News Archiv 2016 Februar
War am Sonntag die Unterrichtsministern Heinisch-Hosek noch davon Überzeugt, dass
Finanzminister Schelling jetzt auf einmal Rücksicht auf dringende finanzielle Sorgen der Unterrichtsministerin nehmen wird - "Das wird wie immer ausgeglichen werden", meinte die Ministerin in der
ORF-Pressestunde – wurde sie, wie zu erwarten, eines Besseren
belehrt.
Von Finanzminister Schelling kam umgehend die Einmahnung der Budgetdisziplin – wie immer statt Argumenten, dieselbe Leier. „Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass man automatisch mehr Geld
bekommt, wenn man nicht mit seinem Budget zurande kommt", teilte das Finanzministerium laut salzburg.com mit. Es sei zwar unbestritten, dass
eine Reihe von Ressorts durch die Flüchtlingssituation vor großen Herausforderungen stehe und es würden mit allen Ressorts dementsprechende Gespräche zum Budget geführt, sowohl zum
Bundesfinanzrahmen (2017-2020) und als auch zum Budget 2017. Aber: "Das Budget für 2016 steht und wir müssen darauf pochen, dass jedes Ressort die Disziplin bringt, die von allen verlangt
wird."
Dass das Bildungsministerium mit einem strukturellen Budgetdefizit kämpft, gab Schelling 2015 zwar offiziell zu und musste die „Lücke“ auch mit einer nachträglichen Budgetanpassung schließen. Für
2016 muss ihm scheinbar der immer gleiche Sachverhalt nochmals erklärt werden. Aber immerhin: Zur Betreuung von Flüchtlingen an den Schulen wurden Heinisch-Hosek bereits zusätzliche 24 Mio. Euro
zugesprochen.
29.02.2016
Realitätsverweigerung
Laut kurier.at ist für die Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek die Bildungsreform ein
"Meisterstück". Es gäbe nur noch "ein bisschen Diskussionsbedarf", interpretierte sie in der ORF-Pressestunde die Streitereien und die Blockadehaltung der ÖVP in Bezug auf die Umsetzung der
Bildungsreform herunter. Und sie glaubt wirklich, dass Finanzminister Schelling jetzt auf einmal Rücksicht auf dringende finanzielle Sorgen der Unterrichtsministerin nimmt. "Das wird wie
immer ausgeglichen werden", meinte die Ministerin in der ORF-Pressestunde.
Zuversichtlich zeigt sich die Ministerin auch, dass eine Verwaltungsreform mit einer Behörde aus Bund und Ländern Ende März stehen wird.
Bezüglich der Abschaffung der Noten und der Modellregionen gibt es nichts Neues.
Dass Heinisch-Hosek den Richtwert von 37.500 Asylanträgen verteidigt und glaubt, dass die gesamte SPÖ dahinter steht, verwundert nicht. Die Gründe dafür lieferte Anton Pelinka in einem Artikel in
DieZeit: Die rote Domino-Theorie – „Die SPÖ fällt um und fällt um und fällt um – immer in
Richtung FPÖ“
28.02.2016
Kreidekreis - Abo für ein ganzes Jahr gewinnen ...
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26.02.2016
Extra-Seite "Europas Wege in der Flüchtlingspolitik“
Erstmals richtet die ÖLI-UG auf ihrer Homepage eine Extra-Seite ein, auf der wir uns, zeitlich begrenzt und jeweils nur einem politischen Schwerpunktthema vertieft widmen möchten. Wir beginnen bewusst nicht mit einem Bildungsthema, sondern mit einem aktuellen, sowohl innen- als auch außenpolitisch brandgefährlichen politischen Hotspot: Europas Wege in der Flüchtlingspolitik. Ausschlaggebend für den Zeitpunkt und die Themenwahl für die extra-seite „Europas Wege in der Flüchtlingspolitik“ ist die unerträgliche Flüchtlingspolitik Österreichs, die heute aktuell durch die Bildung der Koalition der Aufnahmeunwilligen, an deren Spitze Österreich und die Länder der Balkanroute stehen, einen neuen tragischen Tiefpunkt erlebt. Statt gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Idee einer solidarischen Flüchtlingsverteilung in Europa zu unterstützen, wird Fairness, Solidarität und Menschlichkeit durch kilometerlange Grenzzäune und populistisches, nationalstaatliches und skrupelloses Handeln in der Flüchtlingsfrage ersetzt.
Den Anstoß für die Extra-Seite „Europas Wege in der Flüchtlingspolitik“gab ein Kommentar zu einer Einladung im Facebook zu einer tollen Veranstaltung - „Tag der offenen Tür – Flüchtlinge laden ein zum offenen Abend“ - in Hard (Vorarlberg): „Und sagen wir ihnen dann auch, dass wir uns für die skrupellose Flüchtlingspolitik der Antiflüchtlingskoalition in Europa, allen voran Österreich und Ungarn, zutiefst schämen? Sie werden uns fragen, weshalb wir es dann zulassen, dass die Dummen in Österreich bestimmend sind. Haben wir dann wenigstens noch so viel Mumm zuzugeben, dass wir wieder einmal tatenlos zugeschaut haben (und zusehen werden), wie dummer, Kurz-sichtiger und menschenverachtender Nationalismus alles zerstört, was Bruno Kreisky, gemeinsam mit Brandt und Palme aufgebaut haben? Dass wir einfach zusehen, wie primitive, nationalistisch denkende Regierungen, allen voran Österreich, mitten in der EU kilometerlange Grenzzäune bauen und dabei sind, die friedenssichernde EU zu zerstören? Geben wir zu, dass Menschlichkeit und Solidarität in Österreich nur mehr Minderheitenprogramme sind?“
Auf der extra-seite ist Platz für interessante Kommentare, Artikel, Videos, FB-Posts und vor allem für eure Beiträgen zum Thema Flüchtlingspolitik, -arbeit, -projekten und mehr. Schicke uns deine Kommentare, Ideen, Informationen, Bilder usw. über die Kontaktmail. Wir freuen uns auf eure Beiträge.
25.02.2016
Die Wirtschaftskammer spricht sich gegen die 15-Prozent-Grenze pro Bundesland für Modellregionen zur Gesamtschulen aus. Vor allem ÖVP besteht in den aktuell geführten politischen Verhandlungen
auf diese Grenze, die de facto die Einführung der Gesamtschule in Österreich unmöglich macht.
Wie vol.at berichtet, fordert der Leiter der bildungspolitischen Abteilung der WKÖ,
Michael Landertshammer, man solle zumindest Vorarlberg “die Chance geben”, als Ganzes eine Modellregion einzurichten. Den Bildungssprecher der Vorarlberger Grünen, Daniel Zadra, freut´s, ÖVP-Chef
Mitterlehner wohl weniger
25.02.2016
Staatssekretärin Sonja Steßl präsentierte die Zahlen des Pensionsmonitoring 2015 für Beamte.
Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter der Beamt/innen stieg auch 2015 und liegt bei 61,2 Jahren (bei Frauen 61,13 Jahre, bei Männern 61,19 Jahre). Prognose: In den nächsten Jahren weiter
steigend. Damit gingen die beamteten Bundesbediensteten 2015 annähernd 2 Jahre und 9 Monate später in den Ruhestand als die gesetzlich Pensionsversicherten (ASVG, Bauern, Gewerbetreibende). Im
Jahr zuvor war das durchschnittliche Pensionsantrittsalter der Beamt/innen 60,9 Jahre.
2014 hat Steßl das erste Mal ein Pensionsmonitoring durchgeführt. Freiwillig, weil Finanzminister Schelling eine von ihr vorgelegte entsprechende gesetzliche Regelung und damit eine korrekte
Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Pensionssysteme verhindert. Die tiefschwarzen Einflüsterer - Bauern und Selbständige - wollen es scheinbar nicht so genau wissen.
Die letzten Pensionsreformen zeigen also vor allem bei den Beamten Wirkung. Die Ursache liegt wohl darin, weil die von der schwarz-blauen Regierung eingeleiteten und in der schwarz-roten Ära
weiter betriebenen Pensionsreformen, für die Beamtenpensionssystem die weit größten Verschlechterungen brachten.
Aufgrund dieser Daten könnte man annehmen, dass beim kommende Pensionsgipfel am 29. Februar 2016 weitere Einschnitte und Benachteiligungen der Beamt/innen gegenüber den ASVG, Bauern und
Gewerbetreibenden kein Thema sein sollten.
