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MIKA-D, IKPM – Der Test-Wahn hält an

Türkisblauer Bildungsdenker Bild:spagra
Türkisblauer Bildungsdenker Bild:spagra

MIKA-D ist das Kürzel für „Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch“.  
Ein Instrument zur Feststellung des (außer-)ordentlichen Status der Schüler_innen in Deutsch.
Ab 1. April steht das „Messinstrument“ für den flächendeckenden Einsatz zur Verfügung und ist ab diesem Zeitpunkt verpflichtend anzuwenden. MIKA-D ist daher erstmals in Verbindung mit der
Schüler/inneneinschreibung 2019/20 und bei der Testung der außerordentlichen Schüler/innen im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2018/19 durchzuführen, stellt das Bildungsministerium in einem Schreiben an alle Bildungsdirektor_innen klar („Informationen zum verpflichtenden Einsatz des Instruments zur Feststellung des (außer-)ordentlichen Status in Deutsch ab April 2019“).

 

IKPM steht für „individuellen Kompetenz- und Potenzialmessung“
Im KURIER erhält der Bildungsminister ein wenig Marketingunterstützung für seine neue Idee der individuellen Kompetenz- und Potenzialmessung (iKPM) ab der 3. Klasse Volksschule.

Karl Heinz Gruber nennt das in einem Kommentar im STANDARD „Miserables Weihnachts-Pädagogikpaket“. Der Bundesminister wolle „Notenwahrheit“ und die Schule „ehrlich und transparent“ machen. Es geht primär um den Murks mit der viel zu frühen Trennung der Schüler_innen nach der Volksschule in AHS und MS. Das funktioniert nicht, ist ungerecht und für die meisten Beteiligten frustrierend und belastend. Und das nur, weil die ÖVP aus ideologischen Gründen partout die Erkenntnisse der Bildungswissenschaft ignoriert, die eine Gesamtschule von 6 bis 14 Jahren empfiehlt. Um davon abzulenken, dass damit die Kinder bereits mit acht, neun Jahren dem teils gewaltigen Selektionsdruck ausgesetzt werden, verspricht Faßmann Reformen. Die eh schon „testgestressten“ Kinder sollen noch mehr getestet werden. Und weil dem Minister die Noten im Zeugnis als Kriterium für den Übertritt „zu wenig“ sind, wurde in der Volksschule wieder die Leistungsbeurteilung mit Ziffernnoten verpflichtend eingeführt.
Dazu meint Hannes Androsch (VN, 21.12.2108):  „Der Gipfel aber sind die geplanten „Kompetenzmessungen“ in der 3. Schulstufe, die über den weiteren Bildungsweg entscheiden sollen und damit eine noch frühere Selektion bedeuten. Das ist Politik betrieben auf Basis von Glaubenssätzen anstelle von Fakten, ausgetragen auf dem Rücken unserer Kinder und weit davon entfernt, unser Bildungssystem den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts anzupassen.“

ms

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