsentieren... monatelange Vorbereitungen gehen damit einher; von der Umgestaltung des
Schulgebäudes bis hin zu eindrucksvollen Projekten, wird alles dafür getan - dass Sie einen guten Eindruck gewinnen. Arbeitsgruppen werden initiiert, damit dieser besondere Tag auch entsprechend
spektakulär über die Bühne geht. Das hat erheblichen Mehraufwand für KollegInnen zur Folge und bewirkt auch, dass schülerInnenzentrierter Fokus zum „Stadtschulratspräsidentenfokus“ wird. Wir
beobachten diese Entwicklung mit großer Skepsis und auch kritisch. Wäre der Blick in den realen Schulalltag nicht eher das, was Sie wollen? Eine entsprechende Mitteilung an DirektorInnen könnte
Ihre Besuche zu dem machen, was sie sein sollten! Eine Möglichkeit auch Defizite und Bedürfnisse der SchülerInnen und KollegInnen wahrzunehmen!
aktive pflichtschullehrerInnen - unabhängige gewekschafterInnen wien (apfl-ug)
04.05.2016
Auf unserer neuen Facebook-Seite gibt es jetzt aktuelle Infos und „schnelle Links“ zu interessanten Artikeln, Videos, Homepages usw. zum Schwerpunktthema Bildung. Wenn dir die neue FB-Seite der ÖLI-UG gefällt, einfach auf „gefällt mir“ klicken, damit du immer top aktuell über das Thema Bildung informiert bist.
03.05.2016
Welches Ziel die FPÖ in der Bildungspolitik verfolgen wird, wenn sie an der Macht ist, ist unschwer vorauszusehen. Dafür braucht man nur einen Blick nach Oberösterreich werfen. Wie auf der
Homepage der ÖLI berichtet (Wertekodex für Kindergärten in Wels. Man darf sich fürchten! 15.03.2016), hat der Welser
Bürgermeister (FPÖ) „seinen Kindergärten“ einen für jeden liberalen und denkenden Menschen unerträglichen (FPÖ-)Wertekodex auferlegt.
Heidemarie Lex-Nalis analysiert in ihrem Kommentar (kurier.at) „Was passiert, wenn die FPÖ an der Macht ist“ (Auszug): Mittlerweile hat die FPÖ Oberösterreich einen
Antrag auf Ergänzung des Kindergartengesetzes gestellt, dass "auf die traditionellen Feste und Feiern im Jahreskreis Bedacht genommen und regionales Brauchtum vermittelt" werden muss."
So also stellt sich die FPÖ pädagogische Arbeit vor. Die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft – unabhängig, aus welchem Kulturkreis ihre Eltern kommen – sollen dazu erzogen werden, die
christlich- abendländische Werteordnung als die einzig richtige zu erkennen.
Müssen wir davon ausgehen, dass die FPÖ nach Wahlsiegen meint, das Recht zu haben, in die pädagogische Arbeit in Kindergärten und Schulen einzugreifen? Deshalb meine ich, dass die Wahl des
Bundespräsidenten auch mit dem Kindergarten sehr viel zu tun hat.
Ich jedenfalls hoffe, dass die Mehrheit der Österreicher/innen ein friedliches, von Akzeptanz getragenes Zusammenleben aller hier lebenden Kinder und deren Eltern wollen und am 22. Mai Van
der Bellen wählt.
>>> zum Kommentar von Heidemarie Lex-Nalis im kurier.at
03.05.2016
Die vlikraft ist fertig und steht ab heute auch online zur Verfügung.
16 Seiten voll mit interessante Themen:
Verkehrte Welt - Ethikunterricht - Skandal in der Landesleitung BMHS Vorarlberg - Flüchtlingsklasse - Oberstufe NEU an der HAK Bregenz - Zukunftsfonds - Wo bleibt das Geld für Bildung? - News -
Sportgymnasium – unzumutbare Arbeitsbedingungen - Empfehlungen - Schulen schauen – Brücken bauen
02.05.2016
Fachtagung: "Transition in Theorie und Praxis: die
gemeinsame Schuleingangsphase am Prüfstand"
Veranstalter: Pädagogische Hochschule Steiermark, ÖFEB-Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen, Sektion Elementarpädagogik und Plattform EduCare
Montag, 04. Juli 2016, von 09.00 bis 18.30 Uhr, an der PH Steiermark in Graz
Themen/Programm:
01.05.2016