Kreidekreis digital Nr. 6 Dezember 2018:
Die Zeitung der Österreichischen LehrerInnen Initiative | Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie
Editorial
Gerhard Pušnik
Auf Seite 12 sind die aktualisierten Gehaltstabellen zu finden. Eine differenzierte Einschätzung und aus welchen Gründen wir das als schlechten Abschluss der GÖD-Verhandler betrachten, ist auf der Rückseite dieser Ausgabe zu finden.
Von kritischen ÖVPlern anfangs als einzige Hoffnung dieser Regierung gesehen, hat Bildungsminister Faßmann mit seinen Aussagen zu Ziffernnoten und Deutschförderklassen seinen Bonus eingebüßt. Vor allem seine Begründung, es sei „eine politische Entscheidung, wie vieles, was ich entscheiden muss“, hat für Kopfschütteln und harsche Kritik gesorgt. Als Drauf-gabe bekam er eine deutliche Abfuhr des Bildungsforschers Hopmann, der partout nicht für die Soundgeräusche der blau-türkisen Bildungstalfahrt herhalten wollte.
Das alles und noch viel mehr ist im News-Blog der ÖLI-Homepage nachzulesen.
Treue Fans findet Faßmann noch bei „Pro Gymnasium“ (von manchen auch als Bildungs-Contras bezeichnet), die finden die Richtung immer noch geilomobil. Ihnen reicht es, dass sich für die AHS nichts ändert und die NOST endlich in der Versenkung verschwunden ist. Wie es anderen Schultypen und Bildungsbereichen ergeht, bleibt außen vor.
Lehrerinnen und Lehrer machen´s aus, sie sind die tragende Säule kultureller, naturwissenschaft-licher, mathematischer, sprachlicher Bildung und des sozialen Zusammenhalts!
Als ÖLI setzen wir uns für alle KollegInnen und alle Schultypen ein und melden uns zu Wort. Wir verbinden deutliche Kritik an der herrschenden Politik mit konkreten Vorschlägen und Alternativen. Auch mit dem Kreidekreis!
Kreidekreis digital Nr. 5 Okt./Nov. 2018Die Zeitung der österreichischen LehrerInnen Initiative |
Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie
Editorial
Gerhard Pušnik
Der Bildungsminister resümierte in seinem „Dankesschreiben“ an DirektorInnen und LehrerInnen Ende Juni, ein „äußerst ereignisreiches Schuljahr (neige) sich dem Ende zu“. Viele Ereignisse können es ja nicht sein. Gemeint sind wohl die Deutschklassen, die wider besseren Wissens und für den Stammtisch eingeführt werden. Aber die sind ja kein Ereignis, sondern ein Zustand.
In allen Schultypen fehlt es an Realstunden um pädagogisch vernünftige Klassen- und Gruppengrößen zu bilden, von Freifächern, Unverbindlichen Übungen oder zusätzlichem Unterstützungspersonal ganz zu schweigen. Es gibt Schultypen, die können mit den zugewiesenen Realstunden nicht einmal ihre Stundentafel abdecken. Aber das dafür ganz autonom.
In der Pressestunde zu Schulbeginn schlägt der Bildungsminister allen Ernstes vor, die Kopftuchdebatte in die Schulen zu tragen, also genau das, was Schulen brauchen. So, als würde nicht schon der Boulevard für entsprechende Hysterie sorgen.
Noch für längere Zeit haben wir mit der Hinterlassenschaft der Großkoalitionäre zu kämpfen: mit einer reformbedürftigen Neuen Reifeprüfung, mit dem NOST-Debakel, der vertanen Chance auf eine bessere PädagogInnenbildung und dem NMS-Desaster.
In welche Richtung die türkis-blaue Dampfwalze rollt, zeigt der Umgang mit Vielfalt in der Schule, Ziffernnoten, Deutschklassen, Geldstrafen. Die Wiedereinführung von Leistungsgruppen in der NMS wird das nächste Thema sein.
Für Diskussion ist gesorgt. Was wir brauchen ist Einmischung. Eine Intervention von den ExpertInnen der Basis, von den LehrerInnen!