„Kurzfristig ist sicher einmal das meiste bei den Beamten zu holen“
Falsch gedacht, denn laut diepresse.com meint der „Pensionsexperte“ Michael Christl:
„Kurzfristig ist sicher einmal das meiste bei den Beamten zu holen“. Er ist Mitglied der Agenda Austria*, die auch bei den Beamtenpensionen in Bund und Ländern eine Durchrechnungszeit von derzeit
28 auf 40 Jahre bereits in den nächsten fünf statt in zwölf Jahren fordern. Was sich spürbar auf die Pensionshöhe auswirken würde und in den nächsten Jahren viele Beamt/innen zum früheren
Pensionsantritt (Korridor) aus finanziellen Gründen „zwingen“ würde. Soviel zu Österreichs Pensionsexperten!
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) wenigsten diesmal ihren Job macht und weitere Benachteiligungen der Beamt/innen nicht akzeptiert. Von Neugebauer (ÖVP) und
Co war jedenfalls kein wirklicher Verhinderungswille der bisherigen Kahlschläge der Beamtenpension erkennbar – ganz im Gegenteil.
24.02.2016
* Die Agenda Austria ist ein privater Verein, der sich durch private Quellen (meist Unternehmen) finanziert und laut Eigen-definition ein „Thinktank …. mit dem Ziel, dieses Land in gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderun- gen zu liefern“. Die Mitarbeiter werden ab und an von der Presse als „Experten“ befragt.
Wie kurier.at berichtete, wünscht sich der Wiener ÖVP-Chef Blüml Gernot ein morgendliches Ritual wie an US-Schulen. Ein der amerikanische Tradition des "Pledge of Allegiance" entsprechendes soll es sein. Eine "Werteformel" an Schulen, die von allen Kindern "verinnerlicht und regelmäßig verwendet wird".
Blümels Treueeid für Österreichs Schüler/innen: "Ich bekenne mich zur Republik Österreich und ihrer Verfassung und achte die österreichischen Gesetze und Grundwerte - um unsere Freiheit und ein friedliches Miteinander zu sichern! Mann und Frau sind in Österreich gleichgestellt und jeder Mensch hat das Recht sein Leben selbstbestimmt zu gestalten."
Wie bitte, meint er das wirklich ernst? Ja, er meint es ernst. Und es ist eine nicht unsympathische Idee, mit der sich Blümel an die Öffentlichkeit traut. Aber der Text ist unglaublich billig.
So sieht das auch Barbara Toth in ihrem interessanten Kommentar im Falter 07/2016: „Ein Treuegelöbnis in Schulen? Gute Idee, aber bitte auf Europa“. Es mache in einer unübersichtlicher werdenden Gesellschaft Sinn, da „helfen solche Formeln und Rituale“. Nur der Text des Treueeides sei „dürftig“ und klinge „einfach zu kleingeistig“.
„Wenn, dann sollten wir uns zu Europa, den Menschenrechten und der Tradition der Freiheit, Gleichheit und dem friedlichen Miteinander bekennen. Und zu Österreich als Teil dieser großen, schönen
Tradition.“
23.02.2016
Das Pädagogisches Argumentarium zu NMS-relevanten Themen "empört" NMS-Lehrer/innen
Im Auftrag des bmbf haben Tanja Westfall-Greiter und Christoph Hofbauer für das Bundeszentrum für lernende Schulen (ZLS) eine Argumentationshilfe für Schulleiter/innen und Lerndesigner/innen
zusammengestellt.
Geht man beim Lesen der ersten Zeilen noch davon aus, dass die Verfasser das Argumentarium „als Gesprächs- und Diskursgrundlage und sachliche Information“ zu den NMS-relevanten Themen anbieten
wollen, wird einem schnell klar, dass Kritik in dieser Sache nicht gewünscht wird. Bereits in der Einleitung wird dem Leser klargemacht, was von jenen „Akteurinnen und Akteure[n] auf allen
Systemebenen“ zu halten ist, die diese Entwicklung nicht „als wünschenswerte, notwendige Weiterentwicklung“ sehen. Kolleg/innen, die diesem theoretischen Überbau um die NMS weniger abgewinnen
können, oder ihn kritisch hinterfragen, werden als jene betrachtet, die die "Komfortzonen" nicht verlassen wollen und resistent gegenüber allem sind, was neu ist und von außen kommt. Es wird der
Eindruck vermittelt, Kritik sei weder konstruktiv noch erwünscht, sondern „Widerstand gegen Veränderungszumutungen“. Das sei „verständlich“, weil „von außen herangetragene Ansprüche, die
persönliche Komfortzone zu verlassen, zuerst mit Skepsis betrachtet bzw. abgelehnt“ werde. >>> siehe Download
Das Ergebnis ist ein „Argumentarium“ für den Umgang mit Widerstand.
Das Dokument erhielt die Redaktion von einem Kollegen aus der NMS. Weitere Recherchen ergaben, dass in einer Schule dieses „Argumentarium“ in einer Konferenz ausgeteilt wurde. „Teilweise wurde es
kopfschüttelnd, teilweise empört (Stichwort Komfortzone) entgegengenommen“.
Dazu ein Kommentar eines Kollegen aus der NMS: „Hier handelt es sich wohl um einen Beitrag aus der nmsvernetzung.at Plattform für angehende und richtige Lerndesigner/innen. Es ist eine Anmeldung notwendig, um in den inneren Zirkel vorzudringen und an den
Forumsdiskussionen teilzunehmen. Es gibt aber auch einen allgemein zugänglichen Teil. Auch Schulleiter sind mit ihren Lerndesignern im "dynamischen Duo" dort vertreten. Die Masterminds Hofbauer
und Westfall sind für die Lerndesignerausbildung in Österreich zuständig. In sogenannten Bundeslernateliers (BLA) wird die Marsch- und Denkrichtung vorgegeben. Zusätzlich wird den Lerndesignern
in regionalen Lernateliers (RLA) die Gedankenwelt des Hauses der Neuen Mittelschule nähergebracht. In den Forumsbeiträgen bestärkt sich der immer selbe Personenkreis in seinem Tun um die
Umsetzung der NMS. Viele hadern mit ihrem Schicksal als Lerndesigner/innen an den Schulen, denn sie müssen oftmals erkennen, dass sie mit dem Gedankengebäude um die NMS bei den Kolleginnen nicht
sonderlich punkten. Frustration macht sich oft in den Forumsbeiträgen darüber breit. Da passiert es schon, dass Kolleg/innen, die diesem theoretischen Überbau um die NMS weniger abgewinnen
können, oder kritisch hinterfragen, als jene betrachtet werden, die die "Komfortzonen" nicht verlassen wollen. Kritik in diesem Forum wird nicht gewünscht.
Das Zentrum für lernende Schulen ZLS (wieder Hofbauer, Westfall) gibt den Takt und die Papiere vor."
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Rückmeldungen und Verbesserungsvorschlägen von euch freuen mich.
02.02.2016
Die VLI‐APP informiert dich automatisch und top aktuell über alle neuen Beiträge auf der VLI – HP
Andreas Riedmann (HTL – Dornbirn) hat für uns die VLI‐APP programmiert
Über einen Button kommst du jederzeit direkt auf die VLI‐HP.
SteLeZeit 1/2016 Steirische Lehrerinnen- und Lehrerzeitung
Die aktuelle Ausgabe der STELI-UG an BMHS digital als Download mit den Schwerpunktthemen:
21.02.2016
Die Österreichische Lehrer/innen Initiative ÖLI-UG ist schockiert:
Der Vorfall in Clausnitz macht betroffen, macht Angst.
Wie www.jetzt.de berichtet, wurde am Freitagvormittag auf der Facebook-Gruppe "Döbeln wehrt sich – Meine
Stimme gegen Überfremdung" stolz ein Video gepostet, das einen wütenden Mob zeigt, der in Clausnitz (Sachsen) einen Reisebus mit Flüchtlingen bei der Weiterfahrt hindert. Immer wieder brüllen
und blöken sie die Parole „Wir sind das Volk“. Unter den Insassen sind auch verängstigte Frauen. Und weinende Kinder. Ein paar Stunden später löschten die Macher ihre FB-Gruppe. Nicht mehr so
stolz offenbar.
Kaum hat man sich von den unfassbaren Vorkommnissen, die dieses Video zeigen, irgendwie erholt, taucht ein zweites, drastischeres Video auf, das Angst macht und an Bilder aus einer unserer wohl
unrühmlichsten Periode erinnert. Die sueddeutsche.de beschreibt kurz die die wichtigsten Szenen aus diesem
Video. Darin ist zu sehen, wie ein Polizist einen jugendlichen Flüchtling gewaltsam aus dem Bus schleift - unter dem Gegröle einer Menschenmasse. Zuvor sind Männerstimmen zu
hören. Sie schreien: "Verpisst euch", "Ihr braucht doch nicht arbeiten hier" und "Hol ihn raus". Die Menge tobt. "Ja! Raus!" - es herrscht Pogromstimmung.
"Wenn die das Volk sind, muss ich es dann auch sein?" Und was sich das Redaktionsteam jetzt.de sonst fragte, als sie das Video des pöbelnden Mobs in Clausnitz gesehen haben.
