APA über das Ergebnis einer Prüfung der Arbeit von Ednan Aslan über islamische Kindergärten durch die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI).:
„Dem Islamforscher Ednan Aslan kann im juristischen Sinn kein wissenschaftliches Fehlverhalten bei der Erstellung seiner Studie zu islamischen Kindergärten vorgeworfen werden. Sie weist aber sehr wohl Mängel auf – wobei auch Passagen, die im Außen- bzw. Integrationsministerium umgeschrieben wurden, für Rätselraten sorgen.“
Unglaublich was hier die OeAWI verzapft!
Einer Studie, deren Qualität von wissenschaftlicher Seite von Anfang an bezweifelt und nachträglich vom Auftraggeber in 900 nachgewiesenen Fällen „angepasst“ wurde, die Wissenschaftlichkeit
zuzugestehen, ist nicht wirklich nachvollziehbar. "Korrekt, aber keine große Güte", so bezeichnet das die OeAWI.
„Der kommende Bundeskanzler Sebastian Kurz hat als Integrationsminister in übelster Form politisches Kleingeld lukriert. Beamte in seinem Ministerium haben massiv in eine Studie eingegriffen, um
die Forderung des Ministers, die islamischen Kindergärten zu schließen, zu untermauern. Das wurde publikumswirksam über Monate getrommelt“, stellt Harald Walser in seinem Kommentar „Studie zu islamischen Kindergärten: Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas“ fest. Seine
Ministerialbeamten nahmen über 900 Änderungen in der Studie vor, darunter gravierende inhaltliche.
Harald Walser nennt beispielhaft drei besonders skandalöse Manipulationen:
- So lobt Aslan in der Erstversion, dass Eltern ihre Kinder in Islamkindergärten „selbständig, respektvoll und liebevoll erzogen“ wissen wollen. Die Beamten verwandeln das ins Gegenteil: Die Eltern wollen ihre Kinder „vor dem moralischen Einfluss der Mehrheitsgesellschaft schützen“.
- Aus dem Hinweis in der Erstfassung, in den Kindergärten würden „Werte wie Respekt, Gelassenheit, Individualität des Kindes, Hygiene, Zufriedenheit der Kinder, Pünktlichkeit, Liebe, Wärme und Geborgenheit, Selbstständigkeit und Transparenz der Regeln“ vermittelt wird: „Besonders wichtig ist ihnen (den Eltern, Anm.), dass den Kindern islamische Werte vermittelt werden.“
- Sätze wie „Sprache und Sprachförderung ist manchen Eltern das Allerwichtigste im Kindergarten“ streichen die Kurz-Getreuen im Ministerium einfach, ebenso wie der Hinweis auf exzellente Qualifikationen muslimischer Kinderpädagoginnen, die aus Deutschland nach Österreich gekommen sind. Stattdessen heißt es: „Aus Mangel an in Österreich ausgebildeten PädagogInnen werden häufig PädagogInnen aus den neuen EU-Staaten beschäftigt. In diesem Bereich klagen z. B. Eltern, dass dieses Personal die deutsche Sprache nicht gut beherrscht.“
Von politischer Kaltschnäuzigkeit zeugt Kurzs und Blümels Forderung, die Kritiker sollen sich aufgrund des Ergebnisses der Prüfung der Aslan-Studie bei Aslan und den Beamten entschuldigen
(Kurier).
Der für Kindergärten zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky kontert Kurz und verwies auf die grenzwertige Qualität und die Manipulationen der Expertise und beklagte die
Instrumentalisierung der Studie durch die Politik. "Das heute präsentierte Ergebnis der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) zur Kindergarten-Studie belegt im Grunde
das, was wir immer gesagt haben: Die Studie weist schwere Mängel auf, die Kommission übt deutliche Kritik an der wissenschaftlichen Güte und spricht auch von Einflussnahme des Ministeriums",
stellt Czernohorszky in seiner Presseausendung fest.
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Redaktion oeliug.at (Sonntag, 12 November 2017 19:15)
Siehe auch:
http://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/13952443/Islamkindergarten-Studie-Pruefer-sehen-Maengel/14171047