Inhalt:
Faßmann in der ORF-Pressestunde | Serie: Südtirol – Inklusion zwischen Theorie und Praxis |
Schulen im Wettbewerb | Durchgefallen? – Aus der ZDF-Mediathek |
Deutschklassen – 2 Direktorinnen melden sich zu Wort |
5 Blicke in den Spiegel |
Türkisblau: Wer droht, schafft an! | Dienstrechtsnovelle 2018 | Literaturtipp: Homo Deus |
Kunstseite: Harald Gfader |
Termine
Er ist da, der neue Krkr-Kalender 2018/19
NEU: Für das Schuljahr 2018/19 gibt es jetzt den KrKr-Kalender auch als Exceldatei. Damit kann sich jede/r selbst jene Termine eintragen/löschen, die für sie/ihn relevant sind.
Gemacht hat den Kalender Gary Fuchsbauer
Viele vorgegebene (und damit scheinbar wichtige) Termine sind bereits vorgemerkt. Es bleibt noch ein wenig Platz für weitere Eintragungen: Schularbeiten, Tests, Konferenzen, Schulfeiern, Ausflüge
und Exkursionen. Das ergibt einen schönen, wenn sicherlich auch unvollständigen Überblick darüber, was uns im Laufe eines Schuljahres so erwartet, was von uns gefordert wird und was
wir uns selbst zumuten.
Die Dichtheit des LehrerInnenalltags hat in den letzten Jahren in allen Schultypen massiv zugenommen. Die Belastungswelle wurde zur Jahrtau- sendwende mit der Gehrer`schen Stundenkürzung
eingeleitet, in den Folgejahren durch ministerielle Reformitis verschärft und mit der Digitalisierung der Schulwelt auf eine neue Beschleunigungsebene gebracht. Nur wenig ist und war pädagogisch
sinnvoll, wenig von LehrerInnen mitbestimmt und mitgestaltet. Der Plafond ist erreicht. In den vergangenen Jahren wurden unzählige Reformen (Reifeprüfung, Neue Oberstufe, NMS,
LehrerInnenausbildung etc.) angeleiert, die praktische Umsetzung und deren Folgen wurden nur selten bedacht, denn dafür waren und sind ja die LehrerInnen zuständig. In neuester Zeit jagt eine
Ankündigung von Reform die nächste. Die zusätzlich dringend benötigten Mittel für individuell gezieltes Fordern und Fördern, für Spezialisierung und Vertiefung, für Gruppenteilungen, Freifächer
und Übungen, für Soziales Lernen u.v.m. bleiben auf der Strecke.
Wer sich für ein angemessen dotiertes, öffentliches Schulwesen und für bessere Lehr- und Lernbedingungen einsetzen möchte, soll sich im neuen Kalender die nächsten Treffen mit der ÖLI-UG schon
mal eintragen.
gp
Er ist da, der neue Krkr-Kalender 2018/19
Viele vorgegebene (und damit scheinbar wichtige) Termine sind bereits vorgemerkt. Es bleibt noch ein wenig Platz für weitere Eintragungen: Schularbeiten, Tests, Konferenzen, Schulfeiern, Ausflüge
und Exkursionen. Das ergibt einen schönen, wenn sicherlich auch unvollständigen Überblick darüber, was uns im Laufe eines Schuljahres so erwartet, was von uns gefordert wird und was
wir uns selbst zumuten.
Die Dichtheit des LehrerInnenalltags hat in den letzten Jahren in allen Schultypen massiv zugenommen. Die Belastungswelle wurde zur Jahrtau- sendwende mit der Gehrer`schen Stundenkürzung
eingeleitet, in den Folgejahren durch ministerielle Reformitis verschärft und mit der Digitalisierung der Schulwelt auf eine neue Beschleunigungsebene gebracht. Nur wenig ist und war pädagogisch
sinnvoll, wenig von LehrerInnen mitbestimmt und mitgestaltet. Der Plafond ist erreicht. In den vergangenen Jahren wurden unzählige Reformen (Reifeprüfung, Neue Oberstufe, NMS,
LehrerInnenausbildung etc.) angeleiert, die praktische Umsetzung und deren Folgen wurden nur selten bedacht, denn dafür waren und sind ja die LehrerInnen zuständig. In neuester Zeit jagt eine
Ankündigung von Reform die nächste. Die zusätzlich dringend benötigten Mittel für individuell gezieltes Fordern und Fördern, für Spezialisierung und Vertiefung, für Gruppenteilungen, Freifächer
und Übungen, für Soziales Lernen u.v.m. bleiben auf der Strecke.