AfD und FPÖ - eine Bedrohung!
Die ÖLI-UG weiß, der massive Rechtsruck in der Gesellschaft ist nicht nur ein auf Deutschland begrenztes Phänomen. Und verweist mit schaudern auf die kürzlich zwischen HC Strache und Frauke Petry
vereinbarte Zusammenarbeit der der rechtsextremen deutschen AfD und der FPÖ. Zwei Parteien, die sich in der Abgrenzung vom Nationalsozialismus immer schwerer tun und in Menschenrechtsfragen
Positionen einnehmen, die einer modernen aufgeschlossenen Gesellschaft fundamental widersprechen, wollen zukünftig als „Blauen Allianz“ offiziell miteinander kooperieren.
Für Harald Walser kommt die Kooperation der beiden Rechtsaußen-Parteien
nicht überraschend: „Die ‚Blaue Allianz’ von AfD und FPÖ ist eine Summe von sattsam bekannten ‚Einzelfällen’, die realiter besser als ‚blaune Allianz’ zu bezeichnen ist. Deren nun avisierte
Zusammenarbeit halte ich daher für eine Bedrohung.
20.02.2016
Wie berichtet, sollen Ziffernnoten und Sitzenbleiben in der ersten, zweiten und dritten Klasse der Volksschule zukünftig der Vergangenheit angehören. So sieht es die Ministerin Heinisch-Hosek in
ihrem aktuellen Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums vor. Kommt einmal – eh nur selten und eh aus Furcht vor den ÖVP-Fortschrittsblockierern wieder einmal vorauseilend nur in Minimalversion –
ein pädagogisch und schulorganisatorisch sinnvoller Vorschlag von der roten Bildungsministerin, wird sie umgehend von der ÖVP attackiert. Laut diepresse.com unterstellt Staatssekretär Mahrer Heinisch-Hosek
"Leseschwierigkeiten". Auch die Lehrer – gemeint sind vor allem die Schwarzen Lehrervertreter/innen in der GÖD, diesmal vertreten durch Paul Kimberger - sprächen von einer "Schnapsidee". Er,
Kimberger, selbst sei kein Freund davon: "Ich bin einer, der meint, dass man auf die Ziffernnote nicht verzichten soll".
Auch die ÖVP-Bildungssprecherin Brigitte Jank teilt in ihrer OTS/PA mit, dass die ÖVP die Abschaffung
der Noten und des Sitzenbleibens in der Volksschule ablehnt und stattdessen die Schulpartner in den Schulen darüber entscheiden sollen. Sie ignoriert damit die positiven Ergebnisse von ca. 2000
Schulversuchen: „Der ÖVP ist das Bekenntnis zu Leistung wichtig. Und wir nehmen Autonomie ernst: Wir vertrauen den Experten vor Ort - also den Lehrerinnen und Lehrern - und wollen nicht alles
zentralistisch regeln.“
Heftige Kritik an der Blockadehaltung der ÖVP übt auch Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, in seiner Presseaussendung „Kritik am
fortschrittsfeindlichen Retrokurs der ÖVP“: "Es kommt wie das Amen im Gebet: Kaum gibt es einen zukunftsweisenden Vorschlag aus dem Unterrichtsministerium, schon drückt die ÖVP auf die
Stopp-Taste“, äußert sich Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, enttäuscht, aber wenig überrascht von der ablehnenden Haltung der ÖVP. „Die Blockadehaltung und der fortschrittsfeindliche
Retrokurs der ÖVP schädigen den Bildungsstandort Österreich inzwischen nachhaltig“, stellt Walser fest und geht einen Schritt weiter als die Unterrichtsministerin: „Ich fordere neben der
Abschaffung der Ziffernnoten in allen vier Volksschulklassen nachdrücklich die Einführung einer flexiblen Schuleingangsphase und von jahrgangsübergreifenden Klassen.“ Das seien erfolgreich
erprobte Modelle, von denen alle österreichischen Volksschulkinder profitieren sollen. „Wenn wir schon reformieren, dann nicht zögerlich, sondern gleich anständig, denn wir wissen aus der Praxis
schon längst, wohin der Reformzug fahren müsste“, appelliert Walser an die Regierungsparteien.
19.02.2016
Laut einem Bericht der Berliner Zeitung herrscht in
Berlin ein eklatanter Mangel an Grundschullehrer/innen. Deshalb sollen jetzt auch in Österreich und der niederländischen Grenzregion Lehrer/innen gesucht werden. „Ja, es gibt solche Überlegungen,
wir wollen über den Tellerrand hinausschauen“, bestätigte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) auf Anfrage der Berliner Zeitung.
„Revierwechsel gefällig? Kohle gibt’s auch bei uns“, so warb der Senat etwa auf Plakaten um Lehrer-Nachwuchs aus dem Ruhrgebiet. Nun wolle man das Rekrutierungsgebiet auf ganz Deutschland,
Österreich und die niederländische Grenzregion ausweiten, wo viele auch gut Deutsch sprechen.
Schweiz ist für Berlin kein Thema, weil die Schweizer Lehrer/innen ein höheres Lohnniveau gewohnt seien. Für die Pädagog/innen in Österreich ist ein Wechsel nach Berlin in Bezug auf das Gehalt
wohl auch nach der Dienstrechts-reform immer noch interessant.
"Bleiben Sie in Wien. Hier ist es auch attraktiv, um zu arbeiten"
Wie kurier.at berichtet, drohe in Wien noch kein Lehrermangel. Laut Stadtschulrat gebe es derzeit genügend
Absolventen der PH. Den neuen Absolventen rät der Stadtschulrat: "Bleiben Sie in Wien. Hier ist es auch attraktiv, um zu arbeiten." Denn steigen werde der Bedarf sehr wohl. Ein frommer Appell an
die Junglehrer/innen wird sicher nicht ausreichen, der Stadtschulrat ist gut beraten, wenn er sich in Zukunft ein biss´l mehr um seine Mitarbeiter/innen bemüht.
18.02.2016
Tiroler Tageszeitung tt.com: Bildungsministerin Heinisch-Hosek hofft auf
Einlenken der Gymnasien-Vertreter bei der Modellregion und lehnt Aufnahmetest für Gymnasien klar ab.
Für Heinisch-Hosek sind die geplanten Modellregionen für die gemeinsame Schule der 6- bis 14-Jährigen ein Eckpfeiler, damit „viel Zukunftspädagogik in den Klassenzimmern ankommt“ . In diesem
Zusammenhang gibt es viel Lob von der Ministerin für Landeshauptmann Platter und Bildungslandesrätin Palfrader, weil sie, was die Lebenssituation und die Chancen der Kinder betrifft, sehr
fortschrittlich in die Zukunft denken.
Die Ministerin hält zwar an der vereinbarten 15%-Klausel fest, aber sollte sich „im parlamentarischen Prozess etwas Anderes ergeben, dann werde ich sicher nichts dagegen haben“. Und der
„Kreativität des Landes Tirol“ seien hier „keine Grenzen gesetzt.“ Die Ablehnung der AHS-Vertreter nimmt Heinisch-Hosek zur Kenntnis. „Sie vertreten die Langform ihrer Schulart. Wir dürfen aber
nicht vergessen, dass im heurigen Schuljahr eine neue Lehrer-Ausbildung begonnen wurde. 2019 werden die ersten AbsolventInnen fertig sein, dann gibt es nur noch eine Sekundarstufe für die 10- bis
14-Jährigen.“
18.02.2016
Wie gestern berichtet,soll laut Mitterlehner eine Verlagerung von Studierenden von den Universitäten zu den Fachhochschulen erfolgen. Das ist Wissenschaftsminister Mitterlehners
neue Strategie zur Steuerung des Hochschulsektors. Sie soll bis 2017 abgeschlossen sein und dessen Ergebnisse in die Leistungsvereinbarungsperiode 2019 bis 2021 einfließen.
Die Fachhochschulen freuen sich.Die Unis sind aber gegen die Verlagerung an die Fachhochschulen.
Der Vorschlag, Wirtschaftsfächer von der Uni an die Fachhochschule zu verlagern, wird von den Unis nicht akzeptiert. Laut diepresse.com wehrt sich vor allem die Wirtschaftsuniversität (WU): „Keine andere Institution ist in Österreich in der Lage, in dieser hohen Qualität auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften und des Wirtschaftsrechts auszubilden. Würde sich die WU aus der Bachelor-Ausbildung zurückziehen, würde die österreichische Wirtschaft großen Schaden nehmen“, sagt Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger.
17.02.2016
Ziffernnoten und Sitzenbleiben sollen in der ersten, zweiten und dritten Klasse der Volksschule zukünftig der Vergangenheit angehören.
