Im Kurier-interview nimmt Bildungsminister Heinz Faßmann Stellung zu den Themen:
- Kopftuchverbot in den Schulen – „ein Fall fürs Parlament“
- Leistungs- und ergebnisorientierte Bezahlung der Lehrpersonen – Steht zwar so im Koalitionspakt, aber „wenn man das durchdenkt, merkt man, man kann das nicht ordentlich operationalisieren.“ Also eine Absage an eine ergebnisorientierte Bezahlung.
- Brennpunktschulen: Sollen diese Volksschulklassen doppelt mit Lehrern besetzt werden? – „Ich will jedenfalls die Ressourcen, die wir haben, besser verteilen, dort wo man sie braucht.“ Über mehr Geld für die Bildung denk der Minister nicht einmal ansatzweise nach.
- Transparenzdatenbank für die Mittelverwendung der Länder im Bildungsbereich – ein „echtes Controlling“ der Bildungsdirektionen soll´s ab Ende 2020 richten.
- Wer keinen Religionsunterricht besucht, soll verpflichtend in einen Ethikunterricht – Das findet Faßmann vernünftig, sei aber noch eine Ressourcenfrage.
- Ethik auch in der Volksschule? - Da will sich der Bildungsminister „noch nicht festlegen. Die Sechsjährigen gehen ja nicht ins Kaffeehaus“ und Ethik sei für Volksschüler „auch zu hochgestochen“. Religionsvergleichender Unterricht wäre seiner Meinung nach besser.
Dazu Gary Fuchsbauer (ÖLI-UG): “Faßmann ist streng auf Gehrer-Linie: Er hat ein Budget und damit basta. Gelder dorthin, wo sie nötig sind - aber nur wenn sie woanders eingespart werden. Und wiederum erwartet er Lösungen vom Controlling...“
Es gehe de facto um Umverteilung innerhalb der einzelnen Bundesländer, denn die Pro Kopfquote soll ja bleiben, stellt Gabriele Bogdan (ÖLI-Wien) klar. „Ich weiß nicht,
wo der Kurierredakteur Gaul die Idee hernimmt, dass es einen Zufluss an finanziellen Mitteln nach Wien geben soll. Wien kann den bestehenden Mangel "verteilen" und das wird dann in den
Bildungsdirektionen kontrolliert, wahrscheinlich um herauszufinden, wo wie viele KollegInnen fehlen. Was natürlich keinerlei Konsequenzen haben wird - jedenfalls nicht die Zuteilung von mehr
Ressourcen. Ein unhaltbarer Zustand, aber wer durchschaut die Spielchen noch?“
ms
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