Wer sich für ein angemessen dotiertes, öffentliches Schulwesen und für bessere Lehr- und Lernbedingungen einsetzen möchte, soll sich im neuen Kalender die nächsten Treffen mit der ÖLI-UG schon
mal eintragen.
gp
Die Zeitung der österreichischen LehrerInnen Initiative | Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie
Der neue Kreidekreis 3/2018 wird in den nächsten Tagen an den Schulen sein und steht jetzt bereits als Download zur Verfügung.
Inhalt:
Faßmanns Vorhaben im Ministerrat abgesegnet | Reaktionen | LehrerInsein in Südtirol | Mein erstes ÖLI-UG Seminar | 20 Jahre Wiener Mehrstufenklassen | Mehrsprachigkeit | Satire: Unverhüllt verhüllt | Urheberrecht | Recht praktisch | Krankenstand | Kunstseite: Roland Haas | ÖLI-UG MandatarInnen
Editorial von Gerhard Pušnik
Es war einer aus dem Westen, der bei der NS-Gedenkveranstaltung im Parlament Klartext geredet hat. Damit haben die Studienabbrecher, Energetiker und Zahntechniker aus dem rechten
Lager wohl nicht gerechnet. Alle Achtung, Herr Köhlmeier.
LehrerInnen, Eltern, SchülerInnen und StudentInnen sind zunehmend empört über die Ankündigungen der Regierung und des Bildungsministers. In Bregenz – organisiert von PRIM
(Plattform für Reformpädagogik) – haben sie bei einer Kundgebung kein gutes Haar am ministeriellen Vorgehen, am Zwang zur Ziffernbeurteilung, an Strafsanktionen und Ghettoklassen gelassen. Zu
Recht.
Die schwarz-blauen Drüberfahrer haben keinen Experten gefunden, der sich für die restriktiven und rückschrittlichen Maßnahmen erwärmen konnte. Die Regierungstruppe ist so unter
Druck, dass sie das parlamentarische Hearing zu den Deutschförderklassen hinter verschlossenen Türen abhalten muss. Schwarz-blau versteckt sich vor dem Souverän!
ms
Die Zeitung der österreichischen LehrerInnen Initiative | Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie
Der neue Kreidekreis 3/2018 ist im Druck und wird in den nächsten Tagen an den Schulen sein.
Vorschau:
Inhalt:
Faßmanns Vorhaben im Ministerrat abgesegnet | Reaktionen | LehrerInsein in Südtirol | Mein erstes ÖLI-UG Seminar | 20 Jahre Wiener Mehrstufenklassen | Mehrsprachigkeit | Satire: Unverhüllt verhüllt | Urheberrecht | Recht praktisch | Krankenstand | Kunstseite: Roland Haas | ÖLI-UG MandatarInnen
ms
der österreichischen LehrerInnen Initiative | Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie
Editorial
Gerhard Pušnik
Wozu machen wir den Kreidekreis?
Als Zeitung von LehrerInnen für LehrerInnen gemacht, ist der KREIDEKREIS eine offene Plattform für pädagogische Themen und gegen den rechten Zeitgeist. Unsere
Auseinandersetzungen und Analysen über Pädagogik und auch unsere Reaktionen auf die agierende Bildungspolitik müssen weiter gefasst werden. Kein anderer gesellschaftlicher Bereich ist von den
Auswirkungen von Sozial- und Gesellschaftspolitik derart und direkt betroffen wie der Bildungsbereich. Das was jene, die an den Hebeln der Macht sitzen vermurksen, wirkt sich unmittelbar in der
Schule aus.
ÖVP/FPÖ sind nicht nur dabei, die wichtigsten staatlichen Bereiche radikal umzufärben, sondern besetzen sie darüber hinaus noch mit fast ausschließlich extremen Rechten.