So sieht es zumindest die Ministerin Heinisch-Hosek in ihrem aktuellen Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums vor. Im Rahmen der Bildungsreform soll diese, durch viele und mehrjährige
Schulversuche getestete Maßnahme umgesetzt werden. "Moderne Pädagogik darf ein Wiederholen der Schulstufen in diesem Altersbereich nicht zulassen", heißt es in dem Entwurf, berichtet derStandard.at,
orf.at und diepresse.com.
Statt der Noten von 1 bis 5 sollen künftig alle Volksschüler verbale Leistungsbeurteilungen bis einschließlich der dritten Klasse bekommen. Es wäre ja kein österreichisches
Bildungsreformvorhaben, wenn es nicht gleichzeitig aufgeweicht würde. Laut Entwurf können Erziehungsberechtigte weiterhin zusätzlich zur verbalen Beurteilung Ziffernoten verlangen.
Auch freiwilliges Wiederholen einer Klasse soll zwar restriktiv behandelt werden, aber möglich sein.
Laut derStandard.at zeigt sich die ÖVP-Bildungssprecherin Brigitte Jank wenig erfreut: "Wir
haben uns mit dem Koalitionspartner darauf geeinigt, dass der Schulstandort autonom entscheidet, ob es statt der Ziffernnote eine alternative Leistungsbeurteilung gibt." Und es sei
problematisch, wenn eine Beurteilung, ob die Bildungsziele erreicht sind, erstmalig in der vierten Klasse erfolgt, „weil dann das letzte Volksschuljahr wiederholt werden müsste.“
Dagegen befürwortet die Bildungspsychologin Christiane Spiel von der Universität Wien dem derStandard.at gegenüber, die verbalen Beurteilungen statt Ziffernnoten.
Volksschüler hätten vor dem Schuleinstieg die Eigenwahrnehmung, ganz viel zu können. Nach dem Schuleintritt werde ihnen klar, dass andere Mitschüler bestimmte Dinge besser können. "Ihr
Selbstwertgefühl wird reduziert", sagt Spiel zum STANDARD. Eine differenzierte verbale Rückmeldung über das, was die Schüler gut und was sie besser machen können, ermögliche es, Selbstwertgefühl
und Motivation wieder zu steigern. Lehrperson als Maßstab Zudem sei das Hauptproblem von Ziffernnoten, dass sie maßgeblich vom Maßstab der Lehrperson abhängen. Viele Lehrer würden ihre Schüler
daran messen, wie gut die Kollegen in der Klasse sind. "Das ist weder fair noch motivierend", sagt Spiel. Motivierender sei es für Schüler, wenn sie auch daran gemessen werden, ob sie sich im
Vergleich zu ihren früheren Leistungen gesteigert haben. "All das kann ich in einer Ziffernnote alleine nicht abbilden." Auch, dass das Sitzenbleiben abgeschafft werden soll, begrüßt die
Bildungspsychologin. "Positive Effekte beim Wiederholen einer Klasse sind sehr selten", sagt sie.
Weshalb in der vierten Klasse wieder Ziffernnoten gegeben werden und das Wiederholen möglich sein soll, mag wohl daran liegen, dass die SPÖ sich wieder einmal vorauseilend vor den
ÖVP-Gesamtschulblockierern fürchtet. Denn die frühe Entscheidung über die Bildungskarriere eines jeden Kindes in Österreich in der vierten Klasse erfolgt auf Basis der Ziffernnoten. Die
Einführung der Gesamtschule der 6 bis 14-Jährigen wäre eigentlich die logische und konsequente Vorgangsweise. Aber das sind nun einmal in der Bildungspolitik keine Kriterien für die ÖVP.
17.02.2016
Laut Neos (OTS) soll eine Verlagerung von Studierenden von den
Universitäten zu den Fachhochschulen erfolgen. Das ist Wissenschaftsminister Mitterlehners neue Strategie zur Steuerung des Hochschulsektors. Sie soll bis 2017 abgeschlossen sein und
dessen Ergebnisse in die Leistungsvereinbarungsperiode 2019 bis 2021 einfließen.
Die Fachhochschulen freuen sich. OTS – FHK: Die Österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK) sieht
das heute von Vizekanzler Mitterlehner vorgestellte Projekt „Zukunft Hochschule“ positiv und wird sich im Rahmen der Hochschulkonferenz konstruktiv am Prozess beteiligen. Der Abgleich des
Studienangebots zwischen Universitäten und Fachhochschulen wurde bereits im Jänner 2015 von der FHK in die Hochschulkonferenz eingebracht und stellt neben der Verbesserung der Durchlässigkeit ein
zentrales Anliegen der Fachhochschulen dar.
Mit einer kurzen Stellungnahme begnügt sich die uniko-Präsidentin und Rektorin Sonja Hammerschmid zu den Botschaften des Bundesministeriums: Es sei erfreulich, dass BMWFW und uniko an
denselben Themen arbeiten und auch gemeinsam über die künftige strategische Ausrichtung des Hochschulsektors Überlegungen anstellen. „Das Thema Fächerabgleich zwischen den Universitäten habe ich
bereits in meiner Neujahrsrede angekündigt“, fügt Hammerschmid hinzu. Die Universitätenkonferenz werde sich in den kommenden Monaten mit dieser Frage, aber auch mit Themen wie
Studienplatzfinanzierung und dem Budgetbedarf für die nächste Leistungsvereinbarungsperiode ausführlich auseinandersetzen. (OTS – uniko)
Die neos begrüßen zwar die Verschiebung der Studierenden zu den Fachhochschulen, kritisieren aber, dass kein Modell für die Studienplatzfinanzierung vorliegt.
16.02.2016
Laut wienerzeitung.at wurden in Wien bisher neun Mittelschulklassen und eine Volksschulklasse als Flüchtlingsklassen eröffnet. Für Wiens Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky sei das "keine neue Politik", obwohl sich die SPÖ und die Grünen lange dagegen gewehrt haben. Kinder mit Migrationshintergrund sollten auf keinen Fall in Ghetto-Klassen landen, sondern von Beginn an integriert werden. Laut Czernohorszky handelt es sich dabei um eine Übergangslösung, damit bestehende Klassen nicht getrennt werden müssen. Eine Dauerlösung sei dies aber nicht. Im Herbst werden die Flüchtlingskinder wie bisher aufgeteilt.
Auch für Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek steht fest, einen Kurswechsel im Umgang mit Flüchtlingskindern gebe es nicht. Für Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, ist die Einrichtung von Flüchtlingsklassen in Wien "als Einstiegsmaßnahme unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll". Es müsse jedoch klar sein, "dass diese Klassen nicht als Notlösung zu führen sind, sondern mit einem Konzept, das die Kinder auf den möglichst raschen Übertritt in die Regelklassen optimal vorbereitet".
In Wien verfolge man den Anspruch, hieß es, alle ankommenden Flüchtlingskinder möglichst unmittelbar an Schulen zu integrieren. Andere Bundesländer würden öfters warten, "bis der Aufenthalt verfestigt ist", so Czernohorszky. Wenn im Herbst die Klassen gebildet werden, könne man die Flüchtlingskinder aufteilen. Nachdem aber der Zuzug weitergehe und er nicht wolle, dass bestehende Klassen aufgrund einer Überschreitung der Schülerhöchstzahlen getrennt werden müssen, "schaffen wir vorbereitend für die Schullaufbahn danach diese Klassen". Die Kinder sollen aber nicht diese "vorbereitenden Klassen" weiter besuchen.
16.02.2016
"Lasst uns unsere Arbeit machen"
kurier.at geht der Frage nach, weshalb jedes fünfte Kind, das die Schule verlässt, nicht
sinnerfassend lesen kann? „Eine Katastrophe, die die Verantwortlichen achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Und die Schule ist offensichtlich immer weniger in der Lage, Kindern Grundsätzliches zu
vermitteln. Warum das so ist, wissen die am besten, die täglich im Klassenzimmer stehen: die Lehrerinnen und Lehrer.“ Als Beispiel Ingrid Teufel, eine pensionierte Volksschullehrerin einer Wiener
Schule mit hohem Migrantenanteil und prekären Wohn- und Arbeitsverhältnissen der meisten Schüler/innen sind prekär. „Wer hier aufwächst, hat ein hohes Risiko, Schulversager zu werden. Und doch
haben es ihre Kolleginnen geschafft, dass so gut wie alle Kinder nach vier Jahren lesen und rechnen können.“
Ingrid Teufel: "Hört auf, den Fokus nur auf Mathematik und Deutsch zu legen und immer alles zu testen, denn so erleben sich die Schwächsten immer nur als Nichtkönner. Schon aus reinem
Selbstschutz fangen sie an, innerlich zu kündigen. Viel wichtiger ist es, dass alle Kinder erkennen können, dass sie Talente haben und wo ihre Stärken liegen. Wer sich als jemand erlebt, der
etwas leisten kann und erfahren hat, wie man Hürden überwindet, kann mit seinen Schwächen besser leben."
