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Noten und ihre Nebenwirkungen

Kommentar von Peter Fischer

„Ziffernnoten sind ein feindlicher Agent im Reich des Lernens“ (Rupert Vierlinger).

„Wenn Noten rezeptpflichtig wären, hätte man sie schon lange aufgrund ihrer Nebenwirkungen vom Markt genommen!“ Zitat einer Volksschul- Direktorin.

Oder wie würden Sie reagieren, wenn Ihr/e Arzt/Ärztin über Ihren Gesundheitszustand die Note befriedigend oder genügend gäbe? Mit diesen Beispielen möchte ich nur zum Ausdruck bringen, dass die Bewertung mit einer Ziffernnote kaum aussagekräftig, valide, reliabel oder gar objektiv ist.
Das sind aber genau die Kriterien, die nicht nur in der Wissenschaft Standard sind, sondern in vielen Bereichen unseres Lebens. Aber in unserem Bildungssystem – der Basis jeder Gesellschaft – sollen diese nicht gelten? Zudem verstoßen beinahe alle
Bildungseinrichtungen, die Ziffernnoten geben, gegen die Leistungsbeurteilungsverordnung. Denn wenn man z.B. die Definition von Sehr gut hernimmt, dann gäbe es kaum einen Einser:
„Mit „Sehr gut“ sind Leistungen zu beurteilen, mit denen der Schüler die nach Maßgabe des Lehrplanes gestellten Anforderungen in der Erfassung und in der Anwendung des Lehrstoffes sowie in der Durchführung der Aufgaben in weit über das Wesentliche hinausgehendem Ausmaß erfüllt und, wo dies möglich ist, deutliche Eigenständigkeit beziehungsweise die Fähigkeit zur selbständigen Anwendung seines Wissens und Könnens auf für ihn neuartige Aufgaben zeigt.“
Die Beurteilung der bis jetzt vorliegenden Pläne zur Schulreform der künftigen Koalition überlasse ich Ihnen!

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