Österreich wird gerade zum Asozialstaat umgebaut. Die Herausforderungen, vor die uns diese gedanken- und gewissenslose Regierungstruppe stellt, werden auch eine kritische, parteiunabhängige und
erfahrene Gegenbewegung wie die ÖLI auf die Probe stellen. Um dem effektiv etwas entgegenzusetzen, dürfen und können wir nicht allein bleiben. Auf parteiliche Vorfeldvereine ist kein Verlass.
ÖAAB, FCG und ÖPU sind auf rechter Schiene, von roten Socken weit und breit nichts zu bemerken.
Wir rechnen mit jenen Kolleginnen und Kollegen, die nicht schweigen, wenn aus geschwärzten Nazi-Liederbüchern gesungen wird, wenn mit dem Leben Bedrohte und Verfolgte abgeschoben
werden, wenn bürgerliche Freiheiten und Rechte abgeschafft werden sollen, wenn das auf facebook gepflegte Volksempfinden statt richterliches Abwägen über das Strafausmaß entscheiden soll, wenn
soziale Absicherung gefährdet wird. Wieder einmal zeigt sich: Bildung ist nichts wert, wenn Unbildung an der Macht ist!
Inhalt:
LehrerInnen: hoch belastet und (noch) hoch motiviert | Inklusion in Südtirol | Objektive und gerechte Beurteilung? | Faßmanns Bußgeld gegen Schwänzen | Chancen für ArbeitnehmerInnen im
öffentlichen Dienst? | Kollektive Erregung statt Politik | MOST - NOST - ? | Recht praktisch | Kunstseite: Gregor Neuerer
Die Zeitung der österreichischen LehrerInnen Initiative | Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie
Editorial
Gerhard Pušnik
Das Thema Bildung ist en vogue, jedoch nicht im offiziellen Österreich. Hierzulande gibt scheint’s der ideelle Stammtisch in schwarzblauer Formation das Bildungsniveau vor. Noch
bevor das Regierungsprogramm stand, kündigten Schwarzblau die Forcierung von separierten Deutschklassen, die verpflichtende Wiedereinführung der Ziffernnoten für die Kleinen in der Volksschule
und die Bildungspflicht an.
Es fand sich kein namhafter Experte, der die Regierungsaspiranten bei diesen Vorhaben unterstützen wollte. Das schert sie allerdings wenig, sie bleiben bei ihrer schmissigen Linie. Von
zusätzlichen Ressourcen oder gar einem Abdecken des strukturellen Defizits, von zusätzlichem Unterstützungspersonal (z.B. psychosoziale Fachkräfte), wie das in anderen Ländern gang und gäbe ist,
sind wir weit entfernt. Angekündigte gravierende sozialpolitische Einschnitte werden auch das Lehren und Lernen beeinträchtigen. Es kann uns nicht egal sein, was noch alles möglich sein wird.
Erste Kommentare und Einschätzungen zu dem was uns Weihnachtsmann Basti beschert hat, können Sie in dieser ersten Nummer des neuen Jahres lesen.
Der Kreidekreis ist eine Zeitung von und für LeserInnen. Engagierte und kritische Beiträge zu Bildung, Schule und Kultur sind willkommen.
Gleich zwei Rätsel hatten wir in der letzten Nummer des Kreidekreises un- tergebracht. Bernhard Wallisch (HTL Donaustad) und H. Peter Sejka haben die richtige Lösung (Der ‚Plöschberger’ stammt von der Gruppe DRAHDIWA- BERL rund um Stefan Weber) eingesandt. Das Sudoku wurde von Bruno Stenek von der HTL Rankweil und von Joachim Krysl von der HAK Judenburg gelöst. Danke fürs Mitmachen und Gratulation!
Inhalt:
Mit Schneekanonen auf Umweltschutz
Erfahrungen einer Junglehrerin
Das Schwere leicht | Kunstseite
Recht praktisch
Südtirol Teil 3
Vorschläge für die Regierung
Ethik
PV-Akademie
Gehaltstabellen 2018
Noten und ihre Nebenwirkungen