Ein interessanter Artikel. Auch in diesen Stellungnahmen schwingt die Forderung nach einer Gesamtschule mit.
Auch Heinisch-Hosek „sieht frühe Trennung als Grund für schlechte Leistungen“ (Kurier 13.02.2016)
15.02.2016
Bei Jugendlichen stoßen Filme zum Thema Gleichberechtigung seit Jahren auf großes Interesse.
Die One World Filmclubs haben jetzt ein Paket geschnürt, das dieses Thema quer über den Erdball beleuchtet! Mehrfach ausgezeichnet, aktuell und für Jugendliche im Rahmen eines Filmclubs kostenlos!
Und zudem passend zum diesjährigen Thema der Aktionstage Politische Bildung vonm 23.4.-9.5. zum Thema Frauen und Politik - Frauen in der Politik.
>>> Hier geht’s zum Filmpaket:
Die Gründung eines One World Filmclubs ist für Jugendliche kostenlos und jederzeit möglich:
Für Rückfragen, weitere Infos zu den Filmclubs und Tipps für einen Filmclubabend stehen wir gerne zur Verfügung.
11.02.2016
In der aktuellen Sonderauswertung zur letzten PISA-Studie (2012) widmet sich die OECD ausschließlich Schüler/innen mit gravierenden Leistungsschwächen.
In Österreich sind das 11% der getesteten 15- und 16-Järigen, die wirklich Grund zur Sorge haben - und auch Sorgen machen (diePresse.at). Sie haben in allen drei Testgebieten - Lesen, Mathematik und
Naturwissenschaften – sehr schwach abgeschnitten. Diese Schüler/innen werden sich als Erwachsene in der Gesellschaft „nicht vollständig zurechtfinden“ können. Sie können mit Hilfe klarer
Anweisungen und unter Heranziehung einer einzigen Informationsquelle zum Teil zwar simple Schlüsse ziehen, etwas komplexere Aufgaben aber nicht selbstständig lösen (orf.at).
Mit 11% "Risikoschüler/innen" ist Österreich zwar besser als der OECD-Schnitt, aber ...
Interessant ist die Analyse der möglichen Risikofaktoren. In der Sonderauswertung suchte die OECD vor allem die Gründe für die Leistungsschwächen. In den meisten Fällen ist es eine Kombination
und Anhäufung verschiedener Risikofaktoren: Sozioökonomischer Status, Migrationshintergrund, Klassenwiederholung, Sprache, Familiensituation, Geschlecht, Wohnort, Schulwahl, Besuch eines
Kindergartens.
Höchstes Risiko: Mädchen mit Migrationshintergrund Das höchste Risiko eines schlechten Abschneidens hätte OECD-weit demnach ein Mädchen mit Migrationshintergrund aus einem im ländlichen Raum
gelegenen Alleinerzieherhaushalt mit geringem Einkommen und Bildung, in dem eine andere Sprache als jene des Untersuchungslandes gesprochen wird, das keinen Kindergarten besucht hat und in eine
Schule mit berufsbildendem Schwerpunkt geht, wo sie bereits eine Klasse wiederholt hat. Für Österreich gilt Ähnliches, allerdings sind die Zusammenhänge mit der Familiensituation und dem Wohnort
nicht so signifikant ausgeprägt. Größter Risikofaktor für ein schlechtes Abschneiden war OECD-weit das Sitzenbleiben: Wer eine Klasse wiederholte, hatte selbst unter Berücksichtigung des
sozioökonomischen Hintergrunds und der anderen Charakteristika das 6,4-fache Risiko auf eine Einordnung als leistungsschwacher Schüler (derStandard.at).
Starke Argumente für die Gesamtschule
Die Ergebnisse der Sonderauswertung sind starke Argumente für die Gesamt- und Ganztagesschule. Das bestätigt laut diePresse.at auch die Bildungsministerin Heinisch-Hosek. Die gemeinsame Schule „hat
positive Auswirkungen auf die Leistungen der SchülerInnen …. [und] die Ganztagsschulen bieten eine Verlängerung des Schulalltags und stellen damit eine effektive Förderung der SchülerInnen dar.
Risikofaktoren wie geringe Sprachkenntnisse oder Sozialstatus sind besser ausgleichbar."
Für die Gesamtschulgegner, allen voran der AHS-Gewerkschafter Ekkehard Quin, wird es langsam eng. Das gebetsmühlenartige Wiederholen von Angstparolen wird wohl niemand mehr erschrecken, sondern
vor allem die Glaubwürdigkeit der Reformblockierer immer mehr in Frage stellen.
11.02.2016
Wie jedes Jahr sind die ÖLI-UG und UBG an diesem Tag mit einer eigenen Veranstaltungsreihe präsent.
BundeslehrerInnentag:
Donnerstag, 3. März 2016, 8:45 Uhr - Volkshaus Dornach, Niedermayrw.7, Linz-Urfahr
Der Besuch ist allen BundeslehrerInnen aus Oberösterreich gemäß LSR-Erlass gestattet. Alle anderen LehrerInnen können teilnehmen, wenn es als Fortbildung genehmigt wird. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich.
Programm
08:45 Uhr Büchertische, Info-Stände, Gespräch mit KollegInnen von ÖLI-UG und UBG
09:00 Uhr Begrüßung, ÖLI- und UBG-Informationen
09:15 Uhr Aktuelles aus der Gewerkschaft - Informationen von Josef Gary Fuchsbauer,
10.00 Uhr zur Auswahl
A | Großer Saal
Univ. Prof. Rudolf de Cillia - Inst. für Sprachwissenschaft, Universität Wien
Sprache und Macht. Ausgrenzung durch Sprache - Referat und Diskussion
B | Seminarraum
Information / Schulung zu Dienst-/Besoldungs-/Vertrags-/Pensions-/Personalvertretungsrecht mit Gary Fuchsbauer.
12:15 Uhr Mittagessen – Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Wird von der ÖLI und der UBG organisiert.
13:30 Uhr Seminarraum:
Austausch über Inhalte künftiger Gewerkschaftsarbeit angesichts der Gewerkschaftskongresse 2016.
Was soll die Gewerkschaft tun? Was soll die ÖLI tun? Wie können wir uns weiter vernetzen?
Gesprächsleitung: Michael Maurer, ÖLI-UG
11.02.2016
Consumer Classroom ist eine interaktive Website für Lehrer/innen und laut
Eigendefinition dieser interessanten Community-Website „eine umfassende Bibliothek von Verbraucherbildungsressourcen aus der gesamten EU“. Zusammen mit den interaktiven und Collaboration-Tools,
erleichtert sie die Vorbereitung von Lektionen und das Teilen mit Schülern und anderen Lehrer/innen.
Ziel dieser Website
ist es die Verbraucherbildung zu fördern und insbesondere für in weiterführende Schulen in Europa. „Es handelt sich hierbei um eine multilinguale, europaweite Website, die von der
Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission finanziert wird.“
Die Stärke der Website liegt in der Qualität ihrer Unterrichtsressourcen und ihrer Collaboration-Tools, wie dem Lesson Builder, den Foren und dem Live-Chat. Sie eignet sich für Lehrer und Schüler
im Alter von 12 bis 18 Jahren, ist jedoch für jeden offen, der gerne einen Beitrag dazu leisten möchte. Die Website wurde entwickelt, um Lehrern den Unterricht zu Verbraucherinhalten zu
vereinfachen, um anwendungsbereite Lektionen für ihre Schüler zu erstellen oder zu finden, und um online mit anderen Lehrern und Klassen in Europa zusammenzuarbeiten. Uvm.
10.02.2016
Wird in Oberösterreichs Schulen die Nutzung der deutschen Sprache auch außerhalb des Unterrichtes verpflichtend oder doch nur eine Empfehlung? Das sei Auslegungssache, zumindest soll die
Formulierung „Wir sprechen Deutsch" in die Hausordnung der Schulen geschrieben werden. Konkretere Antworten gab es laut den OÖ Nachrichten von Landesschulratspräsidenten
Fritz Enzenhofer und LH-Stellvertreter Thomas Stelzer in ihrer Pressekonferenz nicht. Sie berichteten viel lieber von anderen Vorhaben, die sie bis Schulbeginn 2016/17 umsetzen wollen. Allesamt
Ergebnisse einer oberösterreichischen Bildungs-Task-Force:
Der „Bildungskompass plus“, soll die Stärken und Fähigkeiten der Kinder im Kindergarten erheben und der Schule zur Verfügung stellen. Eine Anlehnung an Hengstschlägers Bildungskompass, der in das
Bildungsreformpapier der Bundesregierung Eingang gefunden hat und von Pädagog/innen scharf kritisiert wurde. (die oeliug.at berichtete).
Ein Wertekodex soll die Integration verbessern und den „Lehrern und Schülern in Form einer Broschüre oder eines kleinen Büchleins – so genau hat man sich da noch nicht festgelegt – ausgehändigt
werden“, so die OÖN.
Aufhebung der Sprengel bei den Neuen Mittelschulen, Bürgerbeiräte bei Bildungsreformen die per Zufallsgenerator ausgewählt werden, mehr IT-Angebote, Ausbau von Ganztagsschulen und Förderangeboten
für Hochbegabte, sind weitere Vorhaben der Bildungsverantwortlichen in Oberösterreich.
10.02.2016
ÖGB-Achitz: Pensionsgipfel zum Konjunktur- und Beschäftigungsgipfel machen (OTS)
Rekordarbeitslosigkeit: Menschen brauchen Jobs, wenn das faktische Pensionsalter steigen soll
Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, fordert anlässlich der aktuellen Arbeitsmarktdaten: „Die dramatische Lage auf dem Arbeitsmarkt darf die Bundesregierung auch beim Pensionsgipfel am
29. Februar nicht ignorieren“. Deshalb müsse der Pensionsgipfel ein Konjunktur- und Beschäftigungsgipfel sein, weil „alle edlen Gedanken darüber, wie wir es schaffen können, das faktische
Pensionsantrittsalter zu erhöhen, sind völlig sinnlos, wenn es keine Arbeitsplätze gibt“, so Achiz.
Achiz nimmt nicht nur die Politik in die Pflicht, sondern stellt auch Forderungen an die Unternehmen. Arbeitsplätze, Arbeitsmittel und die Arbeitsorganisation müssen so gestaltet werden, dass für
ArbeitnehmerInnen in jedem Lebensalter die belastungs- und beanspruchungsoptimale Ausführung der Arbeit gewährleistet ist. Achitz: „Die ArbeitnehmerInnen können nur dann länger arbeiten, wenn sie
dazu körperlich und psychisch in der Lage sind.“ Und dafür müssen die Unternehmen sorgen.
Ein erster Schritt wäre, dass Arbeitgeber endlich „damit aufhören, Menschen mit spätestens 45 Jahren als unvermittelbar zu betrachten“, fordert Achitz.
Wie zu erwarten hat die Industriellenvereinigung diese ÖGB-Forderungen umgehend zurückgewiesen. Aus dieser Richtung darf wieder einmal keine Bewegung zur Vernunft erwartet werden.
08.02.2016
Im Rundschreiben des Bundeskanzleramts zur 2. Dienstrechts-Novelle 2015 werden unter Pkt. 7. die Änderungen in der Reisegebührenvorschrift behandelt:
1. Ersatz für die Benützung von Massenbeförderungsmitteln: Es gebührt nur noch gegen Nachweis ein Ersatz der entstandenen Kosten für die Benützung von Massenbeförderungsmitteln vom und zum Bahnhof.
2. Anstelle der bisher fixen Beträge, die für zurückgelegte Eisenbahnstrecken gebührten, tritt ein Beförderungszuschuss. Dieser deckt sämtliche Beförderungskosten (alle Massenbeförderungsmittel im Fern- und Nahverkehr) ab: Für die Kilometer 1 bis 50 beträgt der Beförderungszuschuss 0,20 € je Kilometer, für die folgenden 51 bis 300 Kilometer 0,10 € je Kilometer und ab 301 Kilometer 0,05 € je Kilometer.
Ist die Wegstrecke max. 8 Kilometer, beträgt der Beförderungszuschuss insgesamt 1,64 €.
Der Beförderungszuschuss darf pro Wegstrecke höchstens 52,00 € betragen.
Werden für eine oder mehrere Teilstrecken die Auslagen nachgewiesen (wird beispielsweise eine Teilstrecke mit dem Zug zurückgelegt), ist für den Beförderungszuschuss die Summe der Weglängen der übrigen Teilstrecken der Wegstrecke maßgebend.
Rechenbeispiel aus dem Rundschreiben:
Für die Ermittlung der Weglänge ist die kürzeste Wegstrecke maßgebend.
Eine Dienstnehmerin des Bundesministeriums für Bildung und Frauen legt bei einer Dienstreise von 1010 Wien, Minoritenplatz 5, zur Bundeshandelsakademie nach 9020 Klagenfurt, Kumpfgasse 21A, 303 Kilometer zurück. Der Beförderungszuschuss beträgt für die Hinfahrt insgesamt 35,15 € (50 Kilometer * 0,20 € + 250 Kilometer * 0,10 € + 3 Kilometer * 0,05 €). Bei der Rückfahrt legt sie 301 Kilometer zurück. Hierfür beträgt der Beförderungskostenzuschuss 35,05 €.
Kommentar von Gary Fuchsbauer: Das angegebene Beispiel zeigt dabei, dass Hin- und Rückfahrt getrennt zu beachten ist. Die 303km vom BMBF in Wien zur HAK Klagenfurt finde ich mit
maps.google.at auch, aber für den Rückweg braucht google mindestens 311km - das BKA aber nur 301!?!?
07.02.2016
Gemeinsame Schule! Demokratische Schule! Mehr Geld für Bildung!
Bericht von der Demonstration der Bildungsinitiative Oberösterreich.
Selten prägen tiefgreifende und umfassende Analysen der aktuellen Situation, zukunftsorientierte Idealvorstellungen und vollständig begründete Forderungen das inhaltliche Bild von Demonstrationen, wie bei der Demonstration der Bildungsinitiative OÖ „für eine gemeinsame Schule aller PflichtschülerInnen, für eine demokratische Schule und für mehr Geld für Bildung“. Redner/innen mit großer Erfahrung im Bildungssystem, in der Bildungspolitik und Gewerkschaftsarbeit beeindruckten und konnten die Anliegen der Bildungsinitiative überzeugend argumentieren.
Stellvertretend für alle Redner/innen seien hier Renate Brunnbauer und Reinhart Sellner erwähnt. Reinhart Sellner, UGÖD-Vertreter in der ARGE LehrerInnen und im GÖD-Vorstand, ist ein profunder Kenner des österreichischen Bildungssystems und der Bildungspolitik und kennt die Ursachen der aktuellen Bildungssystemmisere sehr genau.
Renate Brunnbauer, Pflichtschullehrerin und Vorsitzende der kuli-UG, zeigt in ihrer Rede eindrucksvoll die Folgen der reaktionären Bildungspolitik aus der Sicht einer engagierten Pflichtschullehrerin auf.
07.02.2016
Die schwarzen Landeshauptleute lassen keinen Versuch aus, um die Macht in der Bildungspolitik an sich zu reißen – rücksichtslos und ohne Genier. Und sie werden bei dieser unerträglichen Posse von der Bundes-ÖVP kräftig unterstützt. Aktuell geht es um die Auslegung der Machtstrukturen rund um die neu zu schaffenden Bildungsdirektionen in den Ländern. Dazu hat nach drei! Monaten „der sogenannten Einigung“ (Harald Walser) im Rahmen des Bildungsreformpapiers 2015 die ÖVP den Vorschlag für die Verwaltungsreform so „überarbeitet“, dass es zu einer Machtverschiebung hin zu den Ländern kommen würde.
Dazu Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann (SPÖ) in diepresse.com „Was ich nicht gutheißen werde, sind Schritte in Richtung Verländerung der Schule.“ Und Elmar Mayer, ebenfalls SPÖ, in den Vorarlberger Nachrichten: „Der ÖVP-Vorschlag würde das Parlament aushebeln“.
Nachdem ÖVP und SPÖ knapp drei Monate nach der Präsentation der Bildungsreform erst über die Gesamtschule und nun über die Schulverwaltung streiten, herrscht Verärgerung: „Es ist unerträglich, dass die Regierung bisher nicht in der Lage war, ein Papier vorzuschlagen“, sagt der grüne Bildungssprecher Harald Walser im Gespräch mit der „Presse diepresse.com“.
06.02.2016
Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, eskaliert der Konflikt über die
Gesamtschul-Modellregion Tirol. Einige Gymnasialdirektoren sind in den letzten Wochen vor allem wegen ihren, an Peinlichkeit kaum zu überbietenden, polemischen und beleidigenden
Äußerungen gegen die Befürworter der Modellregion und die verantwortliche Bildungs-LR Beate Palfrader (VP) unangenehm aufgefallen. Nachdem nun der Verein der Tiroler Gymnasialdirektoren die
Einladung Palfraders zur Mitarbeit in der Steuerungsgruppe für pädagogische, rechtliche und inhaltliche Fragen ausgeschlagen hat, reicht es der Schulratspräsidentin und Bildungs-Landesrätin.
Sie wirft den AHS-Vertretern vor, die Verantwortung für die Weiterentwicklung des Bildungssystems zum Wohle aller Kinder nicht wahrnehmen zu wollen.
Palfrader übt zudem scharfe Kritik an polemischen und beleidigenden Äußerungen einiger Direktoren. „Das muss endlich unterlassen werden." Sogar im Unterricht würden AHS-Lehrer gegen die
Modellregion Stimmung machen. „Da wird den Schülern mitgeteilt, sie müssten dann neben den Dummen sitzen", ist Palfrader entsetzt. Diese Lehrer würden nicht nur dem Ruf der Pädagogen schaden,
sondern auch ein Bild bestätigen, dass sich die Öffentlichkeit da und dort berechtigterweise mache, betont sie gegenüber der Tiroler Tageszeitung.
05.02.2016
Die Schülervertretung reagierte prompt auf die massiven Manipulationsvorwürfe im Rahmen der Zentralmatura 2015 von Werner Peschek, Mathematikdidaktiker der Uni Klagenfurt. Die oeliug.at berichtete darüber.
Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda fordert nicht zum ersten Mal eine zentrale Beurteilung der Zentralmatura anstelle der Korrektur durch die Klassenlehrer/innen.
Wie Gnesda in einer Presseaussendung betont, habe er bereits im Jänner
die zentrale Korrektur gefordert, um eine objektive und vergleichbare Matura zu gewährleisten.
„Eine Zentralmatura, die zentral vorgegeben wird und österreichweit das gleiche Format hat, nicht zentral zu benoten, ist ein Widerspruch in sich. Will ich österreichweit eine einheitliche
Matura, muss ich diese auch österreichweit gleich korrigieren!“, sagt Gnesda, betont aber auch, dass es „um keinerlei Misstrauen gegenüber dem Lehrpersonal“ gehe. Die Schülervertretung wolle
„aber bei der Zentralmatura gleiche Rahmenbedingungen – jede und jeder soll danach die Gewissheit haben, fair behandelt worden zu sein“.
Quin, Vertreter der AHS-Lehrer/innen, reagiert laut APA auf die Manipulationsvorwürfe mit dem Vorschlag, die
Kompensationsprüfung in Mathematik schriftlich durchzuführen - und zwar als "halbe" Matura mit der Hälfte der Zeit und auf die Grundlagenaufgaben beschränkt.
Einer zentralen Korrektur der Maturaarbeiten, wie es die Schülervertretung fordert, kann Quin "bei aller Skepsis gegenüber zentralen Klausuren an sich" etwas abgewinnen: "Das wäre vom System her
logisch und korrekt."
04.02.2016
Gesprächsverweigerung der Bildungseliten
Kommentar von Peter Nindler in den Tiroler Nachrichten Seite 2 / 04.02.2016:
Laut Nindler konnten sich die Gymnasiallehrer in ihren Elfenbeinturm zurückziehen, weil sich die Bildungspolitik seit Jahren selbst blockiert. Ein wesentlicher Grund, dass die offensichtlichen
Schwachstellen im Bildungssystem nicht behoben werden, sei die mächtige AHS-Gewerkschaft, für die Reformen nur dann sinnvoll seien, wenn sie die Gymnasien nicht betreffen. Und „jahrzehntelang war
die ÖVP der größte Schutzschirm für die einzementierte Schulordnung“, stellt Nindler in seinem Kommentar fest. Und weiter: „Weil Bildung der Schlüssel für soziale Chancengleichheit ist und die
frühe Auslese der Kinder nach der Volksschule diesem Ziel wiederspreche, wird über eine gemeinsame Schule der 6- bis 14-jährigen nachgedacht. Auch in der ÖVP und vor allem in Tirol“ und
Vorarlberg. Und deshalb bröckle die ÖVP-Unterstützung für die schwarzen Reformblockierer in der AHS – Gewerkschaft immer mehr. „So paradox es auch klingt: Gerade die selbsternannten
Bildungseliten verweigern sich einem Reformprozess in der Ausbildung. Da werde ein Schrebergarten der Eitelkeiten und Standesdünkel gepflegt“, ärgert sich Nindler.
04.02.2016
Auch für die Salzburger Nachrichten (04.02.2016 S 26) sind heute die Schulnachrichten der Viertklässler ein Thema. Die oeliug.at berichtete bereits ausführlich darüber. In diesem Artikel „Angst vor den Semesternoten“ geht es vor allem um die Ängste und Belastungen der frühen und meist endgültigen Entscheidung, ob das Kind ins Gymnasium oder in die Neue Mittelschule zugeteilt wird und damit seine Bildungsbiografie festgeschrieben ist. Eine betroffene Mutter bringt es auf den Punkt: „Wir reden hier von der AHS-Unterstufe, nicht von der Elite-Uni Harvard.“ Und deshalb ist es für sie unmenschlich, dass hier von Kindern plötzlich eine Leistung verlangt werde, die über ihren künftigen Lebensweg entscheide.
Auch in diesem Artikel wird klar: An der Gesamtschule führt kein Weg vorbei. Zumindest kennen wir derzeit keine andere brauchbare Lösung des Problems.
04.02.2016
Die Zentralmatura ist seit einer Woche wieder das große Bildungsthema. Die oelig.at berichtete darüber, dass einige Auffälligkeiten bei den Ergebnissen auf große Probleme nicht nur bei der erstmaligen Vorbereitung und Durchführung der Zenralmatura hindeuten, sondern auch Systemfehler offenlegen. Für die Grünen genügend Stoff für eine parlamentarische Anfrage. Laut derStandard.at weist das Bildungsministerium Kritik an auffälligen Zentralmaturaergebnissen als nicht aussagekräftig und überzogen zurück. Den Gender-Gap werde man untersuchen, bei den Oberstufenrealgymnasien gebe es ein paar Ausreißer. Also nichts Neues.
Interessant ist, wie derStandard.at in einem aktuellen Artikel „Experte: Hohes Maß an Manipulation bei Zentralmatura“ berichtet, die Kritik von Werner Peschek, Mathematikdidaktiker der Uni Klagenfurt. Schon vor einem Jahr warnte Peschek: "Man wird vertuschen, nachkorrigieren, nachhelfen."
Nach den Ergebnissen der neuen Reifeprüfung 2015, fühlt sich Peschek bestätigt: "Es kam bei der Durchführung und Korrektur der schriftlichen Klausuren wie auch bei der mündlichen Kompensationsprüfung, wie es kommen musste.“ Überrascht hat ihn „nur das hohe Ausmaß der Anforderungsmanipulation bei der Zentralmatura."
Die Ausfallsquote bei der Zentralmatura ist nur mehr ein Viertel der bisherigen Matura, nach der mündlichen Kompensation noch einmal geringer. Auch für den Bildungsforscher Günter Haider ist das zumindest „auffällig“.
Laut derStandard.at hält Peschek ein anderes Problem für viel gravierender: "Es gibt einzelne Klassen, eventuell auch Schulen, die aus unterschiedlichsten Gründen den Anforderungen der Zentralmatura derzeit nicht gewachsen sind." Und fordert für diese Klassen, dass die Anforderungen absenkt werden. „Das kann man transparent und kontrolliert – einer Zentralmatura angemessen – tun oder versteckt und unkontrolliert der Kreativität der Schüler, der Lehrer und oder der Schulleitungen überlassen", sagt Peschek.
Das Ministerium lehnt Pescheks "Notfallaktionsplan" ab. Das führte zu "versteckten, nicht kontrollierbaren und konsequenzenlosen Absenkungen der Anforderungen durch unkorrekte Vorgehensweisen bei der Durchführung oder der Korrektur der schriftlichen Prüfungen und vor allem auch bei der mündlichen Kompensation gekommen, die zu keinen Verbesserungen führen", stellt Peschek klar und fürchtet ein Weiter-wie-bisher.
03.02.2016
Wie auf der oeliug.at schon öfters berichtet, will die schwarz-blaue Regierung in Oberösterreich in den Schulen Deutsch als Pausensprache einführen. Die meisten Bundesländer lehnen aber Deutsch
als Pflichtsprache in den Pausen ab.
Laut DiePresse.com gehen manche Länder den Weg der "Empfehlung", mehrere wollen die
Schulen selbst entscheiden lassen. In Oberösterreich besteht noch Uneinigkeit darüber, ob es eine Verpflichtung oder ein „Bemühen“ geben soll. In der Steiermark soll, wie in Oberösterreich,
eine „Empfehlung“ an die Schulen gehen, die dann selber entscheiden soll, ob sie sie in die Hausordnung aufnimmt oder nicht.
Aus Salzburg, Niederösterreich und Vorarlberg kommt zurückhaltende Zustimmung. Empfehlungen sind in diesen Ländern aber kein Thema. Nur in Vorarlberg stehe man einer Empfehlung im Sinn einer
Sensibilisierung aufgeschlossen gegenüber.
Ablehnung kommt aus Tirol („Unzulässig und nicht zielführend“) und den roten Ländern. „Das wird es in Wien sicher nicht geben“, sagt der neue Stadtschulratspräsident, Jürgen
Czernohorszky, zur „Presse“. „Nicht nur aus Gründen des Menschenbilds, sondern weil es nichts Dümmeres gibt, als Kindern das Wort zu verbieten.“ Auch in Kärnten wird es keine Pflicht geben. Als
undenkbar bezeichnet Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger das. Selbst eine Empfehlung hält er nicht für sinnvoll. „Warum soll man sich etwas umhängen, nur um populistisch in Erscheinung
zu treten?“ Burgenlands Landesschulratspräsident, Heinz Zitz, hält Verordnen weder für sinnvoll noch für umsetzbar.
03.02.2016
Gemeinsame Schule-Demokratische Schule-Mehr Geld für Bildung!
Eindrücke von der Demonstration der Bildungsinitiative OÖ für eine gemeinsame Schule aller PflichtschülerInnen, für eine demokratische Schule und für mehr Geld für Bildung.
Nächstes Treffen der Initiative "Für eine echte Gesamtschule" am Di, 15.03.2016 um 18:00 Uhr im Solidarwerkstatt Büro, Waltherstraße 15, 4020 Linz.
03.02.2016
Wer sich als Lehrer/in an einer österreichischen Schule bewerben will, macht das über das jeweilige Online-Bewerbungsportal der zuständigen Landesschulräte (Stadtschulrat für Wien). Bewerbungen
für das Schuljahr 2016/17 sind voraussichtlich bis spätestens 4. Mai 2016 möglich. Wobei zu beachten ist, dass die Landesschulräte unterschiedliche Zeitfenster für die
Onlinebewerbung anbieten. Mehr Informationen dazu auf dieser Homepage und auf den Bewerbungsportalen der
Landesschulräte.
Wo, an welchen Schulen und für welche Fächer Lehrer/innen gesucht werden, wird voraussichtlich am 23. April 2016 im Amtsblatt der Wiener Zeitung und
auf der Website „Karriere Öffentlicher Dienst“
verlautbart.
Für die Bewerbungen als Lehrer/in an Schulen in Österreich gelten die „Allgemeinen Ausschreibungsbedingungen für die Bewerbungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Frauen (bmbf).
>> mehr dazu
03.02.2016
Demo der Bildungsinitiative OÖ* am 2. Februar 2016.
Treffpunkt: 16:30 im Volksgarten vor dem Musiktheater.
Wofür wir uns engagieren:
Bildung ist ein Menschenrecht! Für eine Bildungsreform im Interesse der Betroffenen!
Kommt zur Demo der Bildungsinitiative Oberösterreich
Wir treffen uns um 16:30 im Volksgarten vor dem Musiktheater.
Reinhart Sellner wird am Anfang als Liedermacher und als Redner (Mitglied des GÖD-Vorstands) zu hören sein.
Sagt es weiter, bringt Freunde und Freundinnen mit!
Wofür wir uns engagieren:
Bildung ist ein Menschenrecht!
Für eine Bildungsreform im Interesse der Betroffenen!
In Österreich sind die Bildungsausgaben von 1995 sechs Prozent des BIP auf nur mehr 5 Prozent gesenkt worden!
Seit Jahrzehnten verdient die österreichische Bildungspolitik – allen Beteuerungen der Entscheidungsträger zum Trotz – diesen Namen nicht mehr. Es geht nur noch um zwei Dinge: Verwertbarkeit und
Budgetschonung. Das im November 2015 vorgestellte „Reform-Konzept“ der Bundesregierung setzt diesen Trend nicht nur fort, es verschärft ihn noch. Nicht nur, dass alle seine Maßnahmen unter
Finanzierungsvorbehalt stehen. Es denkt „Bildung“ fast nur mehr in den Kategorien Kosten und Nutzen, Steuerung und Kontrolle. Tatsächlich sollte es aber um die Entfaltungsmöglichkeiten der
Menschen gehen, die dort lernen und heranwachsen, und um sinnvolle Rahmenbedingungen für die, die dort arbeiten.
>>> weiter lesen
* Bildungsinitiative Feb. 2016 - Die oberösterreichische Bildungsinitiative wird getragen von:
• kritische unabhängige lehrerInnen-initiative kuli-UG:www.kuli.net
• OÖ Kinderfreunde: www.kinderfreunde.at/Bundeslaender/Oberoesterreich
• Österreichische LehrerInnen-Initiative/Unabhängige GewerkschafterInnen ÖLI-UG: www.oeliug.at
• Solidarwerkstatt OÖ: www.solidarwerkstatt.at
• und weiteren an Bildung interessierten Einzelpersonen und Gruppierungen
01.02.2016
zum Ausdrucken und weiter verbreiten
Mädchen bei Zentralmatura in Englisch unerwartet schlecht - und in Mathe sowieso.
Die Analyse der Ergebnisse der Zentralmatura deckte eine unerwartete Ungerechtigkeit und damit einen weiteren unakzeptablen Fehler des Systems „zentralen Reifeprüfung“ auf. Unerwartete und allen Studien widersprechende Geschlechterunterschiede. Österreichweit durchgehend schnitten die Mädchen nicht nur in Mathematik, sondern auch in Englisch deutlich schlechter ab als ihre Mitschüler - 60 Prozent mehr Fünfer für Mädchen (6,9 Prozent) als für Buben (4,3 Prozent), berichtet Lisa Nimmervoll derStandard.at. Dass das Ergebnis in Mathematik noch schlechter für die Maturantinnen ist, wurde erwartet und interessiert de facto niemanden. Was eigentlich der wirkliche ganz große Skandal unseres Bildungssystems ist.
Aber zurück zum Unerwarteten: Allen Studien zum Trotz schnitten die Mädchen in den Fremdsprachen (Englisch) schlechter ab als die Burschen. Ein eindeutiges Indiz – oder treffender – ein weiterer eindeutiger Beweis, dass das Bifie mit dem Management der Zentralmatura komplett überfordert war/ist und das System der zentral geprüften Reife- und in Zukunft auch in der BMHS Diplomprüfung dringend neu überdacht werden sollte.
Europaweit, bis auf wenige Ausnahmen wird zentral geprüft! Na und? Europaweit, bis auf wenige Ausnahmen, ist die Gesamtschule seit Jahrzehnten Standard. Überall, außer in Österreich, ist eine systemerzwungene, meist eine der folgenschwersten Entscheidung der Bildungsbiographie von neuneinhalb jährigen Kindern ein absolutes NO GO! Aber geht es um die Zentralmatura, werden alle Bedenken vom Tisch gewischt.
Der unerträgliche bildungspolitische Systemsumpf in Österreich treibt immer seltsamere Blüten. Ein aktuelles Beispiel ist die aktuelle Forderung des langzeitbeleidigten Bildungswissenschafters
von der Universität Salzburg, Günter Haider, wegen den schlechten Ergebnissen bei der Zentralmatura das BORG auf fünf Jahre zu verlängern. Wer solche Wissenschaftler
im Lande hat, sollte ernsthaft darüber nachdenken, sich selber Gedanken zu machen.
01.02.2016
„Kommt so was nur im LSR für Niederösterreich vor oder gibt es ähnlich gelagerte Fälle auch in anderen Landesschulräten?“ fragt sich Harald Walser in FB bei diesem haarsträubenden Fall, in dem
eine Schuldirektorin von ihrer Inspektorin gemobbt wird, weil sie sich vor 10 Jahren geweigert hat, an einer „politischen Informationskette“ zum Landeshauptmann mitzuwirken („So funktioniert Erwin Prölls Spitzelsystem!“).
Dazu orf.at
"Bürgeranwalt": Evelyn Mayer, Direktorin der HLW Biedermannsdorf in Niederösterreich zieht deswegen vor Gericht, woraufhin Ministerium und Landesschulrat beschließen, die Direktorin vor
Gericht als Täterin statt als Opfer dastehen zu lassen. Der Oberste Gerichtshof sorgt für Ordnung und verurteilte den Landesschulrat.
Auf seinem Blog präsentiert Harald Walser ein brisantes Detail, das erst jetzt aufgetaucht ist: Ein
Aktenvermerk und ein Mail aus dem Jahr 2011 belegen, dass Behörden beschlossen haben, „Mutmaßungen“ in den Raum zu stellen, um Evelyn Mayer „selbst nicht als Opfer, sondern Täterin von Mobbing“
dastehen zu lassen. Walser: „Das muss man sich vorstellen: Offizielle Dienststellen beschließen, vor Gericht eine von ihrer Vorgesetzten gemobbte Beamtin systematisch noch einmal zu mobben, um
einer Schadenersatzforderung zu entgehen. Das oberste Gericht ist darauf zum Glück nicht eingestiegen.“
01.02.2016